Die Industrie produziert mehr als genug, aber der Konsum geht immer weiter zurück, weil das Geld bei der Mehrheit der Menschen knapper geworden ist. Und eigentlich ist der Markt in vielen Bereichen gesättigt, die Werbung für neue Modelle von Produkten reizt nicht mehr. Die Einkommensschere ging in den letzten Jahren gewaltig auseinander und viele Menschen geben sich wegen der Zukunftssorgen heute mit weniger zufrieden. Vielleicht führt dies auch zu einem Umdenken, weg von immer mehr besitzen wollen?
Dem Kapital geht es um immer mehr, es gibt einen Raub an Mensch und Natur. Man muss mehr arbeiten, um seinen Lebensstandard zu erhalten oder in manchen Ländern überhaupt zu überleben. Gewinnmargen müssen steigen, um mit der Konkurrenz mithalten zu können und damit sich die Führungskräfte ihre hohen Gehälter sowie Boni weiter sichern können.
Das Kapital bestimmt den Weg
Der Staat will steuerpolitisch nichts ändern. Menschen mit Geld werden bevorzugt. Sie können Käufe abschreiben und vieles mehr. Den „Wohlstand“ gerecht zu verteilen, daran existiert kein Interesse. Ein aktuelles Beispiel, was nicht einmal nur die Superreichen betrifft: bei der Krankenhausreform werden die privat Versicherten nicht herangezogen, lediglich die Pflichtversicherten sollen zahlen. Dazu gab es reichlich Kritik und am Tag der Verabschiedung des Gesetzes sagte Gesundheitsminister eine Korrektur zu. Ob die noch kommt, darf bezweifelt werden.
Die Vorgaben des Kapitals zeigen gut auf, worum es geht: sie erwarten, dass sich die volkswirtschaftliche Gesamtleistung alle sieben Jahre verdoppelt. Das ist wirklich verrückt, erkennt doch auch ein Laie, wohin das führt: für Menschen und Natur bleibt nichts!
Es muss entschieden werden, wem das Kapital dienen soll, ob Investoren oder der Gesellschaft. Eine Lösung wären Liquiditätsgebühren (siehe Artikel der FR), wodurch das Kapital eben der Allgemeinheit zur Verfügung steht.
Dies wäre nötig, ist doch das bisherige System an seinem Ende angelangt. Es lässt sich nur noch durch Betrug (Dieselskandal, Cum Ex etc.) oder Staatshilfen weiter funktionieren. Damit würde weiter Geld nach „oben“ geschaufelt werden.
Raubbau und Mangel an Mensch und Natur: Wem soll das Kapital dienen?
29.10.2024 – Seit langem produzieren wir von allem mehr als genug. Mit der etablierten Steuerpolitik gelingt es jedoch nicht, den „Wohlstand“ angemessen zu verteilen. Die Kolumne „Gastwirtschaft“ von Klaus Willemsen.
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Wie krank das System ist, zeigt derzeit die Autoindustrie, allen voran Volkswagen
Im Jahr 2023 schaffte der Konzern einen Umsatz von 332,3 Milliarden Euro. Dies war ein neuer Rekord mit einer Steigerung von gut 15 Prozent. Ebenso wuchs der Gewinn auf über 22 Milliarden Euro. Das „Schlimme“: im Vergleich zur Steigerung beim Umsatz betrug sie hier lediglich zwei Prozent.
Der Markt in China ist stark eingebrochen, was aber wohl kaum Auswirkungen auf die Umsätze in Europa haben dürfte. VW hat 33 Werke in China für den dortigen Markt. Die Gewinnprognose des Konzerns ist nach unten korrigiert worden, bleibt aber noch deutlich im positiven Bereich.
Dem Konzern fehlt es an Wachstumsperspektiven, den großen Trend zur E-Mobilität haben die deutschen Autobauer verschlafen. Verschlafen? Es ist eher zu vermuten, dass sie nicht einen Teil ihrer Gewinne in neue Technologien stecken wollten.
Es gibt Druck, das Problem anders zu lösen
Es kann ja nicht sein, dass nun Arbeiter entlassen werden und die Höhergestellten und die Vorstände weiter exorbitante Gehälter erhalten. Alleine die Dividendenauszahlungen für das Geschäftsjahr 2023 lagen bei 4,5 Milliarden Euro. Auch dort die Einkommen zu kürzen, verlangen übrigens auch Experten der Automobilbranche. Wenn nun staatliche Hilfen gefordert werden, so ist das völlig daneben. Klein- und mittelständische Unternehmen müssen in der Regel selbst zusehen, wie sie aus Krisen herauskommen, wie sie neue Produkte entwickeln.
Jetzt gibt es wohl auf Druck hin die Idee bei VW, die Gehälter zu kürzen, die sowieso höher als bei den anderen Herstellern sind. Ebenso wird eine Streichung von Boni und Sonderzahlungen in Betracht gezogen, was dem Konzern jährlich zwei Milliarden Euro mehr in die Kasse bringe.
Man kann nur hoffen, dass hier nicht wieder der Staat, bzw. die Allgemeinheit einspringt. Gab es da nicht letzten schon etwas mit Staatsbeteiligung bei der Meyer Werft, ebenfalls in Niedersachsen? Wenn andere schon Gelder bekommen, warum nicht auch „wir“ (VW)? Und die anderen Konzerne würden natürlich folgen.
Stellenabbau und Schließungen: Warum Volkswagen in der Krise steckt
28.10.2024 – Nicht nur für die Autoindustrie ist es ein Schock: Laut VW-Betriebsrat stehen mindestens drei Werke auf der Kippe. Für Beobachter hat sich der Schritt seit Langem angekündigt, denn trotz Gewinnen kämpft der Konzern mit Problemen.
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Lohnverzicht könnte Hälfte des Sparziels bringen
29.10.2024 – Der Autohersteller Volkswagen will nach Informationen des „Handelsblatts“ den Großteil seiner Einsparungen beim Lohn seiner Mitarbeitenden erreichen. Niedersachsens Ministerpräsident Weil fordert Alternativen zu Werkschließungen.
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Schauen wir nun einmal über den Horizont hinaus: Arme Länder
Unternehmen legen nur dort ihr Geld an, wo sie sich Gewinne errechnen. Arme Länder sind nicht interessant. Und diese leiden am meisten unter dem Klimawandel, bis hin zu den Inselstaaten, die irgendwann verschwinden werden, wenn nichts dagegen getan wird.
Den ärmsten Ländern werden hunderte Milliarden US-Dollar für durch den Klimawandel verursachte Katastrophen benötigen, über die sie selbst nicht verfügen. Und auch weitere Länder wird es treffen, dass ihnen die eigenen Mittel dafür nicht mehr ausreichen
Die Privatwirtschaft, darunter auch Versicherungen, wollen und können dies nicht absichern. Hier sind die Industriestaaten selbst gefordert. Sie müssen Zuschüsse anstatt Kredite geben, weil letztere die Verschuldung der Länder nur noch weiter in die Höhe treiben wird.
In Deutschland müssen klimaschädliche Subventionen gestrichen werden, die die Industrie auch zum Umbau zwingen würde. Darüber hinaus wären diese genannten Liquiditätsgebühren sinnvoll, ebenso eine Reichensteuer.
Klimawandel trifft die Ökonomie armer Staaten hart:
Kein Markt kann es richten
28.10.2024 – Betriebe legen ihr Geld dort an, wo sie einen finanziellen Ertrag erhoffen. Ärmere Inselreiche sind kein Wirtschaftsfall. Daher sind Regierungsgelder für Staaten, die mit den Konsequenzen des Klimawandels zu kämpfen haben, umso unerlässlicher.
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Wir brauchen Gerechtigkeit
Und noch etwas: Preise steigen und dann kommen Forderungen nach höheren Löhnen. Es ist eine endlose Spirale, letztendlich ein Kampf um etwas mehr Gerechtigkeit und dieser ist bisher ohne Ende!
Die Welt muss gerechter werden, schon in Deutschland selbst, um Menschen und Erde eine Chance zu geben!
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