Arm zu sein, ist etwas, worüber man sich schämt. Man fühlt sich als jemand, der es nicht geschafft hat, der ein Versager ist. Man wird aber auch von der anderen Seite so gesehen und wird in die Versager-Schublade gesteckt. Dabei gibt es die verschiedensten Gründe, warum jemand arm ist und es kann doch fast jeden von uns treffen.
Wie schon bei Themen Klimawandel, Flucht, Konflikte etc. geschrieben: das System, in dem wir leben, basiert auf einem Wettkampf um immer mehr Besitz. Dabei muss sich die Welt im Gleichgewicht befinden. Bei diesem Wettkampf ist Egoismus notwendig und damit fällt ein soziales, ein gemeinschaftliches Denken weg, es hat keinen Platz mehr.
In den 70ern war es noch peinlich zu sagen, dass man arbeitslos sei. Manche nannten sich damals freischaffende Künstler, um nicht ausgegrenzt zu werden. Einige Jahre später war es normal, dass jemand arbeitslos war, da es jeden treffen konnte und viele traf. Und solange man nicht langzeitarbeitslos war, war es ok.
In den 90ern erfuhr ich von Streetworkern, dass es auch Kinder gab, die auf der Straße lebten. Die Bürgermeisterin der Stadt Ludwigshafen jedoch hielt daran öffentlich fest, dass es überhaupt keine Obdachlose gäbe. Statt zu helfen, damit sie auf die Beine kommen, wurden und werden sie bewusst ignoriert, ausgegrenzt.
Bis Anfang 2000 sah man keine Rentner auf der Straße, die nach Pfandgut im Müll suchten. Man konnte gut erkennen, dass sie nicht arbeitslos waren, denn sie waren sauber, jedoch sehr einfach gekleidet. Es war offensichtlich, dass sie eine Unterkunft haben, dass die Rente aber nicht zum Nötigen reicht. Inzwischen sind knapp 20% der über 65-Jährigen von Altersarmut bedroht, die Tendenz ist steigend und nun durch die Corona-Krise steigt die Zahl ganz sicher noch viel mehr. Aber auch die Kinderarmut nimmt zu, was letztendlich bedeutet, dass Armut generell in der Bevölkerung steigt. In den Augen vieler haben sie es selbst verschuldet oder einfach nur Pech gehabt und dann zucken wir mit den Schultern, vergessen es? Auf der anderen Seite gibt es wenige, die so große Vermögen anhäufen, die sie garnicht ausgeben können. Dennoch haben sie dann immer noch nicht genug, denn es gibt immer jemanden, der noch mehr als sie hat und den wollen sie übertreffen.
Ist das nicht irre? Wollen wir weiter auf diesem Weg bleiben?
Armut in Deutschland: Wo die ärmsten Menschen leben und was es bedeutet, arm zu sein
22.01.2020: Armut ist noch immer ein Tabu: Wer betroffen ist, schämt sich oft dafür. Auch deshalb sieht man es den Menschen nicht unbedingt an. Wir wollen darüber sprechen. Wir klären, welche Folgen es haben kann, arm zu sein und wie du helfen kannst. In Deutschland waren im Jahr 2018 rund 15,3 Millionen Menschen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht und damit 18,7 % der Bevölkerung, das sind die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts.
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Altersarmut in Deutschland steigt
Fast jeder Fünfte über 65 Jahren ist laut einem Zeitungsbericht armutsgefährdet. Die gesetzliche Rente müsse dringend gestärkt und armutsfest gemacht werden, fordert die Linkspartei.
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Warum Altersarmut vor allem Frauen trifft – und was sie dagegen tun können
Altersarmut in Deutschland betrifft insbesondere Frauen. Sie leben im Durchschnitt nicht nur knapp fünf Jahre länger, sondern verdienen auch durchschnittlich etwa 21 Prozent weniger. Bei den Renten ist der Unterschied noch viel größer. Wefox-Boss Tasos Chatzimichailidis erklärt, warum das so ist – und was jede Frau dagegen tun kann.
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Sorge um wachsende Kinderarmut – Wenn das Geld für Essen nicht reicht
Die Corona-Krise trifft arme Kinder besonders hart, warnen Sozialverbände. Wie eine Einrichtung versucht zu helfen – und warum das nicht reicht.
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Obdachlosigkeit: Pandemie, ganz unten
Wer schützt die Schutzlosen vor Corona? Freiwillige, nicht der Staat. Unterwegs mit einem Arzt, der die Armen versorgt. Obdachlose sollten bundesweit vor der Pandemie geschützt werden, fordert der Sozialmediziner.
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Bremen: Masterplan gegen Armut und soziale Spaltung muss her
05.02.2020: Bremen braucht einen Masterplan gegen Armut und die soziale Spaltung der Stadt. Bürgermeister Andreas Bovenschulte sollte dies zur Chefsache erklären, meint Sabine Doll.
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Armut im TV: „Suhlen im Extremismus des Elends“
07.04.2020: Der Bremer Medienwissenschaftler Bernd Gäbler hat rund 100 Stunden RTL II verfolgt, durchweg Berichterstattung über Hartz-IV-Empfänger. Warum ihn, was er sah, entrüstet hat, erklärt er im Interview.
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Mehr Deutsche nutzen Tafeln: „Armut breitet sich in Richtung Mittelschicht aus“
07.12.2019: Die Grundsicherung im Alter sei so niedrig bemessen, dass viele Senioren auf zusätzliche Hilfe wie Tafeln angewiesen seien, so Armutsforscher Christoph Butterwegge im Dlf. Auch die von der Großen Koalition beschlossene Grundrente könne die steigende Altersarmut nicht verhindern.
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Wenig Rente, steigende Mieten: Immer mehr Armut im reichen Deutschland
04.12.2019: Immer mehr Menschen in Deutschland können ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen. Vor allem Ältere. Innerhalb von nur zwölf Monaten stieg die Zahl der überschuldeten Bundesbürger im Alter ab 70 Jahren um 44,9 Prozent auf rund 380.000, berichtete jüngst die Wirtschaftsauskunftei Creditreform in ihrem „Schuldneratlas 2019“. Tendenz drastisch steigend. Auch jüngere Bürger haben immer mehr Geldprobleme.
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Auswirkungen der Corona-Pandemie: Tausende Mieter mit Geldsorgen
07.05.2020: Tausende Mieter haben sich wegen Zahlungsschwierigkeiten aufgrund der Corona-Krise an ihre Wohnungsunternehmen gewandt. Noch halten sich die Mietausfälle einer Umfrage zufolge im Rahmen. Das könne sich aber ändern, warnt der Mieterbund.
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