Indigene in Brasilien sind vollkommen auf sich alleine gestellt

Mit der Amtsübernahme durch Präsident Jair Bolsonaro im Januar 2019 waren die indigenen Völker des Amazonas deutlich mehr gefährdet als je zuvor. Eindringlinge in ihre Gebiete holzten oder brannten viel stärker die Wälder ab für Holzhandel, Landwirtschaft und Bodenschätze. Mit der Corona-Pandemie verschlimmerte sich die Lage nochmals explosionsartig. Eindringlinge, auch Evangelikale bringen das tödliche Coronavirus mit, bis hin zu bisher völlig isoliert lebenden  Völkern. Weitab von den Städten gibt es  keinerlei medizinische Versorgung. Indigene Völker in der Nähe von Städten fehlt genügend Land, um sich selbst zu versorgen, sie müssen zum Einkaufen in die Stadt gehen.

Die Ministerin für Frauen, Familien und Menschenrechte Damares Alves verkündete Anfang des Monats Juni 2020, dass die Regierung 320tausend Lebensmittelpakete in eine indigene Region verschickt hätte. Am 15. Juni sagten die Indigenen, dass nichts davon bei ihnen angekommen sei. Darauf vermied die Ministerin jegliche Begegnung mit der Presse (Damares evita imprensa após indígenas negarem recebimento de cesta).

Auch wenn die Jusitz in Brasilien zu großen Teilen noch funktioniert und die Rechte der Indigenen stärkt, so ist nicht mit einer Besserung ihrer Situation zu rechnen. Im Hintergrund läuft alles weiter wie bisher.

Um Indigene beim Überleben zu helfen, wurde hier auch eine Spendensammlung gestartet und vielleicht finden sich noch mehr Menschen, denen eine solidarische und gerechte Welt am Herzen liegt. Wenn die Indigenen Großeinkäufe organisieren können, so können sie sich besser schützen. Zudem fehlen ihnen EInkommen, die sie zuvor durch den Verkauf ihrer Handwerkskunst hatten. Mehr dazu hier…

 

Brasilien: Amazonas-Indigene bedroht durch massive Zunahme der Abholzung während Corona

Brasilien: Amazonas-Indigene bedroht durch massive Zunahme der Abholzung während CoronaIm Schatten von COVID-19 hat die systematische Abholzung des Amazonas-Regenwaldes in Brasilien massiv zugenommen. Die indigenen Gemeinschaften im Amazonas werden von zwei Seiten in ihrer Existenz bedroht – durch die Zerstörung und das Virus. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) fordert: Die Schweiz und die internationale Gemeinschaft müssen politischen und wirtschaftlichen Druck auf Brasilien ausüben, um die massive Umweltzerstörung und die Verletzungen der Rechte Indigener zu stoppen.

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Ailton Krenak: „Wir sind schon immer im Krieg“

Der Schriftsteller und Denker Ailton Krenak, einer wer wichtigsten Aktivisten der indigenen Bewegung Brasiliens, spricht über Ideen der Zugehörigkeit und des Widerstands im Kampf der autochthonen Bevölkerungen auf dem amerikanischen Kontinent.

Wie definieren Sie Zugehörigkeit?

Zugehörigkeit hat für mich nichts mit der utilitaristischen Konzeption einiger, insbesondere vom westlichen Denken beeinflussten, Kulturen zu tun, die dies mit Gedanken von Vaterland oder Nation assoziieren. Zugehörigkeit zu einem Ort heißt, dessen Teil zu sein, ein Bestandteil der Landschaft, des Flusses, der Berge, Elemente der eigenen Kultur, Geschichte und Tradition dort zu haben. Also, anstatt dass einem Ort eine Bedeutung auferlegt wird, gibt der Ort deiner Existenz einen Sinn.

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Umweltaktivist über Lehren aus Corona: „Die Regierung möchte uns töten“

Ailton Krenak ist prominenter indigener Umweltaktivist in Brasilien. Ein Gespräch über Corona, Kolonialismus und Europas blinde Flecken.

Ich bin im südöstlichen brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais in der Region des Flusses Rio Doce. Wir leben auf einem offiziell eingetragenen indigenen Territorium: Es heißt Terra Indígena Krenak, das Indigene Land der Krenak.

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Brasiliens Regenwald-Drama : „Die Indigenen ziehen sich in entlegenste Winkel zurück“

Brände, Goldgräber und Corona-Pandemie bedrohen im Amazonasgebiet viele der bedrohten indigenen Völker. Ein prominenter Klimaforscher Brasiliens appelliert zum Schutz der „Wächter des Regenwaldes“ an die Menschlichkeit.

Brasiliens Covid-19-Katastrophe nimmt kein Ende. Fast eine Million Infektionen, Zehntausende registrierte Tote und nochmal so viele Ungezählte in Armenvierteln und in den Provinzen. Dramatisch spitzt sich auch die Situation der gut vierhundert Urvölkern zu, von denen vorher schon viele vom Aussterben bedroht waren. Sie sind die „Wächter des Regenwaldes“.  Auf dem jüngsten Klimagipfel waren die Indigenen von der Weltgemeinschaft  zum ersten Mal als entscheidender Faktor anerkannt  worden, damit der global lebenswichtige Amazonas-Regenwaldes  erhalten wird. Dazu nimmt Carlos Nobre Stellung, er ist leitender Klimawissenschaftler an der Universität von São Paulo in Brasilien, Mitglied der brasilianischen Akademie der Wissenschaften und ausländisches Mitglied der amerikanischen Nationalen Akademie der Wissenschaften. Diesen Beitrag haben wir in der ursprünglichen Fassung (English Version)  hier verlinkt.

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Corona und Indigene: Kürzlich kontaktiertes Volk hat höchste Infektionsrate

Die Arara im Cachoeira Seca-Territorium sind die indigene Gemeinde mit der höchsten bekannten Covid-19-Infektionsrate im brasilianischen Amazonasgebiet.

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Appell eines stellvertretenden Bürgermeisters im Bundestaat Acre

Der indigene Nego Kaxinawá beklagt sich über den Mangel an Unterstützung, Fachleuten, Schnelltests und Medikamenten in den Dörfern in Santa Rosa do Purus. Etwa 90% der indigenen Bewohner von 46 Dörfern in der Region zeigen Corona-Symptome.

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Indigene Völker aus Pará sind ohne Nahrung und werden von Funai nicht unterstützt

Das MPF (Bundesministerium für die Öffentlichkeit)  weist darauf hin, dass es am 2. April eine Empfehlung an das Sondersekretariat für indigene Gesundheit und Funai (Indigenenbehörde) herausgegeben hat, landesweit Maßnahmen zu ergreifen, um die Vertreibung indigener Völker und die Ansteckung zu verhindern. Die beiden Gremien erkannten die Risiken in offiziellen Antworten an das MPF, aber die Funai weigerte sich, Lebensmittel für die Gemeinden zu kaufen, und machte keine Verpflichtung geltend, die Ernährungssicherheit für indigene Völker zu gewährleisten.

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‘We are facing extermination’: Brazil losing a generation of indigenous leaders to Covid-19

Coronavirus has swept through tribes, killing elders – and inflicting irreparable damage on tribal history, culture and medicine

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Regierungskrise in Brasilien: Skandale und mehr als eine Million Corona-Infizierte

Skandale, wirtschaftliche Probleme und steigende Corona-Infektionen schwächen massiv die Regierung des rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro. Rufe nach einem Rücktritt werden lauter.

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Bolsonaro verliert seinen Bildungsminister

Er fiel mit Nazivergleichen und rassistischen Kommentaren auf: Brasiliens Bildungsminister Abraham Weintraub räumt seinen Posten. Präsident Jair Bolsonaro muss nun zum siebten Mal ein Kabinettsmitglied ersetzen.

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Brasilien holzt in Krise Amazonas ab – diese Maßnahmen bringen Bolsonaro unter Druck

Der Corona-Lockdown hat Umwelt und Klima in vielen Ländern der Welt zumindest eine kurzfristige Verschnaufpause beschert. Nicht so in Brasilien: Allein von Januar bis April wurden dort 1200 Quadratkilometer Regenwald – eine Fläche von 120.000 Fußballfeldern – meist illegal abgeholzt. Noch nie fiel in so kurzer Zeit mehr tropischer Wald den Rodungen zum Opfer.

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Gericht in Brasilien stärkt Rechte von Indigenen

Ein Gericht im zentralbrasilianischen Bundesstaat Mato Grosso hat den Anspruch Indigener auf Ländereien gestärkt, die den Nachkommen der Ureinwohner noch nicht offiziell zugewiesen wurden. Damit kam das Bundesgericht einem Antrag der Staatsanwaltschaft nach, die eine neue Norm innerhalb der Indigenenbehörde Funai kritisierte.

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Favelas: Von Bolsonaro alleingelassen  

Brasilien wurde von der Corona-Pandemie hart getroffen. Besonders in den Armenvierteln der Großstädte ist das Leid groß. Weil ihnen sonst niemand hilft, organisieren sich die Bewohner nun selbst. 

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Wer den Indigenen helfen möchte, hier gibt es weitere Informationen:

https://gruen4future.de/hilfe-fuer-indigene-in-brasilien/


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