Betrug durch Greenwashing – der Klimawandel ist egal

Viele Unternehmen betreiben Greenwashing, um ihre Produkte gut zu verkaufen. Werbung mit dem Begriff „klimaneutral“ oder „nachhaltig“ kommt bei den Menschen gut an. Die Ölkonzerne machen damit Werbung, ebenso Mercedes und andere Konzerne.

Zertifikate kann man einfach erwerben und zwar über Emissionshändler, die Zertifikate kaufen und verkaufen. Privatunternehmen überprüfen diese Zertifikate . Alle machen dabei ebenfalls enorme Gewinne. Der Staat kontrolliert nicht.

Lüge und Betrug

Zertifikate werden ausgestellt für Flächen, die mit dem Geld wiederaufgeforstet werden sollen oder durch Abholzung bedrohte Wälder sollten davor geschützt werden.  Um Landflächen für Zertifikate in den Händen zu haben, werden Menschen auf dem Land sogar Versprechungen gemacht. So zum Beispiel im Amazonas, dass das Land dann ihnen gehören würde, dass sie Solaranlagen bekämen und vieles mehr, jedoch wird nichts davon eingehalten. Dabei sind das sogar meist Landflächen, die nicht von Holzschlag bedroht sind. Mit Tricks wurden gar Dokumente besorgt, dass das Land dem Zertifikatehändler oder dessen Strohmann gehört. Damit kann dann doppelter Reibach gemacht werden. Einem Fall kam heraus, dass es sich um Land handelt, das dem Staat gehört. Die brasilianische Staatsanwaltschaft wurde tätig. Dies zeigt eine Reportage von „Frontal“ (siehe unten).

Man sollte ebenfalls bedenken: die Flächen, die einer Wiederaufforstung zur Verfügung stehen können, sind auf dem Globus begrenzt.

Die EU kämpft gegen das Greenwashing

Das EU-Parlament hat nun ein Gesetz verabschiedet, das Werbeslogans wie umweltfreundlich, klimaneutral, biologisch abbaubar in der EU künftig verbietet. Dafür sind dann überprüfbare Zertifizierungen nötig.

„Investitionen von Unternehmen in Klimaschutzprojekte sind willkommen, und weiterhin dürfen sie natürlich auch kommuniziert werden. Nur darf eben nicht mehr der Anschein entstehen, dass das Baumpflanzen im Regenwald die industrielle Produktion eines Autos, die Organisation einer Fußballweltmeisterschaft oder die Herstellung von Kosmetika selbst klimaneutral macht,“  so Anna Cavazzini (Grüne), Vorsitzende des Ausschusses für Verbraucherschutz im Europaparlament.

Laut dem neuen Gesetz werden nur noch Zertifikate erlaubt sein, die durch offizielle Behörden oder anerkannten Zertifizierungsstellen vergeben werden. Allerdings haben die Länder der EU zwei Jahre Zeit mit der Umsetzung. Dabei bleibt ebenfalls zu hoffen, dass es keine Lücken sowie genügend Kontrollen geben wird, um dieses verlogene und teils gar kriminelle Handeln zu beenden.

Es bleibt zu hoffen, dass das Projekt von Porsche, E-Fuels in Patagonien in Südchile zu produzieren, wegen des Transports nach Europa ebenfalls nicht mehr als klimaneutral verkauft werden darf.

Und ebenso  muss gehofft werden, dass die EU-Regeln nicht noch durch Lobbyverbände gestoppt werden, wie gerade heute beim Lieferkettengesetz bekannt wurde. FDP und Wirtschaftslobby attackieren den Kompromissentwurf. Es besteht die Gefahr einer Enthaltung bei der Abstimmung der Bundesregierung, wie schon häufiger geschehen. Dieses Verhalten hat inzwischen den Ruf „German Vote“.

 

frontal: Greenwashing bei Shell, Mercedes und Co.

 

Greenwashing-Verbot: EU verbietet irreführende Werbung vermeintlich nachhaltiger Produkte

17.01.2024 – Umweltfreundlich, klimaneutral, biologisch abbaubar: Solche allgemeinen Werbeslogans sind in der EU künftig nicht mehr erlaubt. Dafür sind nun Zertifizierungen nötig.

weiterlesen bei ZEIT

 

Nachhaltigkeit vs. Greenwashing: Wie erkennt man den Unterschied?

Mehr und mehr Unternehmen rühmen sich damit, im Sinne der Nachhaltigkeit zu produzieren und ihren Kund:innen so das nachhaltige Leben zu erleichtern. Dabei sind Produktions- und Lieferketten oft alles andere als nachhaltig und die Marketingstrategien der Firmen vor allem eins: Greenwashing.

  • Greenwashing: Definition und Beispiele
  • Der Gütezeichen-Dschungel und Analyse (mit Namen)

weiterlesen bei Greenpeace

Greenpeace:

    • Gütezeichen-Guide für Lebensmittel
    • Gütezeichen-Guide für Drogerie-Produkte
    • Gütezeichen-Guide für Kleidung

zum Download hier

 

EU-Lieferkettengesetz vor dem Aus:
FDP und Wirtschaftslobby attackieren Kompromissentwurf

24.01.2024 – Kurz vor der finalen Abstimmung nehmen die Kampagnen der Lobbyverbände gegen das Gesetz scharfe Töne an – das zeigen unveröffentlichte Briefe, die CORRECTIV vorliegen. Zugleich stellt sich die FDP plötzlich gegen den Entwurf und sorgt in Brüssel für Befremden.

weiterlesen bei Correctiv

 

Eigene Artikel:

Greenwashing: E-Fuels, Benzin aus Südchile

26.12.2022 – Porsche startete in Zusammenarbeit mit Siemens und anderen Konzernen die Produktion von synthetischem Benzin (E-Fuel) aus grünem Strom in Punta Arenas in Südchile. Dabei wird der umweltschädliche Transport nach Europa verschwiegen.

weiterlesen auf dieser Site

 

Emissionsgutschriften: meist eine Lüge

27.08.2023 – weiterlesen auf dieser Site

 


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