Wahnsinn Brasilien

Die dort "gewonnen" Flächen dienen der Viehhaltung, aber auch ganz besonders dem SojaanbauSchon vor dem Amtsantritt von Präsident Jair Bolsonaro war klar, dass es mit dem Land bergab gehen wird. Abfällige Äußerungen über Indigene, Schwarze sowie die LBGT-Community, aber auch über Bildung, Natur und Kultur ließen Schlimmes befürchten. Aber es kam noch viel schlimmer, wie teilweise hier auf dieser Site nachzulesen ist (https://gruen4future.de/?s=Brasilien).

Wie verlogen, teils kriminell in der Regierung agiert wird, zeigt dieser Beitrag hier mit Meldungen der letzten Tage auf.

Dazu wird die Gefahr für die Indigenen immer größer, nicht nur durch Eindringlinge und gelegte Brände, sondern auch durch das Corona-Virus. Die Mortalitätsrate ist deutlich höher und selbst in ihren abgelegenen Dörfern sterben sie. Sie haben nicht mehr wie Jahrtausende lang  mehrere Orte, in denen sie wechselweise leben, sondern sind durch die veränderten Bedingungen (Landraub über Jahrhunderte) oft an einen Ort gebunden. So herrscht derzeit Hochwasser am Rio Alto Solimoes in Amazonas. Die Menschen müssen in die Städte, manchmal locker 100 km entfernt, um Grundnahrungsmittel zu kaufen. In einem Dorf der Kokama sind bis Mitte Juni über 50 Indigene am Virus gestorben. Hilfen von der Regierung bleiben praktisch aus und durch den weit verbreiteten Rassismus sind sie auch benachteiligt, wenn es um  medizinische Behandlung geht.

Brasilien: Sojaanbau für EuropaEbenso steht die Natur vor dem Verschwinden. Dies nicht nur im Amazonas, der es ja immerhin in die Medien schafft, sondern auch im Cerrano, einem Savannenwald, der so groß wie Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien und Großbritannien zusammen ist und bezüglich Fauna einzigartig in der Welt ist. 5% aller Lebenswesen kommen dort vor, manche sind gar endemisch. Die dort „gewonnen“ Flächen dienen der Viehhaltung, aber auch ganz besonders dem Sojaanbau, um die Märkte für Fleischzucht in Europa und China zu decken.

Inzwischen beginnen Investoren, Druck auf die brasilianische Regierung auszuüben, jedoch müssen die Regierungen handeln, so Europa unter anderem über den Mercosur-Vertrag, es muss aber darüber hinausgehen.

Wir Verbraucher*innen müssen ebenfalls etwas tun und auf Produkte für die Soja verwendet wird, aber auch auf andere Produkte aus Brasilien verzichten und an der Kasse im Geschäft eine Bemerkung dazu fallen lassen, so dass es auch andere hören.

 

 

Minister für Bildung hat Uni-Abschlüsse und die Unis wissen von nichts

Der am vergangenen Donnerstag (25. Juni 2020) neu berufene Minister für Erziehung Brasiliens, Professor Carlos Alberto Decotelli, hat nach eigenen Angaben seinen Doktortitel an der Universidade de Rosário in Argentinen gemacht. Die Habitilation erwarb er an der Bergischen Universität Wuppertal.
Auf Nachfragen wissen beide Unis nichts davon.  Entgegen seinen Angaben, zwischen 2015 und 2017 (ohne Monatsangabe) an der Uni in Wuppertal gewesen zu sein, bestätigte die Uni, dass er lediglich für ein Forschungsprojekt drei Monate im Jahr 2016 war.

Vermutlich lügen die Unis!

einer von vielen Presseartikeln auf Portugiesch https://exame.com/…

 

 

Von der Regierung verteilte Lebensmittelpakete an Indigene sind verschwunden

10.06.2020 – „Wir haben 320.000 Grundnahrungsmittelkörbe gekauft und in São Gabriel da Cachoeira sind die Körbe bereits für die indigenen Gemeinschaften eingetroffen, damit sich die Indianer während dieser Pandemie in ihren Dörfern wohlfühlen können“, sagte Minister Damares Alves (Frau, Familie und Menschenrechte), am Samstag (6. Juni 2020), per Pressemitteilung.

Bisher hat jedoch keine Familie in der Gemeinde mit 45.000 Einwohnern Hilfe erhalten, eine der am stärksten von Covid-19 im Amazonasgebiet betroffenen Gemeinden mit etwa 90% indigener Bevölkerung. Und die Ministerin war anschließend für die Presse nicht zu sprechen.

einer von vielen Presseartikeln auf Portugiesch https://www.otempo.com.br/…

 

 

General übergangsweise neuer Ge­sund­heits­mi­nis­ter in Brasilien

04.06.2020 – Der General Eduardo Pazuello führt das brasilianische Ge­sund­heits­mi­nis­terium nun auch offiziell übergangsweise. Das „Diário Oficial da União“ veröffentlichte gestern ein entsprechendes Dekret mit der Benennung durch Jair Bolsonaro. Der Präsident hat in der Pandemie bereits zwei Ge­sund­heits­mi­nis­ter im Streit über den Umgang mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 verschlissen.

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Bolsonaro verliert seinen Bildungsminister

19.06.2020 – Er fiel mit Nazivergleichen und rassistischen Kommentaren auf: Brasiliens Bildungsminister Abraham Weintraub räumt seinen Posten. Präsident Jair Bolsonaro muss nun zum siebten Mal ein Kabinettsmitglied ersetzen.

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Anmerkung: Laut diversen brasilianishen Medien wurde der Rücktritt erst nach Weintraubs Ankunft in den USA bestätigt, wo er dank Ministerpostens problemlos einreisen konnte.

Weltbank-Mitarbeiter rebellieren gegen Berufung von Bolsonaro-Minister

Als Bolsonaros Bildungsminister sorgte er für Skandale, jetzt will Abraham Weintraub zur Weltbank wechseln. Doch es gibt internen Widerstand gegen den Brasilianer.

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Schwarzer Präsident der Palmares-Stiftung, ein Rassist

 

Wie ein schwarzer Rechter die Geschichte umschreiben will

07.06.2020 – Die Palmares-Stiftung gilt in Brasilien als eine der wichtigsten Kulturinstitutionen des Landes. Benannt nach einer Siedlung, die um 1600 von entflohenen Sklaven gegründet wurde, dient sie der Förderung der schwarzen Kultur. Ihr neuer Präsident will die Geschichte vom Widerstandskampf nun umschreiben.

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Der Präsident der Palmares-Stiftung, Sergio Camargo, selbst ein Schwarzer, hat seit seinem Amtsantritt im März dieses Jahres keinen Vertreter der schwarzen Bewegungen mehr empfangen. Die Informationen wurden von Guilherme Amados Kolumne in der Zeitschrift Época enthüllt, basierend auf der offiziellen Agenda von Camargo ….

weiterlesen (Portugiesisch): https://noticias.uol.com.br/…

Der Präsident der Palmares Cultural Foundation, Sérgio Camargo, nannte die schwarze Bewegung in einem aufgezeichneten Treffen ohne sein Wissen „verfluchten Abschaum“. Zu der Zeit sagte Camargo auch, dass Zumbi ein „Hurensohn war, der Schwarze versklavte“, kritisierte den Black Awareness Day, sprach von der Entlassung von „Linken“ aus der Stiftung.

weiterlesen (Portugiesisch): https://g1.globo.com/…

Die Bundesanwaltschaft für Bürgerrechte (PFDC), ein Organ der Bundesanwaltschaft, forderte am Abend des 18. Juni die Generalstaatsanwaltschaft im Bundesdistrikt auf, die angebliche Anordnung des Präsidenten der Palmares-Kulturstiftung Sérgio Camargo für die Entfernung von Informationen und Artikeln von schwarzen Führern wie Zumbi dos Palmares von der offiziellen Website der Institution. Als rechter Militant wurde Camargo von Präsident Jair Bolsonaro auf den Posten berufen.

weiterlesen (Portugiesisch): https://veja.abril.com.br/…

 

 

Kirche und Militär – Brasiliens fatale Kombination gegen die Pandemie

19.06.2020 – In wenigen Tagen werden in Brasilien offiziell eine Million Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert sein. Bei den Toten könnte das Land bald die USA überholen

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Die Bolsonaros – der Clan, der Brasilien regiert

Sie mischen sich unverblümt in die Regierungsgeschäfte ein, mobilisieren Anhänger, hetzen gegen echte und vermeintliche politische Gegner ihres Vaters, vor allem aber sind sie dessen wichtigste Berater: Die drei Bolsonaro-Junioren sind vor anderthalb Jahren de facto mit ihrem Vater in den Präsidentenpalast eingezogen – und stehen nun im Fokus der Justiz.

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„Wir stehen vor der Ausrottung“: Brasilien verliert eine Generation indigener Führer an Covid-19

21.06.2020 – Coronavirus hat Stämme durchdrungen, Älteste getötet – und der Stammesgeschichte, -kultur und -medizin irreparablen Schaden zugefügt.

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Gewalt gegen Indigene: Yanomami beklagen zwei Morde durch Goldjäger

Erneut sollen illegale Goldsucher indigene Menschen in Brasilien getötet haben. Ein Sprecher der Yanomami fordert mehr Unterstützung und Sicherheit.

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Das Verschwinden von Körpern von Yanomami-Babys wird von der Staatsanwaltschaft ​​untersucht

Yanomami-Mütter wollen Zugang zu den Körpern ihrer Kinder haben, die am Coronavirus starben. Aufgrund der Anzeige, dass drei Yanomami-Mütter unter dem Verschwinden der Leichen ihrer Babys leiden, die Opfer von Covid-19 sind, teilte das Bundesministerium in Roraima (MPF / RR) mit, dass der Fall im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens untersucht wird .

Nach Informationen von „El Pais“ erlitten drei Sanöma-Frauen, eine Gruppe der Yanomami-Ethnie, und ihr Dorf Auaris gesundheitliche Probleme. Es wird berichtet, dass diese Frauen und ihre Babys im Mai mit dem Verdacht auf Lungenentzündung nach Boa Vista, der Hauptstadt von Roraima, gebracht wurden. In Krankenhäusern wurden die Kinder Berichten zufolge mit Covid-19 infiziert und starben dort. Und dann verschwanden ihre kleinen Körper, möglicherweise wurden sie auf dem Friedhof der Stadt begraben.

weiterlesen (Portugiesisch) https://folhabv.com.br/…

 

 

Brasiliens indigene Völker rufen um Hilfe gegen Covid-19

Die indigenen Gemeinschaften in Brasilien sind durch die Corona-Pandemie mit einer neuen Bedrohung konfrontiert. Spendenaufruf

weiterlesen https://amerika21.de/…

Eigener Spendenaufruf hier https://gruen4future.de/…

Milena Kokama erzählt dass ein Indigenes Dorf der Kokama 55 Corona-Tote hat

Video (Portugiesisch) https://globoplay.globo.com/…

 

 

Brasilien: Landräuber nehmen sich Amazonaswald von Größe Englands

Wer staatliche Waldfläche in Brasilien rauben will, hat leichtes Spiel: Er muss lediglich die Geodaten des Grenzverlaufs notariell beglaubigen lassen. Mit der Prüfung kommen die Behörden kaum nach.

weiterlesen https://blog.wwf.de/…

 

 

Der Savannenwald Cerrado darf nicht sterben

Bei Südamerika denken wahrscheinlich die meisten an den Amazonas, die Anden und vielleicht noch die Pampas. Den Savannenwald Cerrado kennt hierzulande kaum jemand. Dabei ist der Cerrado wunderschön, riesengroß, sehr besonders – und leider auch massiv bedroht. Mit gut zwei Millionen Quadratkilometern ist der Cerrado so groß wie Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien und Großbritannien zusammen.

weiterlesen https://blog.wwf.de/cerrado-darf-nicht-sterben/

 

 

Warnung an Brasilien : Investoren rufen zum Ende der Amazonas-Abholzung auf

Mehrere Vermögensverwalter appellieren an das Land, sich an die Umweltvorschriften zu halten. Wenn nicht, könnte das zum Rückzug von Investitionen aus Unternehmen führen.

weiterlesen https://www.faz.net/…

 

 

Freihandelsabkommen Mercosur: „Europa macht sich zu Bolsonaros Komplizen“

Jair Bolsonaros Regierung zerstört den Regenwald und den Lebensraum der brasilianischen Indigenen auch während der Coronakrise weiter. Diese fordern nun ein klares Nein von Europa zum geplanten Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten. Wie kann die europäische Wirtschaftspolitik die Indigenen unterstützen?

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Fotos von Rosario Xavier, von Vitor Dutra Kaosnoff auf Pixabay

 


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