Agrarprodukte aus den Tropen in Europa

Es ist micht alles gut, was wir im Supermarkt kaufenWir kaufen Produkte, weil sie grundsätzlich gesund sind und fallen dann doch auf die Werbung rein. Wie werden die Produkte produziert, was wird dafür verwendet und wie sind die Arbeitsbedingungen?

Das hinterfragen wir kaum und doch sollten wir es tun. Solange wir nicht anders handeln, kaufen, konsumieren, so lange wird das weitergehen, gar schlimmer werden. Damit tragen wir eine Mitschuld, denn wir können etwas daran ändern.

Es ist nicht nur der Anbau von Orangen, Kaffee und Kakao, wie hier im Nachfolgenden beschrieben, es sind  viele andere Produkte, die bis hin zu menschenunwürdigen Bedingungen produziert werden. Ebenso ist dies der Fall bei der Gewinnung von Rohstoffen, auch für die E-Mobilität. Es darf nicht verwundern, wenn Menschen eines Tages fliehen.

Ach ja, viele Pestizide, auch in Europa verbotene, landen am Ende in unserem Magen! Deshlab sollte uns bewusste sein, was wir einkaufen. Zu denken, dass ich damit Armen helfe, ist falsch, denn das Geld landet nicht bei den Arbeitenden oder Subunternehmen. Es geht den Unternehmen ausschließlich um Gewinnmaximierung wie in der Doku zu Orangensaft aus Brasilien sehr deutlich wird.

Es ist nicht verkehrt, wenn man ab und zu auf der Verpackung nachschaut, von wem das Produkt ist. Oft werden sie unter dem gleichen Herstellernamen weitergeführt, wenn die Marke von einem Konzern übernommen wurde. So befinden sich viele Marken inzwischen unter Nestlé, Kraft und Co.

Diese zehn Konzerne beherrschen unser Essen:
An ihnen kommt man auf dem Weg durch den Supermarkt kaum vorbei: den Lebensmittelkonzernen wie Nestlé, Unilever oder Mondelez. Die Organisation Oxfam zeigt in einer Übersicht, wem welche Marke gehört – als Mittel, um mit Hilfe der Verbraucher Druck auf die Konzerne zu machen.
weiterlesen https://www.manager-magazin.de/…

Ebenso können sich die Inhaltsstoffe der Produkte verändern.

Wir als Käufer*innen haben Einfluss auf die Industrie, auf Veränderungen!

Erinnern wir uns an  Brent-Spar, als Shell eine Ölplattform im Meer versenken wollte (zu einem Bericht…).

 

Nachfolgend Berichte zu Orangen, Kaffee und Kakao:

75% des Weltmarktes für Orangensaft werden von Brasilien abgedeckt

Brasilien deckt 75% des Weltmarktes für Orangensaft abDie ARD strahlte vor wenigen Tagen die sehenswerte Doku “Saftige Geschäfte” aus. Die Arbeitsbedingungen für die Menschen auf den Plantagen sind teilwese katastrophal, ohne Schutz vor Schlangen oder Stacheln. Die von den Arbeiter*innen geforderte Leistung ist extrem und um noch höhere Gewinne machen zu können, wird von den großen Konzernen Outsourcing betrieben. Die Zulieferer werden immer mehr unter Druck gesetzt, den sie an ihre Arbeiter weitergeben. Am Ende müssen die Unternehmen gar aufgeben, werden billigst aufgekauft. Für die Arbeitenden ist es Schwerstarbeit für einen niedrigen gesetzlichen Mindestlohn, der gerade einmal zum Überleben reicht.  Oft gibt es für Kinder der Familien  kein Entrinnen, nach Beendung der Schulzeit bleibt ihnen nichts anderes übrig , als ebenfalls in den Beruf einzusteigen.  Und Schwarzarbeit ist nicht selten.

Den Behörden fehlt Personal zur Kontrolle auf Einhaltung der Gesetze, so beklagt ein Staatsanwalt.

Menschen werden krank durch das Spritzen von Pestiziden, die im Übrigen nach dem Export auch in unseren Händen und Mägen landen, über Saft, Kaffe, Fleisch und mehr. Viele Pestizide sind in Europa verboten aber werden von der europäischen Industrie, u.a. Bayer, ins Ausland verkauft (siehe Atlas der Wege). Deutschland will nun den Export verbieten. Im Koalitionsvertrag 2021-2025 steht: “keine Pesitizide ausführen, die in der EU aus Gründen des Schutzes der menschlichen Gesundheit nicht zugelassen sind.” Auf EU-Ebene wird dies ebenfalls diskutiert. Aber solche Verbote werden wohl kaum reichen, denn ganz sicher wird dann an ausländischen Standorten produziert werden. Hier müsste angesetzt werden, das Risiko einer Standortschließung muss eingegangen werden. Ganz sicher würden andere Länder nachziehen, weil die Menschen noch mehr vor Augen geführt bekommen, was sie zu sich nehmen,  der Druck aus der Bevölkerung wird wachsen.

Die Geografin und Pestizidexpertin Larissa Mies Bombardi recherchierte und publizierte ihre Erkenntnisse. Als sie diese auch außerhalb Brasiliens publizierte, wurde sie bedroht und angegriffen. Sie verließ Brasilien und zog nach Brüssel, von wo aus sie weiter arbeitet. Es ist laut Aussagen der brasilianischen Regierung anzunehmen, dass 2 Millionen Menschen durch Pestizide in Brasilien vergiftet wurden. Zudem sind viele Vergiftungen im Blut nicht nachzuweisen.

Auch das Rechercheteam wurde bei den Dreharbeiten observiert. In der Doku erkennt man, dass mafiaähnliche Strukturen hinter dem Geschäft stecken.

Die Region Ubirajara, wo die Doku gedreht wurde. Aber sie ist natürlich nicht die einzige Region, in der Orangen angebaut werden:

 

Diese Sendung ist nach der Ausstrahlung zwölf Monate lang in der ARD Mediathek verfügbar – bis 26.04.2023

Lesen und anschauen: https://www.daserste.de/information/reportage…

Direkt zum Video https://www.daserste.de/information/reportage…

 

Verbotene Pestizide in Lebensmitteln

Pestizide im Export: Verboten und verkauft

12.01.2022 – Atlas – Viele Pestizidwirkstoffe haben ihre Genehmigung in Europa verloren. Exportiert werden dürfen sie trotzdem: häufig in Länder des globalen Südens, wo viele Menschen ihnen oft schutzlos ausgeliefert sind.

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Greenpeace weist in der
EU verbotene Pestizide in Obst aus Brasilien nach

19.05.2021 – EU-Mercosur Handelsabkommen droht den Deal mit Ackergiften anzukurbeln

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“Öko-Test”: Teils verbotene Pestizide in Früchtemüslis

27.12.2021 – Wie das Magazin «Öko-Test» (Ausgabe (1/2022) berichtet, finden sich in Müslis teils viele verschiedene Pestizide. 

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Beim Kaffeeanbau ist es kaum anders als bei Orangen

Nachfolgender Artikel zeigt das alles sehr gut auf und ebenso ALternativen, optisch sehr gut aufbereitet:

Unsichtbar und verwundbar: Erntehelfer auf Kaffeefarmen

die Arbeit auf Kaffeeplantagen ist Ausbeuterei22.01.2020 – Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, woher unser Kaffee eigentlich kommt, lasst einen der erste Instinkt unmittelbar an das Herkunftsland denken. Vielleicht auch die Region. Und wer ganz nerdig drauf ist, kennt im besten Fall auch die Farm, von der sein Single Origin stammt.

Aber selbst das ist nicht die ganze Wahrheit. Denn ein Kaffeefarmer kann nur dann Kaffee liefern, wenn er genug davon ernten kann. Und dafür ist er auf Helfer angewiesen. Schlussendlich geht das schwächste Glied der Supply Chain also unter.

Dieser Artikel will diese heimlichen Helden in den Mittelpunkt rücken und ihr Schicksal beleuchten, damit die Frage nach der Herkunft von Kaffee demnächst vollumfänglich beantwortet werden kann. Denn ohne ihre fleißigen Hände müssten wohl so einige auf den Genuss von Kaffee verzichten: die Erntehelfer.

weiterlesen https://www.cafcaf.de/…

 

Ganz schön bitter

Kaffee ist ein gutes Geschäft – nur nicht für die Menschen, die ihn anbauen. Unsere Filmemacher waren auf einer Plantage in Kolumbien
Film: Nathalie Pfeiffer und Alejandro Hainsfurth

weiterlesen https://www.fluter.de/…

 

 

Kakaoanbau ist oft gar Sklaverei

Sklaverei und Kinderarbeit auf Kakao-PlantagenKein Schokoladenhersteller, der seinen Kakao aus Westafrika bezieht, kann bisher garantieren, dass in seinen Produkten keine Kinderarbeit steckt. Um Gesetze zu verhindern, gab es Versprechen, die imemr wieder gebrochen werden.

Aber es geht auch anders, wie ein Beispiel aus Panama zeigt. zudem nachhaltig.

 

 

Kakaoanbau Ausbeutung – dokumentiert heißt nicht beseitigt

20.03.2022 – Kakaobauern an der Elfenbeinküste messen ihre Plantagen aus – so will es das Lieferkettengesetz. Kritiker warnen: Das bringt mehr Transparenz, aber Ausbeutung und Mängel im Anbau werden dadurch nicht beseitigt.

weiterlesen  https://www.tagesschau.de/…

 

Kinderarbeit: Die bittere Wahrheit über Schokolade

Sie versprühen gefährliche Pestizide auf Kakaopflanzen, ernten mit scharfen Macheten die Bohnen und schaffen sie in schweren Säcke von den Plantagen – rund 1,5 Millionen Kinder arbeiten bis heute unter ausbeuterischen Bedingungen auf den Kakaoplantagen in Westafrika. Doch damit nicht genug: 10.000 Kinder sind außerdem Opfer von Kinderhandel und Sklaverei. Viele der Kinder werden aus den Nachbarländern Mali und Burkina Faso in die Elfenbeinküste verschleppt und dort zur Arbeit auf Kakaoplantagen gezwungen.

weiterlesen https://www.inkota.de/…

 

Schokolade – Das bittere Geschäft
ZDFinfo Doku – 03.05.2020

 

Panama: Traditioneller Kakaoanbau schützt den Wald
Global Ideas – 23.06.2020

 


Bilder von press 👍 and ⭐ a, inkflo, wojoan und David Greenwood-Haigh auf Pixabay


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