Lieferkettengesetz und Ausbeutung in Europa

Italien: Ausbeutung in der LandwirtschaftAusbeutung von Menschen ist Teil unseres Systems und wir schauen gerne weg. In Deutschland sind es sehr häufig die Lieferdienste und das Transportgewerbe im Allgemeinen, wo zu Hungerlöhnen gearbeitet wird. Aber auch in Landwirtschaft, Fleischindustrie und der privaten Pflege werden „billige“ ausländische Arbeitskräfte eingesetzt.

Wir machen das mit

In Deutschland könnten sich zumindest  deutschen Arbeitskräfte organisieren und Druck machen. Aber würde sich da etwas ändern? Sind wir nicht alle irgendwie so beeinflusst, dass uns Meldungen über Niedriglöhne nicht interessieren und wir über Streiks genervt sind? Kaufen wir nicht immer möglichst billig ein, um uns auch andere Sachen leisten zu können?

Wer profitiert davon? Der einzelne Mensch, der Konsument nur scheinbar. Wer die Gewinne einfährt sind die Unternehmen. Aber auch sie stehen selbst unter dem Druck durch die Konkurrenz. Ein Unternehmen muss expandieren, um seine Martkstellung zu festigen oder auszubauen und möglichst dabei die Gewinne zu steigern. Dafür muss die Konkurrenz unterboten werden. Und das geht wie?

Die deutschen Landwirte stehen schon ewig unter Druck wegen der recht niedrigen Preise, die sie von ihren Abnehmern, der Industrie erhalten. Und er wird auf sie  weiter erhöht, denn es gibt seit Jahren schon Konkurrenz. Der deutsche Markt wird regelrecht überschwemmt mit Agrarprodukten aus Südeuropa.

Die Tage gab es wieder Meldungen in den Medien über moderne Sklaverei in Italien und Spanien. Dieses Mal mit Bezug auf das inzwischen gültige EU-Lieferkettengesetz.  Da wohl kaum kontrolliert, wird es sicherlich von vielen Unternehmen wieder ignoriert werden. Für rund 200 Millionen Euro werden alleine Tomaten in deutsche Supermärkte. Die Arbeiter leben in Slums, die Supermärkte in Deutschland geben sich ahnungslos.

Aber auch in Deutschland muss es gesetzliche Standards für Beschäftigung geben und sie müssen kontrolliert werden. Es geht nicht nur um den Bereich der Produktion, sondern auch um Dienstleistungen. Es ist eine Spirale, die sich dreht und zwar für die meisten nach unten.

Zum Nachdenken: Wie lässt sich das ändern?

 

 

Ausbeutung bei der Ernte in Italien:
Warum Joban Singh nicht mehr leben wollte

15.02.2023 – Er pflückte Kohlrabi für deutsche Supermärkte: Joban Singh hatte sich hoch verschuldet, um nach Italien zu kommen. Dort arbeitete der Inder als Erntehelfer – ohne Papiere, für einen Hungerlohn. Bis er keinen Ausweg mehr sah.

weiterlesen / hören  https://www.spiegel.de/…

 

Ausbeutung im italienischen Orangenanbau

Naveline, Sanguinello, Valencia, Tarocco. Den beliebten Orangen-Sorten Italiens liegt der Klang nach Sonne und saftiger Frische im Namen. Doch die Schattenseiten ihres Anbaus treten hervor, sobald sich der Blick auf die Arbeitsbedingungen der überwiegend migrantischen Erntearbeiter auf den Orangenplantagen auf Sizilien und in Kalabrien richtet.

weiterlesen (PDF) https://www.suedwind-institut.de/…

 

 

Tomatenanbau in Spanien:
Ausbeutung im Gemüsegarten Europas

23.02.2023 – Trotz Lieferkettengesetz: In deutschen Supermärkten landen nach rbb-Recherchen weiterhin spanische Bio-Tomaten, die von Migranten unter menschenunwürdigen Bedingungen produziert werden.

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Missbrauch auf Obstplantagen:
Die Erntesklavinnen Europas

18.10.2018 – Sexuell belästigt, beleidigt und vergewaltigt: Erntehelferinnen in Europa werden für ihre harte Arbeit auf Obst- und Gemüse-Plantagen nicht nur schlecht bezahlt. Die für die Übergriffe und Taten Verantwortlichen kommen meist ungestraft davon.

weiterlesen https://www.deutschlandfunkkultur.de/…

 

Europas dreckige Ernte

Bayrischer Rundfunk, 2018 – Frisches Obst und Gemüse zu günstigen Preisen – die Supermarkt­regale sind voll davon. Doch hinter preis­werten Tomaten, Gurken, Orangen steckt oft großes Leid: Zehn­tausende Flüchtlinge und Migranten werden in Spanien und Italien brutal ausgebeutet und versklavt. Auch die Mafia mischt mit. Kontroll­behörden versagen, der Handel schaut weg. Die EU unterstützt sogar das menschen­verachtende System mit millionen­schweren Subventionen.

 

 

Neues Gesetz: Lieferketten ohne Transparenz

16.01.2023 – Das neue Lieferkettengesetz soll helfen, Missstände bei Zulieferern deutscher Unternehmen zu vermeiden. Doch eine Studie zeigt: Nur wenige Unternehmen informieren sich umfassend über ihre Lieferanten.

weiterlesen https://www.tagesschau.de/…

 

Menschenhandel in Deutschland:
Woran du Opfer erkennen kannst

Menschenhandel existiert nicht nur im Rotlichtmilieu, sondern auch in der Pflege, auf dem Bau und in der Gastro.

weiterlesen https://www.watson.de/…

 

Krieg in der Ukraine: Flucht und Löhne zum Dumpingpreis

Artikel vom 05.03.2022 – https://gruen4future.de/…

 

Diverse Artikel zum Thema Sklaverei: https://gruen4future.de/?s=sklaverei

 


Bild von kie-ker auf Pixabay


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