Die psychische Belastung wächst nicht erst seit Corona bis zum Burnout

Wer etwas älter ist und sich noch an die Zeiten ohne Internet und Handy erinnert, weiß, dass das Leben damals viel ruhiger war. Nach der Arbeit war man lediglich über das Festnetztelefon erreichbar, war man außer Haus, so konnte man völlig abschalten. Seitdem Handys üblich sind, wird immer mehr vom Menschen erwartet, nämlich dass man jederzeit erreichbar ist, für den Chef, für Kunden etc..  Und mit dem Internet wurde es noch schlimmer, denn nun man konnte ja mal eben etwas nachschauen oder erledigen.

Aber das ist nicht alles. Eine sogenannte Leistungsgesellschaft, in der wir leben, fordert von jedem Einzelnen immer mehr in der gleichen Zeit.  Wir müssen immer produktiver werden. Ebenso gibt es unbewusst einen Wettbewerb unter den Kollegen. Es ist eine Spirale bis hin zur Erschöpfung, bis hin zum Burnout.

In der Freizeit stressen sich viele zusätzlich durch die Social Media, weil man ja dabei sein muss. Das kann man beobachten. Nicht selten sitzen Menschen mit Freunden in der Kneipe und anstatt sich mit diesen locker zu unterhalten, werden Selfies gemacht, unterhalten sich nicht wenige per Handy mit anderen über die Social Media.

Es ist ein Gewöhnungseffekt und der ist gefährlich. Wir meinen selbst, immer erreichbar sein zu müssen und jederzeit irgendwo hin zu können, müssen also ein Auto vor der Tür stehen haben. Mit dem ÖPNV zu fahren, würde ja Zeitverlust bedeuten. Aber ist es nicht so, dass man in einer Straßenbahn, einem Bus oder Zug entspannen kann? Am Lenkrad muss ich auf den Verkehr achten, muss das Fahrzeug lenken. Ist das entspannend?

Und wenn wir gestresst sind, dann haben wir weniger Geduld, auch gegenüber anderen Menschen, ebenso mit unseren Partnern und Kindern. Wir übertragen also den Stress und damit auch oft Ungerechtigkeit. Je mehr Menschen gestresst sind, um so mehr beeinflusst dies eine ganze Gesellschaft, es kommt zu Mobbing, Stalking und irgendwann kann es in physische Gewalt ausarten.

Man sollte sich selbst einmal beobachten:  Was tue ich denn in meiner “Freizeit”? Muss ich heute noch zum Sport? Muss ich heute zu einer Versammlung? Muss ich noch etwas im Haushalt erledigen oder einkaufen? Wie viel Zeit am Tag verbringe ich mit Entspannung?
Wir haben heute sogar aufgrund der Informationsmengen weniger Zeit, etwas zu lesen, nehmen oft nur noch Überschriften und den Anreißer von Artikeln auf und lesen nicht mehr den Rest. Zum Nachdenken fehlt die Zeit und bei manchen Menschen führt es so zu einer Radikalisierung in ihrer Meinung. Sollten wir vielleicht nicht irgendetwas einfach mal liegenlassen?

Existenzangst ist ein weiterer Stressfaktor, wie gerade jetzt während der Coronakrise zu erkennen ist und.

Wir sollten einmal innehalten und nachdenken, wo wir landen, wenn wir so weitermachen. Es kann nicht sein, dass es um immer mehr gehen muss, dabei machen wir uns kaputt. Wir lassen uns ausbeuten und beuten uns dazu noch selbst aus. Wir etwas Älteren wissen, wie es früher war und sollten uns auch Gedanken um unsere Kinder machen, die in dieses Extrem reingeboren wurden.

Auch Arbeitgeber sollten nachdenken. Je mehr ein Mensch gestresst ist, desto mehr fällt die Leistung, um so eher begeht er Fehler, weil es mit der Konzentration nicht mehr hinhaut. Mitabarbeiter*innen, die sich wohl fühlen, bringen einem Unternehmen viel mehr.

Weniger Leistungsdruck, weniger Arbeiten, mehr entspannen … und uns geht es besser! Wir müssen dieses System reformieren!

 

 

DAK-Psychoreport 2020: Psychische Erkrankungen sind rasant gestiegen

23.09.2020 – Von 2000 bis 2019 sind die Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen um insgesamt 137 Prozent angestiegen. 2019 wurde der aktuelle Höchststand erreicht.

  • Was versteht man unter Anpassungsstörungen?
  • Welche Rolle haben Beruf und Privatleben bei den Krankheitsursachen?
  • In der öffentlichen Verwaltung gibt es überdurchschnittlich viele psychische Erkrankungen

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Breites Bündnis will psychische Erkrankungen aus der Tabuzone holen

05,10.2020 – Drei Bundesministerien und rund 50 Behörden und Organisationen wollen ge­meinsam das Thema psychische Erkrankungen aus der Tabuzone holen und die Präven­tionslandschaft in Deutschland besser vernetzen.

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Corona und Psyche: Größere Belastung – weniger Therapien

29.04.2020 – Je länger die Corona-Krise dauert, desto mehr kann die Seele leiden. Psychisch Erkrankte trifft das besonders hart. Viele Therapieangebote sind weggefallen. Das könnte schwerwiegende Folgen haben.

weiterlesen https://www.tagesschau.de/…

 

 

Fehlende Wertschätzung und Anerkennung Ein ungerechter Chef kann Mitarbeiter krank machen

29.09.2020 – Seit Jahren steigen die Fehltage wegen psychischer Erkrankungen an. Der neue AOK-Fehlzeiten-Report zeigt, welche Rolle Gerechtigkeit am Arbeitsplatz spielt.

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Microsoft-Analyse: Mehr Burnout-Anzeichen, schlechtere Work-Life-Balance

23.09.2020 – Laut einer Datenauswertung und Umfrage, haben Burnout-Gefühle in den vergangenen Monaten teilweise stark zugenommen. Privates ist schlechter vom Job abgegrenzt.

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Alarmierende Studie: Immer mehr Jugendliche sind psychisch krank

24.10.2018 – Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Depressionen: Immer mehr Schüler leiden an psychischen Erkrankungen bis hin zum Burnout, wie eine neue Studie zeigt. Eltern sind daran nicht unschuldig.

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Depressionen und Burn-out: Kinderärztin mahnt: “Passt auf die Mütter auf”

30.09.2020 – Mütter leiden immer häufiger unter Depressionen und Burn-out. Daher müsse das Mom-Shaming aufhören, findet Kinderärztin und Bestsellerautorin Dr. Karella Easwaran. Mit welchen Sätzen wir unser Gehirn zu neuem Denken überreden können, erklärt die zweifache Mutter im Interview.

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Warum Smartphone-Fasten gut tut

26.02.2020 – Ständiges Smartphone-Checken verringert Aufmerksamkeit und Glücksempfinden. Deshalb empfehlen Experten, umzudenken und einen bewussteren Umgang einzuüben oder gar feste Handypausen einzulegen

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Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie

Arbeitsprogramm Psyche
Stress, Burn Out, Depressionen: Der Anstieg von Arbeitsunfähigkeitstagen und Frühverrentungen, die auf psychische Belastungen zurückzuführen sind, ist alarmierend. Hinzu kommt, dass es vielerorts an dem Wissen um die richtigen Präventionsmöglichkeiten fehlt. Hier setzt das GDA-Arbeitsprogramm Psyche an. Ziel ist es, die betrieblichen Akteure umfassend zu informieren und zu qualifizieren, darunter Unternehmer, Führungskräfte, Personalvertretungen sowie Verantwortliche für den Arbeits- und Gesundheitsschutz.

weiterlesen https://www.gda-portal.de/…

Internetportal gda-psyche.de: Auf dem Portal finden Unternehmer und Beschäftigte alles Wichtige rund um das Thema psychische Belastungen am Arbeitsplatz. Beispielsweise wird in der Rubrik “Arbeit und Psyche von A bis Z” erklärt, welche verschiedenen Faktoren das Wohlbefinden von Beschäftigten beeinflussen und wo es Stellschrauben im Unternehmen gibt.

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