Eine kleine Provokation?
Die Corona-Pandemie und die mit ihr verbundene Krise zeigt uns die Schwächen des Systems, in dem wir leben, gut auf.
Die Corona-Pandemie und die mit ihr verbundene Krise zeigen uns die Schwächen der Welt, in dem wir leben, erschreckend gut auf. Durch das Geschehen werden uns die Defizite eines sicher geglaubten Lebens offenbar: die offensichtlichen Schwächen unseres monetarisierten Gesundheitssystems oder des chronisch zusammen gesparten Bildungssystems, der einfache Weg, in einem demokratischen Staatswesen an der Demokratie ‚vorbei‘ zu regieren und letztendlich die offensichtliche Fragilität individueller Lebensentwürfe aufgrund der fehlenden Nachhaltigkeit neoliberaler Heilversprechen.
Hinzu kommt, dass Viele von uns im Moment mehr Zeit haben, um einmal über ihr Leben, ihr Umwelt und die Welt, in der wir alle leben, nachzudenken. Einfache, tägliche Fragen beherrschen das Denken der Menschen: Wie geht es mit mir und meiner Familie weiter? Wie lange gelten die Regeln der Einschränkung noch? Wann öffnen wieder Kitas und Schulen? Reicht unser Geld? Muss ich mich verschulden? Wenn ja, welche Hilfen bekomme ich?
Über diese täglichen Fragen der Menschen gerät aber eines in den Hintergrund: Wer zahlt die Zeche? Klar ist, das sind wir alle, Staatsschulden werden durch die Bürger beglichen. Aber wie? Sind wir ehrlich: es geht doch nur, indem wir alle uns einschränken, damit die Staatschulden wieder abgetragen werden können. Und dabei werden nicht nur existierende, sondern auch zukünftige Errungenschaften zur Disposition stehen. Genauso wie das Kassieren der Grundrente auf der Agenda konservativer Politik steht, bekommen wir mit, dass die Industrielobby am Rollback einer Klimapolitik arbeitet, welche bei Weitem nicht den Empfehlungen der Wissenschaft folgte, aber zumindest für sich in Anspruch nahm, ein Anfang zu sein.
Dieses Rezept, nämlich Fakten schaffen ohne Öffentlichkeit, funktionierte und funktioniert am besten, wenn das Augenmerk der Bevölkerung auf anderen Dingen liegt: sei es eine Fußballweltmeisterschaft oder eine Pandemie. Es soll im Hintergrund passieren. Umso wichtiger ist das Einfordern von Transparenz politischen Handelns.
Aber, da wir Zusammenhänge erkennen und hinterfragen können, haben wir die Chance, an Änderungen unseres Systems zu denken. Ein ewiges Wachstum und gleichzeitig eine Nachhaltigkeit, funktionieren nicht, denn Wachstum bedeutet immer, irgendwo etwas zu entnehmen, ohne zu geben, es ist eine neoliberale Lüge. Ich bin kein Ökonom, aber warum stellen wir nicht mal alles auf Null, wir sind doch noch kurz davor? Keine Gehälter, keine Mietzahlungen, keine Kreditraten oder warum auch eigentlich kein Grundeinkommen? Warum ein „immer-weiter-so“? Das kann und wird nicht funktionieren.
Vielleicht lediglich für nachgewiesene Zahlungsverpflichtungen ins Ausland gibt es Staatshilfen. Wäre ein wirklich totaler Shutdown – ein Stopp über Alles – nicht günstiger? Ich weiß es nicht, aber warum nicht darüber nachdenken und diskutieren?
Es ist provokant, aber nur duch provokantes Denken/Handeln werden Türen zu neuen Denkmodellen geöffnet. Was spräche gegen solch ein Modell? Warum versucht man es nicht? Das Risiko wäre doch gerade in einer Situation wie der heutigen klein. Das Grundeinkommen könnte ein erster Schritt in eine gerechtere und bessere Gesellschaft zu wandeln. Diskutieren könnte man aber noch weiter: Ein Leben ohne Geld. Wie könnte das funktionieren und wie würde die Welt dann aussehen?
Es ist wie bei Allem: Neue Ideen kommen immer, wenn man Schwächen am Existierenden ausmacht, ob an einem Gerät oder an einer Gesellschaftsform. Und über diese sollte man nachdenken, diskutieren, am Ende kommt vielleicht etwas viel Besseres heraus.
Wie wollen Länder wie Deutschland wieder auf die Beine kommen, wenn die Löhne niedrig sind, die Arbeitslosigkeit hoch ist? Die Steuereinahmen brechen auf Dauer weg. Wie sollen die Menschen Steuern, vermutlich gar höhere, bezahlen, um diese exorbitanten Staatsschulden abzubauen? Die Industrie wird sich mit Androhungen des weiteren Stellenabbaus wehren. Es wird also sehr lange dauern und wird auch auf Kosten der Umwelt passieren. Der Klimawandel wartet jedoch nicht und im auftauenden Permafrost tauchten schon Superviren auf, die seit Jahrtausenden eingefroren waren.
Vielleicht wären wir bei einem neuen Gesellschaftsmodell alle etwas gleicher und zufriedener, wenn wir weniger dem Konsum hinterher rennen?
Am Ende des Beitrages gibt es auch eine Petition der 10 größten Umweltverbände in Europa , nicht so weiter zu machen wie vor der Krise.
Im Ansatz zumindest wird der Klimaschutz angesprochen, aber es geht nicht weit genug: die Gesellschaft wird vergessen:
CO2 oder Corona – Wie grün kann Konjunktur sein?
In der Corona-Krise scheint der Fokus eher auf der Wirtschaft als auf dem Klimaschutz zu liegen. Doch Wissenschaftler warnen, bei den angekündigten Wirtschaftshilfen die Klimaziele außer Acht zu lassen.
weiterlesen https://www.tagesschau.de/wirtschaft/…
zu den Staatshilfen
Große Hilfen, kleine Bedingungen
Dänemark und Polen stellen strenge Bedingungen, wenn es um Staatshilfen für Unternehmen in der Corona-Krise geht: Firmen mit Sitz in Steueroasen sollen keinen Cent sehen. Ein Vorbild für Deutschland?
weiterlesen https://www.tagesschau.de/investigativ/…
Staat zahlt Corona-Hilfen an Steuer-Trickser
Tausende Unternehmen wollen während der Corona-Krise Hilfe vom Staat. Wie es um deren Steuermoral steht, wird nicht geprüft.
weiterlesen https://www.sueddeutsche.de/…
zu unserem System
Eine internationale Schicksalsgemeinschaft
Die Corona-Krise erschüttert unsere Gesellschaft und fördert neue Verhaltensmuster zutage. Dabei ist es wichtig, die Krise nicht unabhängig von anderen Problemen zu analysieren oder zu lösen. Klimawandel, Globalisierung und Kapitalismus werden durch sie in ein neues Licht gerückt.
weiterlesen https://www.cicero.de/…
Menschenopfer für den Kapitalismus
In der Corona-Krise kehren gefährliche Denkmuster zurück, etwa der Mythos von der Unverzichtbarkeit des Opfers. Die Alten sollen sterben, damit die Wirtschaft leben kann.
- Opfer gegen den schleichenden Tod der Wirtschaft?
- Das rechte Opfervirus
- Kapitalistische Kultreligion
weiterlesen https://www.zeit.de/kultur/…
Post Corona
Organisierte Kapitalherrschaft. Das Ende des Systems? Da packen einen Hoffnung und Angst zugleich, weil niemand weiß, ob sich ein solches in dystopischer Diktatur oder utopischer Demokratie äußern wird. Die weithin vorhandene Blockwartmentalität bei der Kontrolle des Ausnahmezustandes macht letzeres unwahrscheinlich.
weiterlesen https://www.heise.de/tp/…
Das Neue ist längst da
Die Corona-Krise legt gnadenlos die Schwächen unseres kapitalistischen Systems offen. Sie zeigt aber auch, dass in Zukunft Veränderungen notwendig und möglich sind.
Die Wirtschaftskrise nach der Gesundheitskrise wird existenziell sein für viele Länder und Gesellschaften, es ist dringend notwendig, Ideologien wie den Neoliberalismus zu überwinden und sehr pragmatisch an Lösungen zu arbeiten, um den Fliehkräften der Nach-Corona-Zeit zu begegnen.
weiterlesen https://www.zeit.de/kultur/…
Lobbyismus und Demokratie in der Corona-Krise
Die Corona-Pandemie stellt unsere Gesellschaft vor eine bisher ungekannte Herausforderung. Die Krise betrifft jede und jeden von uns, sozial, ökonomisch, gesundheitlich aber auch als Bürgerinnen und Bürger in unseren demokratischen Grundrechten. Gerade in Zeiten großer gesellschaftlicher Umbrüche muss sich auch die Demokratie bewähren.
weiterlesen https://www.lobbycontrol.de/…
Dieters Paradies
Viele fordern, es müsse endlich trotz Corona eine Rückkehr zur Normalität geben. Aber das würde nichts anderes bedeuten als zurück zum Wahnsinn.
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Dem Rausch des Epochalen misstrauen
Politische Niedertracht und die Kreativität beim Grotesken: Der Kulturwissenschaftler Joseph Vogl über die Coronakrise als Lackmustest unserer Gesellschaften
weiterlesen https://www.monopol-magazin.de/…
Das Buch der Stunde: Maja Göpel will die Welt neu denken
Titel Thesen Temperamente
Diesen Planeten gibt es nur ein einziges Mal. Fast acht Milliarden Menschen leben auf ihm.
„Die Naturgesetze sind etwas, die werden sich weiter so verhalten.“ sagt die Politökonomin Maja Göpel. „Denen ist es auch egal, ob der Planet mit oder ohne Mensch ist oder wieder mit nur einer Milliarde Menschen.“ Die Menschen behandeln den Planeten schlecht. „Es braucht tatsächlich tiefe strukturelle Veränderungen“, sagt die Wissenschaftlerin. „Aber das ist etwas, das menschengemachte Institutionen betrifft. Und warum sollten wir das nicht tun?“
weiterlesen https://www.daserste.de/…
zum Video, verfügbar bis 26.04.2021 https://www.daserste.de/…
Ausgebremst. Die Welt im Stillstand. Zeit für eine Zeitenwende.
Titel Thesen Temperamente
Kommt der Sprung in eine bessere Welt oder bodenloser Absturz?
- Der neoliberale Kapitalismus fährt die Welt vor die Wand
- „Wer macht die eigentliche Arbeit in unseren Gesellschaften?“
- Der Staat muss eine gerechtere Steuerpolitik anstreben
Das Momentum zur Veränderung ist da. Wann, wenn nicht jetzt?
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zum Video, verfügbar bis 26.04.2021 https://www.daserste.de/…
Eine Petition der 10 größten Umweltverbände in Europa – bitte unterschreiben!
Petition
Wir fordern die Staats- und Regierungschefs der EU und der USA auf, die beispiellose Krise der Covid-19-Pandemie mit Solidarität, Mut und Innovation zu bewältigen.
Wir wollen keine Rückkehr zum normalen Geschäftsbetrieb, zu einem Wirtschaftsmodell, das die sozialen Ungleichheiten verschärft, unsere Gesundheit gefährdet und das Klima und die Natur unseres Planeten an den Rand des Zusammenbruchs gebracht hat. Stattdessen ist es jetzt an der Zeit, unsere Volkswirtschaften radikal und schnell umweltfreundlicher, gerechter und widerstandsfähiger gegenüber künftigen Schocks zu machen.
Wir fordern die Einrichtung des größten Programms für umweltfreundliche Investitionen, das die Welt je gesehen hat – unterstützt durch alle verfügbaren EU-Finanzinstrumente zur Finanzierung einer umweltfreundlichen und gerechten Erholung.
Diese Aufforderung basiert auf einer Erklärung, die von Europas führenden Umwelt-NRO unterzeichnet wurde [1].
weiterlesen und unterzeichnen https://act.wemove.eu/campaigns/recovery
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