Wir wissen, dass Programme nie fehlerfrei sind, denn sie sind in der Regel ziemlich komplex. Deshalb gibt es auch immer wieder Updates, bei denen Fehler korrigiert werden und auch Lücken für Hacks geschlossen werden.
Um so mehr sollte man sich über den Hype des autonomen Fahrens wundern. Was ist, wenn tausende Autos einer Marke gehackt und die Programme geändert werden, so dass es zu tausenden Unfälle zur fast gleichen Zeit kommt? Vielleicht gar mit vielen Toten?
Gestern gab es in den Medien die Meldung, dass drei Forscher der TU Berlin den Autopiloten von Tesla gehackt haben. Sie waren überrascht, wie einfach der Zugriff war, bei parkenden Fahrzeugen sei dieser Hack jedoch nicht möglich. Dies mag ja sein, aber es ist ein Beispiel und sollte eine Warnung sein.
Selbst wenn eine Person zur Sicherheit die Hände an einem Lenkrad haben muss, so wissen wir, dass die Konzentration automatisch nachlässt, wenn wir lediglich zum Eingreifen im Notfall bereit sein müssen. In einem Ernstfall würde wertvolle Zeit vergehen, bis ein Mensch am Lenkrad reagiert. Dies sind in der Regel vier bis sechs Sekunden. Tun wir gar etwas anderes, zum Beispiel lesen, so dauert es noch länger.
Wer trägt dann die Verantwortung für einen Unfall, womöglich mit Toten? Und wie will man damit leben?
Und recherchiert man etwas im Internet, so erkennt man, dass es immer wieder Probleme mit den Programmen gibt. Es soll sogar schon zu Unfällen mit Toten gekommen sein. Im Februar 2023 musste bei hunderttausenden Teslas Updates eingespielt werden, weil unter anderem Stoppschilder nicht berücksichtigt wurden.
Logischerweise betrifft dIe Gefahr nicht nur die Marke Tesla, sondern alle. Der ADAC moniert, dass die Hersteller nicht genug gegen Hackerangriffe tun. Genug tun ist jedoch kaum möglich, wie wir ja bezüglich Sicherheitslücken bei Computern und Handys wissen.
In der Schweiz soll automatisiertes Fahren erlaubt werden. Fachleute warnen vor den Risiken. Dass bei diesem Thema die Gefahren beiseite gewischt werden, lässt doch stark vermuten, dass es Unternehmen um Geld geht. Dass Menschen zu Schaden kommen können, wird ignoriert, es sind halt Kollateralschäden.
Artikel mit weiteren Informationen:
Deutsche IT-Experten knacken Autopiloten von Tesla
27.12.-2023 – Forschern der TU Berlin ist es nach eigenen Angaben gelungen, das Autopilotsystem von Tesla zu hacken. Dabei hätten sie den bislang geheimen „Elon-Modus“ entdeckt.
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Wegen Sicherheitsmängeln:
Tesla muss Autopilot-Funktion verbessern
13.12.2023 – Tesla muss die Software für das Assistenzsystem «Autopilot» bei rund zwei Millionen Autos wegen Sicherheitsmängeln aktualisieren.
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Leak nährt erhebliche Zweifel an Tesla-Autopilot
26.05.2023 – 100 Gigabyte an vertraulichen Daten des Autoherstellers Tesla sollen mehrere Informanten dem Handelsblatt zugespielt haben.
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Gefährlicher Autopilot: Tesla muss 362.000 Autos updaten
16.02.2023 – Wegen erhöhter Unfallgefahr bei seinem Assistenzsystem muss Tesla ein Update aufspielen. Der Rückruf ist der neueste Rückschlag für die Autopilot-Strategie, die immer mehr Behörden kritisch sehen.
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Hacker-Angriff aufs vernetzte Auto: Das sind die Risiken
22.09.2023 – Vernetzte Autos sind Computer auf Rädern. Das kann sie verwundbar für Hacker-Angriffe machen. Diese Risiken gibt es. Und so lassen sie sich begrenzen. Die Vernetzung macht Autos angreifbar.
Erste Hacker-Angriffe auf vernetzte Pkw waren erfolgreich. ADAC Experten kritisieren: Hersteller tun zu wenig zum Schutz vor Hacker-Angriffen
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Unfallfachleute warnen davor, das Steuer loszulassen
26.10.2023 – Das Auto fährt selbstständig, der Lenker wird zum Passagier: Der Bundesrat will automatisiertes Fahren in der Schweiz ermöglichen. Doch mit der neuen Freiheit kommen neue Risiken.
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