Eine andere humanitäre Katastrophe: Afghanistan

Kinder in Afghanistan: hungern, arbeiten, verkauft werdenDer Krieg Russlands gegen die Ukraine lässt alle anderen Themen in den Hintergrund rücken.

Dabei gehen die humanitären Katastrophen weiter: 

  • Versinken von Staaten im Pazifik durch den Meeresspiegelanstieg,
  • Hunger vor Allem in Jemen, in Afrika und Afghanistan, aber auch anderswo.

 

Die Frauen in Afghanistan brauchen die Unterstützung des Auslands, auch unsere!

In Afghanistan wurden in den letzten Wochen die Frauenrechte massiv eingeschränkt, entgegen der Zusagen der Taliban-Regierung.  Mädchen dürfen ab dem 12. Lebensjahr nicht mehr in die Schule. Frauen dürfen nur fliegen oder längere  Autofahrten in Begleitung eines Mannes machen. Viele Frauen demonstrierten dagegen auf der Straße, trotz der Gefahr für sie. Welch ein Mut!

Wie kann man die Ortskräfte, die für ein besseres Land arbeiteten, einfach hängen lassen?

Bei der Machtübernahme der Taliban gab es von der Bundesregierung fast 25tausend Aufnahmezusagen an die Ortskräfte und deren Angehörige, die zuvor für die Bundeswehr, Botschaft/Konsulate und andere Institutionen tätig waren. Bis Jahresende wurden gerade einmal etwa 7000 Menschen ausgeflogen. Im Februar 2022 wurden dann gerade einmal 610 weiteren Ortskräften die Einreise bewilligt! Tausende warten immer noch verzweifelt in Angst. Es scheint, dass die Bundesregierung das Thema vergessen lassen will und dass nur reagiert wird, wenn Internationale Organisationen öffentlich kritisieren.

Die erste Sitzung des Afghanistan-Untersuchungsausschusses, der den Bundeswehreinsatz bei der Evakuierung der Ortskräfte aufklären soll und Ende März das erste Mal tagen sollte, verzögert sich.  Es stellt sich aber auch die Frage, warum bis heute noch tausende auf ihre Evakuierung warten.

Die Hungersnot in Afghanistan ist erschütternd

Schließlich wuchs die Hungersnot: 95 Prozent der Bevölkerung (ca. 24 Millionen Menschen) leiden akut unter Hunger. Selbst wer Arbeit hat, kann sich kaum etwas zu essen leisten. Da in Familien alle gezwungen sind, etwas für das Überleben zu tun, nimmt Kinderarbeit rapide zu. Ebenso verkaufen Familien aus Verzweiflung ihre Töchter.

Immerhin hat Deutschland heute (31.03.2022) auf einer Geberkonferenz eine Hilfe von 200 Millionen Euro zugesagt. Die UN bitten um insgesamt 4 Milliarden Euro, Das Geld geht direkt an anerkannte Hilfsorganisationen und nicht an die Taliban-Regierung.

Es muss mehr getan werden, nicht nur von der Weltgemeinschaft, sondern auch von Deutschland, das am Afghanistan-Einsatz und dessen Scheitern beteiligt war. Ukraine-Krieg oder andere Themen dürfen davon nicht ablenken.

 

 

Frauenrechte in Afghanistan

Vereinte Nationen: Taliban verwehren Frauen am öffentlichen Leben teilzunehmen

Die in Afghanistan regierenden militant-islamistischen Taliban versuchen, Frauen zunehmend aus dem öffentlichen Leben zu drängen. Taliban-Führer institutionalisierten eine „groß angelegte und systematische“ Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen, hieß es von einer Gruppe Menschenrechtsexperten in einer Mitteilung des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte (OHCHR).

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Taliban schränken Frauenrechte weiter ein

27.03.2022 – Die Taliban erlassen in Afghanistan immer strengere Vorschriften für das öffentliche Leben. In Freizeitparks soll künftig Geschlechtertrennung herrschen, alleinreisende Frauen dürfen offenbar nicht mehr mit dem Flugzeug reisen.

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Frauen-Proteste in Afghanistan:
„Sie können uns nicht ausschließen“

28.03.2022 – Nach und nach verlieren Frauen in Afghanistan mehr Rechte und Freiheiten. Doch nicht alle wollen die Anordnungen der Taliban einfach so hinnehmen – und machen ihrer Wut auf der Straße Luft.

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Taliban lassen Schaufensterpuppen köpfen

04.01.2022 – Nach Schule und Beruf greifen die radikalislamischen Herrscher in Afghanistan nun in Modegeschäften durch: Schaufensterpuppen sollen verschwinden – sie seien unislamisch.

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Ortskräfte in Afghanistan

Tausende Ortskräfte warten weiter auf Ausreise

08.12.2021 – Tausende afghanische Ortskräfte und ihre Familien warten offenbar weiterhin auf eine Ausreise nach Deutschland. Trotz fast 25.000 Aufnahmezusagen sind bis jetzt nur etwa 7000 Personen gekommen.

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Chaos beim Abzug der Bundeswehr: Menschenrechtler kritisieren Deutschlands Umgang mit Afghanen

Die Bundeswehr ließ bei ihrem Abzug Tausende gefährdete Afghanen im Land zurück. Die Bundesregierung habe die Lage falsch eingeschätzt, sagt Human Rights Watch.

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Ortskräfte in Afghanistan:
Bisher eine Inhaftierung bekannt

20.01.2022 – Nachdem die Bundeswehr aus Afghanistan abgezogen war, war die Sorge um einheimische Mitarbeiter groß. Nun benennt das Entwicklungsministerium einen konkreten Fall, bei dem eine Ortskraft für eine Woche inhaftiert war.

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PRO ASYL widerspricht Aussage des BMZ, Ortskräfte in Afghanistan seien nicht in Gefahr

20.01.2022 – Die Menschenrechtsorganisation kritisiert die Darstellung des Ministeriums zur Situation afghanischer Ortskräfte als „realitätsfern und verharmlosend“. PRO ASYL liegen zahlreiche Fälle von ehemaligen Mitarbeiter*innen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit vor, die von den Taliban bedroht oder verfolgt werden. 

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Bundesregierung bewilligt
Einreise von 610 weiteren Ortskräften

08.02.2022 – Nach Angaben der Verteidigungsministerin wurden bisher 1.190 afghanische Helfer der Bundeswehr aufgenommen. Jeder sei eine Mahnung, „konsequent und schnell zu handeln“.

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Ortskräfte in Afghanistan: Zu viel versprochen?

15.02.2022 – Auch sechs Monate nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan harren weiter Tausende ehemalige Ortskräfte der Bundeswehr und andere Schutzbedürftige im Land aus. Hat Deutschland zu viel versprochen?

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Zurückgelassen bei den Taliban:
Ehemalige Ortskräfte in Afghanistan

09.03.2022 – Im Sommer 2021 erobern die Taliban Kabul. Tausende Menschen versuchen zu fliehen – darunter auch viele ehemalige Ortskräfte, die jetzt im Visier der Taliban sind. 

Video (14 Minuten) anschauen https://www.zdf.de/…

 

 

Frauen und Ortskräfte in Afghanistan

Afghanistan: Frauenrechtlerinnen und Ortskräfte sitzen fest – Kritik an Bundesregierung

09.03.2022 – Angesichts des Ukraine-Kriegs gerät Afghanistan aus dem Blick: Vielen ist die Flucht unmöglich, kritisiert Pro Asyl – die Bundesregierung sucht nach Lösungen.

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Hunger in Afghanistan

Hunger in Kabul

29.03.2022 – Die humanitäre Lage in Afghanistan spitzt sich zu: Rund 23 Millionen Menschen sind von Hunger bedroht, über 24 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Welthungerhilfe-Generalsekretär Mathias Mogge war im Februar in Kabul und berichtet über die dramatische Situation.

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Afghanistan: Eine Million Kinder
durch Wirtschaftskrise zur Arbeit gezwungen

16.02.2022 – Sechs Monate nach dem Machtwechsel in Afghanistan verschärft sich die Wirtschaftskrise und Hungersnot im Land zunehmend. Das treibt viele Familien in die Armut – und damit rund eine Million Kinder in die Kinderarbeit. Eine neue Befragung von Save the Children zeigt, dass knapp ein Fünftel der befragten Familien keine andere Wahl hat, als ihre Kinder zur Arbeit zu schicken.

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3000 Euro für eine Sechsjährige: Warum verzweifelte afghanische Familien ihre Töchter verkaufen

24.11.2022 – Der wirtschaftliche Kollaps nach der Machtübernahme durch die Taliban treibt den afghanischen Mittelstand in Armut und Hunger – und ohnehin schon arme Familien zu verzweifelten Entscheidungen. 

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Nichthandeln können wir uns nicht leisten

31.03.2022 – Zum Hunger kommt die immer prekärere Menschenrechtslage in Afghanistan. Dort zu helfen, geht auch, ohne die Taliban zu legitimieren, schreibt die Entwicklungsministerin Svenja Schulze.

Weiter zum Gastbeitrag https://www.zeit.de/…

 

Zusätzliche Millionen für Afghanistan

31.03.2022 – Deutschland will nach Angaben von Außenministerin Baerbock zusätzliche 200 Millionen Euro an humanitärer Hilfe für Afghanistan zur Verfügung stellen. Auf der UN-Geberkonferenz forderte sie die Taliban eindringlich zur Achtung von Frauenrechten auf.

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Anderes zu und aus Afghanistan

Afghanistan-Untersuchungsausschuss:
Aufarbeitung verzögert sich weiter

30.03.2022 – Mit einer groß angelegten Aufklärungsoffensive wollte die Koalition den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr beleuchten. Doch die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses im Bundestag verzögert sich weiter.

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Ein Staatsbankrott droht

27.01.2022 – Nach dem bedingungslosen Abzug der US-Truppen und NATO-Verbände am 31. August 2021 hat die Taliban-Bewegung einen militärischen Sieg errungen und den Gewaltkonflikt vorerst beigelegt. Doch die Lebensdauer des neuen Regimes ist ungewiss, denn neben der eskalierenden humanitären Notlage droht ein Staatsbankrott. 

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Bild von Amber Clay auf Pixabay


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