„Tax the Rich“ (Besteuert die Reichen) ist eine Bewegung von sehr reichen Menschen, die sich Sorgen um die Welt macht. An die Staats- und Regierungschefs beim derzeit stattfindenden Weltwirtschaftsforum haben 370 Millionäre und Milliardäre die Forderung gestellt, dass sie höhere Steuern bezahlen.
Die Demokratie ist gefährdet
Eine extreme soziale Ungleichheit gefährdet die Demokratie, was wir gerade sehr gut an den USA erkennen können. Nicht nur Musk, sondern viele Superreiche haben sich an die Seite von Donald Trump gestellt. Ihnen geht es doch wie Trump selbst um die weitere Vermehrung ihres Vermögens und ihrer Macht. Es ist ganz offensichtlich ein Weg zu einer Diktatur, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat. Es wird ein Raub werden, wie ihn die Welt noch nicht erlebt hat. Selbst Konzerne müssen fürchten, dass sie in die Knie gezwungen und dann übernommen werden.
Verlust des Vertrauens in die Politik
Aber dieses Agieren gibt es in kleinerem Maß bereits seit vielen Jahren durch Lobbyismus, der recht erfolgreich Einfluss auf die Regierungen in vielen Ländern hat. Ebenfalls in Deutschland ist dies gut zu erkennen. In Parteien, die der Industrie und dem Kapital nahe stehen, wird es ganz besonders deutlich. Diesen Politiker*innen geht es auch nur um ihr eigenes „Wohl“. Wenn ein Politiker (Merz) bei Black Rock, dem weltweit größten Investor und Vermögensverwalter tätig war, wie denkt dieser Mensch? Das ist nur ein Beispiel.
Menschen verlieren das Vertrauen in die Politik und gehen nicht mehr wählen oder sie geben ihre Stimme „alternativen Parteien“, die noch nicht an Regierungen beteiligt waren. Da ist es ihnen egal, wo sie politisch stehen.
Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander
Laut Oxfam sind in Deutschland im Jahr 2022 Dividenden um 27% gestiegen, während Reallöhne um 13% sanken. Allein in den Jahren 2021 und 2022 verzeichneten die größten Firmen einen Gewinnsprung von
89 Prozent, wovon vor allem deren Eigentümer*innen und Großaktionär*innen profitierten.
Der Weg in die Sklaverei
Marlene Engelhorn, Erbin eines Millionenvermögens fragte einmal, wie denn die Reichen dastehen würden, wenn sie niemanden hätten, um Produkte zu entwickeln, sie herzustellen und sie zu verkaufen. Ist das nicht Ausbeutung? Und diese nimmt weiter zu. Menschen müssen immer mehr leisten für einen möglichst geringen Lohn. Das Ende dieses Pfades ist die Sklaverei!
Diese wachsende Kluft führt zu immer mehr Unzufriedenheit, zu Gewalt und Flucht. Auch viele von uns unterstützen dieses System, wollen wir doch Produkte immer billiger einkaufen. Bei vielen Lebensmitteln zum Beispiel können wir unser Verhalten recht einfach ändern: kaufen wir auf dem Markt bei den Hersteller*innen direkt ein anstatt im Supermarkt, wo wir Konzerne und damit das Management unterstützen.
Was wir für Frieden und Gerechtigkeit benötigen, ist eine gerechte Welt für alle.
Materialien zu dem Thema:
Weltwirtschaftsforum:
Millionäre in Davos fordern höhere Steuern für Superreiche
22.01.2025 – Wer viel Geld hat, kann mehr politischen Einfluss nehmen. Davor warnen in Davos ausgerechnet Superreiche selbst und fordern eine höhere Besteuerung großer Vermögen.
weiterlesen bei ZEIT
Brief an die führenden Politiker der Welt,
die am jährlichen Weltwirtschaftsforum teilnehmen
To global leaders attending the World Economic Annual Forum:
As you meet in Davos again this year, understand this: the phenomenon of concentrated and extreme wealth is corroding all we hold dear.
continue reading at wemustdrawtheline.org („wir müssen die Leine ziehen“)
The signatures / die Unterzeichner*innen at/bei wemustdrawtheline.org
Superreiche aus BW fordern höhere Steuern für sich
23.01.2025 – Millionäre und Milliardäre haben sich am Rande des Weltwirtschaftsforums für höhere Steuern für Superreiche ausgesprochen – darunter bekannte Persönlichkeiten aus BW.
weiterlesen bei SWR
Ungleichheit spaltet Deutschland:
Deutsche Millionenerbin will höhere Steuern für Reiche
19.01.2025 – Viele Reiche empfinden die Forderung nach höheren Steuern als provokant. Millionenerbin Stefanie Bremer will sich davon nicht stoppen lassen. Warum sie Abgaben für wichtig hält.
weiterlesen bei ZDF heute
Multimillionärin Engelhorn ließ Bürger:innen über ihr Vermögen entscheiden: 25 Millionen Euro gehen an 77 Initiativen
Die Millionenerbin Marlene Engelhorn setzt sich seit Jahren für mehr Steuergerechtigkeit ein. Jetzt geht sie einen Schritt weiter: Sie lässt ihr eigenes Vermögen rückverteilen. Ein repräsentativer Rat aus 50 Personen der österreichischen Bevölkerung hat entscheiden, was mit ihren 25 Millionen Euro passiert. Denn sie will, dass über ihr ererbtes Geld demokratisch entschieden wird. Insgesamt werden 77 Initiativen profitieren, etwa Organisationen für Steuergerechtigkeit oder aus dem Sozialbereich.
weiterlesen bei kontrast.at
taxmenow – Initiative für Steuergerechtigkeit e.V.
Wir sind eine Initiative von Vermögenden im deutschsprachigen Raum, die sich aktiv für Steuergerechtigkeit einsetzt. Wir wollen Wohlstand, Teilhabe und soziale Sicherheit für alle. Die Voraussetzung dafür ist ein starkes und gerechtes Steuersystem, das auf demokratische und transparente Weise für Umverteilung sorgt und durch die Finanzierung öffentlicher Güter und Dienstleistungen das Gemeinwohl stärkt.
mehr bei taxmenow
Oxfams Bericht zu sozialer Ungleichheit:
Milliardärsmacht beschränken, Demokratie schützen
20.01.2025 – Zum Weltwirtschaftsforum veröffentlicht Oxfam den großen Ungleichheitsbericht. Der aktuelle Bericht zeigt, wie der Einfluss von Superreichen und ihren Konzernen nicht nur die soziale Ungleichheit immer weiter verschärft, sondern auch demokratische Prinzipien in ihren Grundfesten erschüttert.
weiterlesen bei Oxfam
Milliardärsmacht beschränken, Demokratie schützen
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- Vier neue Milliardär*innen pro Woche
- Extreme soziale Ungleichheit gefährdet die Demokratie
- Beispiel 1: Steuerpolitik imInteresse der Superreichen
- Beispiel 2: Gewinne für Superreiche durch steigende Konzernmacht
- Schwindendes Vertrauen in die Politik
- Ungleichheit, Superreichtum und Konzernmacht: ein koloniales Erbe
- Oxfams Forderungen an die kommende Bundesregierung
weiterlesen (PDF) bei OXFAM
Tax The Rich! Milliardärssteuer jetzt!
Es ist Wahlkampf: eine gute Gelegenheit, von der Politik gehört zu werden. Wir wollen bessere Bildung, Gesundheit und Klimaschutz – hier und weltweit. Denn das Geld dafür ist da!
Schicke jetzt eine E-Mail an die Spitzenkandidat*innen zur Bundestagswahl und fordere sie auf, sich für eine Milliardärssteuer einzusetzen.
zum Unterzeichnen bei OXFAM
TAKERS, NOT MAKERS
The unjust poverty and unearned wealth of colonialism (2025)
continue reading (PDF) at OXFAM
Takers not makers
Methodology Note (2025)
continue reading (PDF) at OXFAM
Billions for Millions: Greenpeace-Steuerkonzept für Superreiche
12.12.2024 – Superreiche besteuern brächte auf gerechte Art viel Geld für Klimaschutzmaßnahmen. Greenpeace präsentiert ein Steuerkonzept mit ökologischer Lenkungswirkung.
Superreiche belasten das Klima durch ihren Lebensstil und ihre Investitionen überproportional, tragen aber weniger als andere zur Finanzierung von Gemeinwohlaufgaben bei. Denn Vermögen wird noch kaum besteuert in Deutschland. Deshalb fordert Greenpeace eine Milliardärssteuer – und zwar mit ökologischer Lenkwirkung.
weiterlesen bei Greenpeace
Protestmail: Fordern Sie eine Milliardärssteuer
Schicken Sie eine Protestmail an die Kandidat:innen für den Bundestag
zum Unterzeichnen bei Greenpeace
Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt:
Zusammenhalt begreifen.
- Anschluss verpasst? Über das Gefühl, zurückgelassen worden zu sein
- Grundsicherung
- Gesellschaftliche Konflikte in der Pandemie: Neue Spaltungen oder alte Brüche?
- Lohnungleichheit und die Rolle der Unternehmen
und mehr beim Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Spanien hat im Jahr 2022 die Vermögenssteuer für Reiche eingeführt und inzwischen wurden weitere Lücken geschlossen.
Vermögenssteuer Spanien 2024: Pflicht auch für Nichtsteuerresidenten mit Immobilieneigentüm
weiterlesen bei Legalium
Beitrag vom 24.09.2022 hier
Titelbild von Tumisu auf Pixabay
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