Greenwashing: E-Fuels, Benzin aus Südchile

Porsche produziert E-Fuels in SüdchilePorsche startete in Zusammenarbeit mit Siemens und anderen Konzernen die Produktion von synthetischem Benzin (E-Fuel) aus grünem Strom in Punta Arenas in Südchile. Dabei wird der umweltschädliche Transport nach Europa verschwiegen.

Zwar gibt es in der Region viel Wind, aber die Umwandlingsprozesse selbst benötigen extrem viel Energie für die Umwandlung,. Würde man ein Auto mit dem grünen Strom betreiben, so könnte man fünf- bis sechsmal so weit fahren als mit eFuel. Laut Fachleuten ist es eine „Energievernichtungsmaschine“.

Benzinbedarf in der Region

In Punta Arenas leben knapp 130tausend Menschen, in der Region nur wenige mehr. Selbst weiter nördlich in Chile geht es nur über Argentinien oder per Schiff. Es macht also keinen Sinn, dort für die Region oder das Land so viel Benzin zu produzieren. Für einen Eigenbedarf könnte Chile in seiner nördlichen Region, in der Atacamawüste mit Solarstrom den Eigenbedarf günstiger decken.

Greenwashing der Industrie

Die Produktion geht zu 100% an Porsche. Auch das Land Baden-Württemberg ist daran interessiert, war bei der Einweihung der Anlage vor Ort dabei. Es denkt daran, vor allem im Flug- und Schiffsverkehr auf E-Fuels zu setzen.  Porsche selbst will die E-Fuels in den Rennwagen einsetzen sowie zum Einsatz in älteren Porschemodellen anbieten. Es gehtden Konzern offensichtlich um das Image, um Greenwashing, denn der schädliche Transport des Benzins wird verschwiegen.

Klimaschädlicher Transport per Schiff nach Europa

Die geplanten 550 Millionen Liter Benzin (entspricht= 412.500 Tonnen) müssen also per Schiff transportiert werden. Das sind 7.558 Seemeilen (14tausend Kilometer) bis Hamburg. Schiffe werden fast ausschließlich mit Schweröl betrieben, bei dessen Verbrennung unter anderem Schwefelverbindungen entstehen. In Küstennähe wird auf Dieselöl umgestellt, das qualitativ noch schlechter als das für Autos ist.

Der Bau von Tankern kostet 200 Millionen Euro und mehr. Einmal gebaut, werden sie also auch nicht so schnell wieder vom Markt genommen. Sie sind für Betriebsdauern von ca. 40 Jahren geplant. Die Bauzeit beträgt ca. zwei Jahre. Es ist also kaum anzunehmen, dass die E-Fuels mit klimaunschädlichen Schiffsantrieben nach Europa gebracht werden.

Fazit: da wäre vermutlich gar ein umweltschädliches Fracking in Deutschland noch besser für das Klima.

 

Artikel und Expertenmeinungen:

 

Porsche startet eFuel-Anlage in Chile

20.12.2022 – Porsche produziert synthetische Kraftstoffe in Chile. Die Anlage liefert eFuel aus Windenergie, Wasser und CO2. Das Verfahren braucht aber auch selbst viel Energie.

weiterlesen und Video https://www.swr.de/…

 

Volker Quaschning erklärt: E-Fuels

11.09.2022 – E-Fuels sollen unsere Benzin- und Dieselautos klimaneutral machen. Ihre Herstellung ist aber ineffizient und extrem teuer. Sind E-Fuels trotzdem ein sinnvoller Weg zum Klimaschutz?

weiterlesen https://www.klimareporter.de/…

 

Energieträger der Zukunft: Mit e-Fuels zu mehr Klimaschutz?

16.10.2021 – Die Energie der Zukunft entspringt einem Technologie-Mix, da sind sich Experten sicher. Im Fokus stehen dabei vor allem die Träger der Energie wie zum Beispiel Wasserstoff – aber auch synthetische Kraftstoffe, sogenannte eFuels.

weiterlesen https://www.tagesschau.de/…

 

Fraunhofer Gesellschaft:
Eignet sich Wasserstoff auch für Lkw, Schiff, Zug und Flugzeug?

Weit weniger ideologisch ist die Entscheidung zwischen Brennstoffzelle und flüssigen Kraftstoffen beim Antrieb von Schiff, Lkw und Flugzeug: Hier punkten flüssige Kraftstoffe mit ihrer sehr hohen Energiedichte – schließlich zählt vor allem im Flugverkehr jedes Gramm und es sind hohe Leistungen bei langer Betriebsdauer gefragt.

weiterlesen https://www.fraunhofer.de/…

 

Umweltbundesamt: Wie energieeffizient ist ein Schiff?

weiterlesen https://www.umweltbundesamt.de/…

 


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