Der Wassermangel in Europa nimmt drastisch zu

Gletscherschmelze durch KlimawandelGletscher in den Alpen schmelzen so stark wie noch nie zuvor. Dieses Jahr ist gar 7000 Jahre altes Eis geschmolzen. Der Gletscher Hintereisferner im Ötztal verlor dieses Jahr 5% seines Volumens, was 20 Millionen Kubikmeter, also 20 Millionen Tonnen Wasser entspricht. Man rechnet mit 50 Prozent Eisverlust in zehn bis zwanzig Jahren. Wassermangel in Europa ist da.

Ursache ist der Klimawandel, es regnet weniger und ist wärmer. Wir wissen es: je höher die Temperaturen sind, um so schneller schmilzt oder trocknet etwas. Deshalb benutzen wir ja auch einen Fön zum Trocknen der Haare.

Die Gletscher sind im Prinzip eine Notreserve für die Menschen, da sie in den kalten Wintern bisher wuchsen und den Rest des Jahres nicht nur die Region, sondern die Flüsse ganz Europas mit Wasser versorgten. Mit ihrem Wegfall wird also bald noch mehr Wasser fehlen.

Wassermangel in Europa und der Welt

Wir benötigen Wasser für die Wälder, für die Landwirtschaft, für uns zum Trinken und auch Feuchtigkeit in der Luft zum Atmen. Aber egal, wo man hinschaut, es herrscht inzwischen akuter Wassermangel in Europa. Dem großen Fluß Po in Italien fehlt Wasser, es kursieren Bilder von trockenen Flüssen in Frankreich, von wasserarmen Flüssen in Deutschland. In den Niederlanden sacken Häuser durch den trockenen Untergund weg.  Spanien leidet akut unter Wassermangel. Europaweit werden die Ernten dieses Jahr deutlich geringer ausfallen und dadurch wird es zu weiteren Preissteigerungen kommen.

Auch aus anderen Regionen der Welt gab und gibt es reichlich Meldungen: Indien und Pakistan litten im Mai unter 50°C (im Schatten!), Pflanzen vertrockneten bzw. verbrannten in der Hitze. Nun ist ein guter Teil Pakistans im Monsunregen “ersoffen”. Die Gletscher im Himalaya schmelzen.

In den USA gibt es Extremwetter, hauptsächlich Hitze und Trockenheit, ab und zu dann Starkregenfälle, die vieles zerstören. In Südamerika fällt seit ein paar Jahren zu wenig Regen.

Kaum Wasser in Flüssen und Böden

Wenn die Erde trocken und hart ist, so wissen wir alle, nimmt sie fast kein Wasser auf, sondern es fließt ab. Das war nun auch der Fall vor einer Woche in Deutschland, als es regnete: Die Flusspegel stiegen, nach wenigen Tagen waren sie wieder auf ihrem Niedrigstand. Das Wasser aus mit Regen gesättigter Erde fehlte. Starkregen sind fatal und sie nehmen mit den höheren Wetterschwankungen zu. Was wir brauchen, sind leichte und andauernde Regenfälle, die den Boden aufweichen, damit das Wasser dann eindringen kann. Bis hin zum Grundwasser, dessen Pegel ebenfalls sinkt!

Der Meeresspiegel steigt mehr als berechnet

Und auf der anderen Seite steigt der Meeresspiegel durch das Auftauen von Arktis und Antarktis. Wie beim Schmelzen der Gletscher und dem Klimawandel insgesamt, korrigieren Wissenschaftler auch beim Meeresspiegelanstieg ihre Prognosen immer wieder, da es schneller als zuvor berechnet vorangeht.

Alles passiert immer schneller. Um nicht das Schlimmste bald zu erleben, sollten wir den schlimmsten Fall im Blick haben und entsprechend handeln. Wir sollten nicht auf die Regierung warten, sondern auch selbst alles tun, was möglich ist.

 

Artikel/Fakten:

Der Hintereisferner schmilzt so schnell wie nie

02.09.2022 – Der Hintereisferner gehört zu den wissenschaftlich am besten untersuchten Gletschern der Alpen. Forscher der Uni Innsbruck schlagen Alarm: Der Gletscher verlor fünf Prozent seines Volumens – in nur einem Jahr.

weiterlesen https://www.tagesschau.de/… und https://www.derstandard.de/…

 

7.000 Jahre altes Gletschereis in der Schweiz geschmolzen

03.09.2022 – Der Eisverlust an kleineren Schweizer Gletschern war in diesem Sommer extrem. „Was wir sehen, war stärker als alles, was wir bisher für möglich gehalten haben“, berichtete der Glaziologe Matthias Huss. Am Corvatsch-Gletscher in der Südostschweiz seien Eisschichten geschmolzen, die dort teils seit rund 7.000 Jahren lagen, sagte der Leiter des Schweizer Gletschermessnetzes Glamos an der ETH Zürich. Die Datierung des Eises geht auf ältere Messungen der Uni Heidelberg zurück.

weiterlesen https://orf.at/…

 

Gravierendes Wasserdefizit in Europa

30.08.2022 – Europa ist von heftigen Dürren geplagt. Ein solches Wasserdefizit hat der Klimaforscher Andreas Marx auf dem Kontinent bislang noch nicht erlebt. Ist die Trinkwasserversorgung gefährdet?

weiterlesen https://www.bpb.de/…

 

Extreme Trockenheit in Europa:
Wie der Wassermangel uralte Relikte freilegt

31.08.2022 – Europa kämpft nach Einschätzung der EU mit der schlimmsten Dürre seit mindestens 500 Jahren. Doch die Sache hat einen spannenden Nebeneffekt: Lang Vergangenes kehrt an die Oberfläche zurück.

weiterlesen https://www.swr3.de/…

 

Erschreckender ARD-Film über „die große Dürre“:
„Klimakatastrophe ist voll angekommen“

Deutschland bereitet sich auf Dürren vor, Bauern kämpfen gegen die Trockenheit, Notfallpläne werden erarbeitet. Wie lange reicht unser Wasser noch? Dieser Frage geht Filmemacher Daniel Harrich gemeinsam mit einem Forscherteam nach.

 

 

Dürre in Europa – Wichtiges spanisches Feuchtgebiet ausgetrocknet

Im Süden Spaniens ist eines der wichtigsten Feuchtgebiete Europas ist ausgetrocknet. Die letzte Lagune des Nationalparks Coto de Doñana ist vollkommen trocken, wie die spanische Zeitung «El País» und regionale Medien berichten. Als Gründe gelten die übermässige Entnahme von Grundwasser etwa für Erdbeerfelder und den Tourismus sowie die langandauernde Dürre, die vom Klimawandel verstärkt wird.

weiterlesen / sehen https://www.srf.ch/…

 

Fast die Hälfte von Europa ausgetrocknet

 

EU-Kommission:
Wasserknappheit und Dürre in der Europäischen Union

Wasser ist ein Lebenselixier, das Ökosysteme erhält und unser Klima reguliert. Es ist aber eine begrenzte Ressource, und weniger als 1 % der Süßwasser-ressourcen weltweit sind für den Menschen zum direkten Verbrauch zugänglich. Europa muss lernen, mit diesem Gut, das zu seinen wertvollsten, aber auch knappen Ressourcen zählt, umzugehen.

weiterlesen (PDF) https://ec.europa.eu/…

 

 

 

Forscher korrigieren Prognose für Meeresspiegelanstieg nach oben

30.08.2022 – Dass Abschmelzen der Grönland-Gletscher wird den Meeresspiegel stärker ansteigen lassen als angenommen. Das prognostiziert eine im Fachmagazin „Nature Climate Change“ veröffentlichte Studie. Einige Experten fürchten sogar, dass es noch schlimmer kommt.

weiterlesen https://www.deutschlandfunk.de/…

 

Die Studie
“Greenland ice sheet climate disequilibrium and committed sea-level rise”

weiterlesen https://www.nature.com/…


Bild von WikiImages auf Pixabay


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