In Pflegeberufen ist die Arbeitsbelastung extrem hoch und die Bezahlung schlecht. Vor ein paar Jahren haben Investoren die Pflegeheime für sich entdeckt. Die Pflege wird immer teurer, können immer weniger Pflegebdürftige die Kosten nicht mehr komplett bezahlen. Die Sozialsysteme sprngen ein, die Allgemeinheit zahlt also dafür. Von den Gewinnen der Betreiber kommt nichts beim Personal an, Burnouts treten immer häufiger auf, viele steigen aus ihrem Beruf aus. Schon heute fehlen über 10tausend Pflegekräfte. Die Tendenz ist steigend, wegen des Berufsausstiegs, aber auch weil in der alternden Bevölkerung die Zahl der Pflegebedürftigen steigt.
Die Bundesregierung startete mehrere Werbekampagnen, schuf Stellen (die wegen Mangels nicht besetzt werden können), lässt die Investoren weiter gewähren. Diesen geht es nur um Gewinnmaximierung, weshalb sie auch kein Interesse haben, mehr Personal einzustellen, ohne gleichzeitig mehr Pflegende aufzunehmen. Die Zahl der zu Pflegenden pro Pflegekraft soll natürlich nicht verringert werden.
Es geht um Ausbeutung auf allen Ebenen.
Der Staat muss Regelungen für Gehalt und Arbeitszeiten treffen, aber genauso wichtig ist, dass der Gewinnmaximierung ein Riegel vorgeschoben werden muss. Die Pflege darf nicht immer teurer werden, es muss mehr Geld für Personal verwendet werden.
Es betrifft nicht nur die Pflegeheime: Krankenhäuser sind ein weiterer Punkt. Da wurde privatisiert und nun geht es darum, die kleinen noch existierenden Kliniken den Garaus zu machen, weil sie „unrentabel“ sind. Dazu kommt das Schließen der Kinderabteilungen, da sie ebenfalls nichts abwerfen. So gab es vor ein paar Wochen einen Todesfall in Meck-Pomm, weil die Klink in der Nähe keine Kinderabteilung mehr hatte, das nächste Krankenhaus war 100 km weg, was das Kind nicht mehr überlebte.
Und inzwischen gehen die Investoren auch in die Zahnmedizin, investieren in sogenannte Zahnmedizinische Zentren. Und über den medizinischen und pflegerischen Bereich geht es weiter. So im Wohnungsbau, denn auch hier zahlt ja ggf. der Staat die Miete.
Es gibt also einige Bereiche, die vor dem Plündern geschützt werden muss. Medizin, Pflege und Infrastruktur gehören eigentlich in die öffentliche Hand, wo es kein Gewinnstreben gibt, sondern lediglich um Kostendeckung – so wie es die Bildung auch bleiben muss!
Pflegefinanzierung: Wenn selbst eine hohe Rente nicht reicht
11.10.2020 – Die Kosten im Pflegesektor steigen rasant. Gesundheitsminister Spahn will nun den reinen Pflegebetrag deckeln. Doch reicht das, um eine finanzielle Überforderung alter Menschen und ihrer Angehörigen zu verhindern?
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Gewinne statt Gemeinwohl: Der Profit mit der Pflege
12.12.2018 – Jahrhundertelang war die Pflege Sache der Familie, der Kirchen, der Wohlfahrtsverbände. Inzwischen drängen internationale Kapitalanleger in den Markt. Auf Kosten der Pflegebedürftigen?
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Altenpflege: Geld verdienen mit Pflege
23.12.2018 – Noch nie haben so viele Investoren Pflegeheime gekauft wie heute. Gerade für ausländische Geldgeber sind sie verlässliche Investments. Leidet die Pflege darunter?
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Das Ringen um bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne
09.05.2020 – Anerkennung, Applaus und Aussicht auf einen steuerfreien Bonus: die Arbeit von Pflegekräften wird in der Coronakrise hoch geschätzt. Der Job gilt in Krisenzeiten sogar als systemrelevant. Das könnte bei den aktuellen Verhandlungen um Tariflöhne helfen. Aber der Weg zu einer besseren Bezahlung ist schwierig.
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Personalnot in der Altenpflege: Mehr Geld ist nicht genug
15.07.2020 – Die Personalnot in der Altenpflege ist groß: Die große Koalition hat Anfang 2019 zusätzlich 13.000 Stellen in Pflegeheimen geschaffen, aber nur 2600 sind davon bisher besetzt. Eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte ist unabdingbar. Aber das allein wird den Mangel nicht beheben können, kommentiert Tim Szent-Ivanyi.
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Youtube-Serie zur Pflege: Die Ehre genommen
14.10.2020 – Mit einer sechsteiligen Youtube-Serie will das Familienministerium junge Menschen für die Pflege begeistern. Das misslingt spektakulär.
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Youtube-Episode 1 von Ehrenpflegas
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