Es gibt 194 Länder weltweit. 135 von 148 Staaten sind laut einer Untersuchung durch erlassjahr.de und MISEREOR wegen der Verschuldung in einer kritischen Situation, dreimal so viele wie vor der Corona-Pandemie. Es ist ja nicht nur die „1. Welt“, die sich extrem verschuldet hat, doch diese hat immer noch Spielraum. Diese 135 überschuldeten Staaten waren vor der Pandemie schon in einer schlechten Position, die sich nun verschärft hat.
Und sie trifft natürlich auch die Menschen in den Ländern: die Inflation steigt, Löhne können aufgrund der Situation nicht erhöht werden, es gibt weniger Arbeit. Die Lebenshaltungskosten steigen, und damit Obdachlosigkeit und Hunger. Flucht aus dem Land kann für manche eine Lösung sein. Es ist eine Spirale, aus der man kaum alleine herauskommt.
Die Entschuldungsmaßnahmen der G20 sind ungeeignet, viele Staaten erfüllen nicht die Bedingungen für das Umschuldungsprogramm „Common Framework“. Sie müssen also öffentliche Aufgaben kürzen, um den Zahlungsverpflichtungen gegenüber den Gläubigern nachkommen zu können.Wie lange können sie das noch?
Anleger und Banken, fast alle aus den G7-Staaten, halten den Großteil der Forderungen und beharren auf der Rückzahlung, wälzen das Risiko auf öffentliche Haushalte ab. Den Kollaps können nur die G7-Länder ändern, indem sie die privaten Gläubiger mit einbeziehen. Auch sie tragen eine Mitverantwortung an einem Desaster, das auch die Weltgemeinschaft belasten kann. Dieses Risiko darf nicht bei der Gesellschaft als Ganzem hängen bleiben, während Gewinne in wenige Taschen fließen.
Hier muss Druck erzeugt werden, damit die Staaten etwas tun, schützen sie doch selbst die Privatvermögen in ihren eigenen Ländern.
Globalisierung darf nicht nur in einer Richtung gehen, sondern sie muss ausgeglichen sein, sozial und gerecht. Gewinne aus dem Kapital, das zur Gewinnmaximierung in manchen Ländern investiert wird, dürfen nicht komplett abfließen. Je mehr ein Land für ein Hochkommen tun will oder muss, um so bereiter ist es, schlechte Vertragsbedingungen zu akzeptieren, in der Hoffnung, dass es gut gehen wird..
Auch in Deutschland gibt es einen Schutz von großen Vermögen, die Besitzer zahlen weniger Steuern als normale Arbeitnehmer*innen, da es Grenzwerte, Abschreibungsmöglichkeiten und vieles mehr gibt. Die Schere zwischen arm und reich hat sich während der Pandemie weiter geöffnet. Ist das gerecht? Was wären die Reichen ohne die Arbeit der „einfachen“ Arbeiter? Es funktioniert doch nur gemeinsam.
Sollten wir nicht bald einmal umdenken? WIe beim Klimawandel, wo die Erde endlich ist, gibt es auch beim Ausbeuten von Menschen Grenzen. Am Ende bricht das System zusammen.
Wenn wir nicht das Ganze sehen, sondern nur das vor unserer Tür,
dann läuft die Menschheit in die Katastrophe.
zum Weiterlesen:
Schuldenreport 2022:
Ohne Schuldenerlasse droht der Kollaps
135 von 148 untersuchten Staaten sind kritisch verschuldet. Das zeigt der Schuldenreport 2022 von erlassjahr.de und MISEREOR, der heute veröffentlicht wurde. Dreimal so viele Länder wie noch vor der Corona-Pandemie sind in einer besonders kritischen Situation.
- Entschuldungsmaßnahmen der G20 ungeeignet
- G7 müssen private Gläubiger in die Pflicht nehmen
weiterlesen https://latina-press.com/…
Entwicklung braucht Entschuldung
Um Entwicklung zu finanzieren, nehmen viele ärmere Länder Kredite aus dem Ausland auf. Das ist an sich nichts Schlechtes oder Gefährliches, denn mit dem Geld können sie zum Beispiel in ihre Infrastruktur investieren und so die Leistung der gesamten Volkswirtschaft erhöhen.
weiterlesen https://erlassjahr.de/informieren/
Schuldenreport 2022
Der Schuldenreport 2022 von erlassjahr.de und MISEREOR analysiert die Verschuldungssituation weltweit und gibt politische Empfehlungen, wie sowohl kurz- als auch langfristig auf die Schuldenkrise reagiert werden sollte.
weiterlesen / zum Download oder Bestellen https://erlassjahr.de/…
Armutsbericht: Wachsende Kluft zwischen Arm und Reich in Deutschland
13.05.2021 – Arme werden immer ärmer, Reiche immer reicher. Das zeigt ein Bericht der Regierung. Kritiker beklagen, dass Corona die soziale Ungleichheit noch verstärkt.
weiterlesen https://www.dw.com/…
Immobilien: Steuervorteile begünstigen Reiche
13.09.2021 – Privilegien für Immobilien machen das deutsche Steuersystem ungerecht und ineffizient.
weiterlesen https://www.sueddeutsche.de/…
So funktionieren die Steuermodelle der reichsten Familien Deutschlands
21.09.2021 – In Deutschland besitzen die top fünf Prozent über die Hälfte des Vermögens. Sie zahlen teilweise überraschend wenig Steuern – mithilfe ausgeklügelter Strategien.
weiterlesen https://www.handelsblatt.com/…
Briefkastenfirmen: Deutsche Steueroasen im Visier
20.01.2022 – Exklusiv: Zum Schein konnten sich Unternehmen jahrelang nahezu unbehelligt an Orten mit niedrigen Gewerbesteuersätzen niederlassen. Nach Informationen von NDR, WDR und SZ prüfen nun Bund und Länder die fragwürdige Praxis.
weiterlesen https://www.tagesschau.de/…
Wachsende Ungleichheit:
Wir Super-Reichen sollten mehr Steuern zahlen
25.01.2022 – Interview: Antonis Schwarz ist einer von mehreren jungen deutschen Millionären, die für eine stärkere Besteuerung besonders Vermögender sind. Im Interview erklärt er seine Gründe dafür – und beschreibt, was er am Steuersystem für ungerecht hält.
weiterlesen https://www.tagesschau.de/…
Große Schlupflöcher für Reiche:
Millionäre fordern höhere Steuern
12.06.2021 – Viele Wohlhabende haben das Gefühl, vom Fiskus unverhältnismäßig stark zu Kasse gebeten zu werden. Sie fordern etwa die Abschaffung des Solis auch für Spitzenverdiener. Einige Reiche sehen das anders. In einem Appell zur Bundestagswahl fordern sie höhere Steuern für ihresgleichen.
weiterlesen https://www.n-tv.de/…
Mehr zu den einzelnen Themen unter den Schlagwörtern: