Wir wissen immer noch sehr wenig wie unser Planet funktioniert. Auch aktuell findet die Wissenschaft immer noch sehr viel Neues heraus. So zum Beispiel, wie unsere Wälder funktionieren.
Wir geben uns allwissend und vernichten, was uns unserer Meinung nach nichts nützt. Dabei zerstören wir unsere eigene Lebensgrundlage.
Der Klimawandel und die Wälder
Die Dokumentation „Die fliegenden Flüsse des Amazonas“ (am Ende verlinkt/eingefügt) zeigt auch im Allgemeinen sehr anschaulich, wie die Symbiose funktioniert, das Zusammenleben der gesamten Natur. Selbst was wir Menschen als Schädlinge bezeichnen, ist notwendig. In dem Film geht es nicht nur um den Amazonasregenwald, sondern um die Wälder allgemein. Der Amazonas ist lediglich ein gutes Beispiel, wie das System Natur funktioniert.
Es wird im Film ersichtlich, wie wenig wir bis heute über das Zusammenspiel der Natur verstanden und dass es noch viel mehr zu lernen gibt.
Bäume schwitzen, sorgen für Regen
So wird Wasser von Bäumen auch zum „Schwitzen“ gebraucht, zum Abgeben über die Blätter, damit sie sich in der Sonne nicht überhitzen. Wir wissen ja selbst, dass Dunkles (hier Blätter) sich weit mehr erhitzt als Helles.
Die Bäume im Amazonas schwitzen täglich rund 20 Milliarden Tonnen Wasser in die Atmosphäre, mehr als was der Amazonas täglich in den Atlantischen Ozean leitet. 1 Quadratmeter Laub verdunstet mehr als 1 qm Wasseroberfläche. Der Wald ist also wegen des Wassers wichtiger als die Flüsse.
Es ist also logisch, dass ein Nachforsten Jahre bis Jahrzehnte braucht, damit die neuen Wälder das leisten können, was die abgestorbenen oder geschlagenen leisteten. Und Urwald lässt sich nicht Wiederaufforsten, durch Monokulturen schon garnicht. Das zeigt hier das Zusammenspiel von Pilzen mit den Bäumen. Aber natürlich gehört zum gesamten System viel mehr: die Diversität an Flora und Fauna.
Würde dieses System des Austauschs von Luftmassen zum Erliegen kommen, dann würde jegliches Süßwasser ins Meer abfließen. Zum Wassermangel für Mensch und Natur käme ein weiteres Ansteigen des Meeresspiegels.
Biotische Pumpen gibt es weltweit
Wind entsteht durch Hoch- und Niedrigluftdruckgebiete. Und dass Wälder gar für Wind und Regen sorgen, wird als biotische Pumpe bezeichnet. 2013 war dies noch wissenschaftlich umstritten.
Streit um die biotische Pumpe
Eine russische Physikerin sorgt derzeit unter Klimaforschern für kontroverse Diskussionen. Sie postuliert eine Theorie, wonach Wälder maßgeblich für die Entstehung von Winden und Niederschlägen an Land verantwortlich sind. Allerdings fechten viele Meteorologen diese Hypothese an. Sie widerspräche der klassischen Lehre davon, wie Strömungen in der Atmosphäre entstehen.. Doch ihre Formeln sind nicht ganz einfach von der Hand zu weisen.
weiterlesen https://www.deutschlandfunk.de/…
Anhand der Untersuchungen im Amazonas wurde nun die Existenz belegt. In allen Regionen der Welt gibt es Wälder, die solche biotischen Pumpen sind, worauf in dem Film ebenfalls eingegangen wird. Diese grundlegende Entdeckung stellt die früheren wissenschaftlichen Erkenntnisse auf den Kopf.
Der Wald selbst führt auch dazu, dass Stoffe freigesetzt werden, die zum Kondensieren von Wasserdampf führen und den Bäumen auch wieder Regen liefern. Ein Wassermolekül, das den Amazonas durchquert, kann bis zu sechsmal als Regen fallen. Dies im Amazonas selbst und dann weiter im Süden des Kontinents.
Der Regen lässt bereits sichtbar nach
Erst im Jahr 2006 verstanden Wissenschaftler das Funktionieren dieser fliegenden Flüsse und publizierten es. Darin stand, dass bei weiterer Abholzung des Amazonas die Verdunstungsmenge nachlassen wird und so im Süden das Wasser fehlen würde. Selbst Meteorologen reagierten darauf fatalerweise mit Skepsis. Nun sind die Auswirkungen des Nachlassens dieser Flüsse deutlich zu erkennen.
Die Natur hat ihr System perfektioniert
Dieses System hat sich über Millionen von Jahren entwickelt und ist extrem komplex und wir müssen es schützen.
Eine alte Weisheit der Ureinwohner lautet: „Wenn wir das Leben, den Geist des Waldes verlieren, dann verlieren den Regen. Und ohne den Regen haben wir nichts zu trinken und zu essen.“
Wir „Zivilisierten“ sollten von diesen Menschen lernen! Lasst den Wald in Ruhe!
Schon seit Jahren wird davor gewarnt, dass der Kippunkt für den Amazonas bald erreicht werden könne und odch machen wir weiter wie bisher, wollen Rohstoffe für unseren Fortschritt. Wollen wir bewusst ins Verderben fortschreiten?
Wann kippt der Amazonas-Regenwald?
29.02.2020 – Klimawandel, Abholzung und Brände setzen dem größten Regenwald der Welt arg zu. Er droht auszutrocknen. Die entscheidende Frage ist, wie viel Zeit zur Rettung bleibt.
mit Links zu wissenschaftlichen Publikationen https://www.spektrum.de/…
Bericht indigener Völker: Amazonas-Regenwald am Kipppunkt
08.09.2022 – Die Urwälder im Amazonasbecken können nur in einer bestimmten Größe existieren. Das Ausmaß der Zerstörung wird nun kritisch.
weiterlesen https://www.tagesspiegel.de/…
Amazonía Against the Clock:
A Regional Assessment on Where and How to Protect 80% by 2025
A groundbreaking report organized by COICA and Stand.earth with research conducted by RAISG presents new data on deforestation and reaffirms the critical role of Indigenous peoples in protecting 80% of the Amazon by 2025
with graphics https://amazonwatch.org/…
Lasst uns nicht mit dem Umdenken warten!
ARTE: Die fliegenden Flüsse des Amazonas
Die Wolkenansammlungen über dem Regenwald des Amazonas enthalten riesige Wassermassen, mehr als der Amazonas selbst. Wenn diese „fliegenden Flüsse“ auf die Anden treffen, werden sie in Richtung Süden gedrängt und regnen über den Städten Südamerikas ab. Seit mehr als 20 Jahren erforscht Professor Antonio D. Nobre das Geheimnis dieser Wasserströme in der Atmosphäre.
Dauer: 54 Minuten – Verfügbar vom 05/11/2022 bis 10/01/2023 unter https://www.arte.tv/…
oder auf Youtube:
Bis zur Landeinnahme durch die Europäer gab es gar Städte im Regenwald des Amazonas
Menschen lebten dort über Jahrhunderte, ohne das Streben nach immer mehr Besitz, ohne zu zerstören, wie bei den Europäern bis heute üblich. Es gab Städte und Straßen, sie entwickelten „terra preta“, (schwaze Erde“ für den Anbau ihrer Ernährungsfplanzen. Beim Eintreffen der Eurpäer lebten 8 bis 10 Millionen Menschen in der Region. Diese sogenannten „primitiven“ Menschen wurden ganz schnell durch eingeschleppte und sich ausbreitende Krankheiten innerhalb weniger Jahrzehnte ausgerottet.
ARTE: Amazonien – Auf den Spuren versunkener Hochkulturen
Lange Zeit ging man davon aus, dass der Amazonas-Regenwald nie durch den Menschen besiedelt wurde. Seit ein paar Jahrzehnten häufen sich jedoch die Gegenbeweise. Dank neuer archäologischer Techniken machen Wissenschaftler:innen Entdeckungen, die auf die einstige Existenz zahlreicher Zivilisationen hinweisen. Wer waren diese Menschen und wie sahen ihre Kulturen aus?
Es lebten bis zur Ankunft der Europäer ca. 8 bis 10 Millionen Menschen in der Region. Es gab Städte und Straßen. Sie wurden innerhalb weniger Jahrzehnte durch die von den Europäern eingeschleppten Krankheiten ausgerottet.
Dauer: 89 Minuten – Verfügbar vom 05/11/2022 bis 30/11/2022 unter https://www.arte.tv/…
oder auf Youtube:
Foto von Ralf Henze ( o bralemão)
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