Hitze und ihre Folgen

Hitzewelle in Deutschland und EuropaNun hat die Hitzewelle Deutschland getroffen, 40°C im Schatten werden erreicht. Real sind die Werte an vielen Orten höher, denn die offiziellen Werte entsprechen international festgelegten Standards: in zwei Metern Höhe über dem Boden, nicht in der prallen Sonne, sondern abgeschattet mit einem modernen, aus Kunststoff gefertigten Lamellen-Strahlungsschutz.

Das bedeutet, dass die Temperatur an vielen Orten unter direkter Sonnenbestrahlung viel höher ist. Asphalt, Fahrzeuge, Gebäude und vieles mehr heizen sich auf, speichern gar die Hitze und geben sie wieder ab, wenn die Lufttemperatur in der Umgebung wieder niedriger ist. Und da die Grundtemperatur morgens noch recht hoch ist, kann es am Folgetag zu weiteren Aufheizungen kommen.

Wollen wir jedes Jahr solche Temperaturen haben, vielleicht gar höhere und über längere Zeit?

Der Klimawandel schreitet fort und hat Folgen für uns alle

Es werden Temperaturen erreicht, die der menschliche Organismus nicht mehr aushält, es hat viele Hitzetote zur Folge. und laut Weltwetterorganisation ist das erst der Anfang. Der europäische Hitzerekord aus dem Jahr 2021 von 48,8°C in Sizilien dürfte bald gebrochen werden.

Um die Hitze in den Städten zu mildern, damit Asphalt und Gebäude sich nicht extrem aufheizen, brauchen wir Schatten. Den können Bäume liefern, aber sie brauchen viele Jahre, bis sie die nötige Höhe und Größe erreicht haben. Und wieviele Bäume in den Städten sterben nun unter der Hitze?

Die Hitze und der fehlende Regen beschleunigen das bereits fortgeschrittene Waldsterben, häufigere Waldbrände beschleunigen den Klimawandel durch ihre CO2-Freisetzung. Dazu fehlen Pflanzen, die CO2  in der gleichen Menge aufnehmen. Frisch gepflanzte Bäume benötigen Jahrzehnte, bis sie die Mengen wieder aufnehmen wie die Bäume, die durch Feuer oder Fällung nicht mehr existieren.

Die Hitze und der fehlende Regen machen der Landwirtschaft zu schaffen, es kommt zu großen Ernteausfällen. Die Folge ist ein knapper Werden von Lebensmitteln und damit auch gewaltige Preissteigerungen. Gibt es bereits Hungersnöte in weiten Teilen Afrikas und teilweise in Asien, so müssen wir auch von Hunger in Europa und auch in Deutschland ausgehen. In Deutschland sind heute schon die Tafeln überfordert, können nicht mehr alle Menschen mit dem Nötigsten versorgen.

Die Hitze und der fehlende Regen lassen die Pegel in den Flüssen sinken, das Grundwasser schwindet, auch Trinkwasser wird knapp.

Wollen wir Abwarten und sehen, was passiert?

Wie lange wollen wir noch zusehen? Vielleicht wird es ja noch heißer? Das ist schwierig vorherzusagen, aber wir sollten davon ausgehen und die Katastrophe vermeiden.

Werden Regionen unbewohnbar, nehmen Obdachlosigkeit und Hunger zu, so ziehen die Menschen woanders hin. Es entstehen Konflikte.

Wir dürfen nicht mehr erst reagieren, wenn etwas passiert, sondern müssen sofort alles Notwendige tun, um den Klimawandel zu stoppen. Dazu gehört ganz oben auf die Liste die Reduzierung von Emissionen, ein nachhaltigeres Leben. Wir müssen weg von unserem „Luxusdenken“. Klimaanlagen in der Wohnung helfen im Moment, aber nicht dabei, den Klimawandel zu stoppen. Sie bewirken das Gegenteil. Ebensowenig braucht jeder Mensch ein Auto, vieles ließe sich zu Fuß, per Fahrrad oder auch per ÖPNV machen.  Hier muss an der Infrastruktur etwas getan werden. Und fahren wir Auto, so können wir auch selbst uns ein Tempolimit setzen, wenn der Staat keines setzt. Wie wäre es mit einem Aufkleber „Ich fahre langsamer für das Klima“? Wir benötigen eine Entschleunigung unseres Alltags.

Weiter müssen wir begrünen, wo immer es möglich ist. Da können wir mit den Fassaden der Häuser beginnen. Auch optisch wird das Stadtbild damit schöner. Die Bundesregierung fördert Städtebauprojekte mit mehr Grün, Wasser und Schneisen für kühlenden Wind und bis Oktober können dafür Anträge gestellt werden.

Warum müssen wir so viel rennen, sind freiwillig im Stress? Hören wir auf, nach immer mehr zu streben, so haben wir ein ruhigeres Leben, können es viel mehr genießen. Dazu müssen wir umdenken, über uns selbst und über das System, in dem wir leben. Das Helmholtz-Institut hat neue Details zum Klimawandel zusammengestellt und Klimaprognosen für 401 deutschen Landkreise, Kreise, Regionalkreise und kreisfreien Städte  veröffentlicht (siehe Link unten).

Den Klimawandel kleinreden geht nicht mehr!

Die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen, könne laut Forschern nicht mehr erreicht werden. Wir haben schon zu lange weggeschaut.

 

 

Wie werden eigentlich Temperaturrekorde gemessen?

Werden neue Temperaturrekorde vermeldet, erreichen uns Meteorologen häufig Kommentare, dass die Temperatur im Garten von Max und Erika Mustermann doch eigentlich viel höher war als die offiziell gemessene. Warum kommt es zu solchen Unterschieden bei der Temperaturmessung?

weiterlesen https://www.wetterdienst.de/…

 

Helmholtz: Starkregen und Hitze – neue Details zum Klimawandel

Erstmals gibt es einen einheitlichen Ausblick dazu, wie sich der Klimawandel in den einzelnen deutschen Regionen auf Landkreisebene auswirken könnte. Ein neuer Klimaservice des Climate Service Center Germany (GERICS) stellt diese Informationen ab sofort bereit.

weiterlesen und weitere Artikel https://www.helmholtz-klima.de/…

Klimaausblicke für Landkreise

GERICS hat jetzt für alle 401 deutschen Landkreise, Kreise, Regionalkreise und kreisfreien Städte einen Klimaausblick veröffentlicht. Jeder Bericht fasst die Ergebnisse für Klimakenngrößen wie z.B. Temperatur, Hitzetage, Trockentage oder Starkregentage auf wenigen Seiten zusammen.

weiterlesen und zum Downloaden https://www.gerics.de/…

Bildungsserver Wiki: Hitzewellen

weiterlesen https://wiki.bildungsserver.de/…

 

Umweltbundesamt:
Trockenheit in Deutschland – Fragen und Antworten

15.07.2022 – Was bedeuten Trockenheit und Dürre für Vegetation, Grundwasser und Landwirtschaft? Ist das bereits der Klimawandel? Und wie können wir uns anpassen?

weiterlesen https://www.umweltbundesamt.de/…

 

Klimawandel: Schutz vor der Hitze

Schon heute fordern Hitzewellen in Deutschland viele Tausend Opfer pro Jahr. Allmählich beginnt das Gesundheitswesen damit, sich auf diese Gefahr einzustellen. Doch die dafür oft notwendigen Umbaumaßnahmen der Gebäude werden im System nicht refinanziert.

weiterlesen https://www.aerzteblatt.de/…

 

#Faktenfuchs: So werden Hitzeperioden verharmlost

Wenn Meteorologen Hitzewellen ankündigen, behaupten manche: einfach nur Sommer. Der #Faktenfuchs erklärt, mit welchen Strategien die Gefahren von gehäuftem Extremwetter und Klimakrise kleingeredet werden.

weiterlesen https://www.br.de/…

 

Forscherin über Hitze und Klima:
„Ich habe keine Angst vor der Zukunft“

15.07.2022 – Friederike Otto ist sich sicher, dass wir schon in der Gegenwart mitten in der Krise stecken. Sie erklärt, wie Extremwetter soziale Ungleichheit verschärft.

weiterlesen https://taz.de/…

 

Klimaforscher befürchtet drei Grad Erderwärmung

Das Ziel, die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen, könne nicht mehr erreicht werden, so der Forscher Mojib Latif.

weiterlesen https://www.sueddeutsche.de/…

 

Über 1000 Hitzetote: Wann werden Kohle, Gas und Öl endlich als Krankmacher eingestuft?

Apokalyptische Waldbrände in Südeuropa. Jetzt kommt die Hitzewelle auf Deutschland zugerollt, viele Menschen sind bereits gestorben. Die Klimakrise und die fossilen Energien sind ein Gesundheitsrisiko, aber gehandelt wird nicht.

Ein Gastkommentar von Hans-Josef Fell https://www.heise.de/…

 

659 Hitzetote in Portugal, dem Gardasee geht das Wasser aus, in Frankreich ächzt die Bahn

17.07.2022 – Hitze- und Waldbrandgefahr hält Mittelmeerländer in Atem. In Spanien wird es sogar bis zu 45 Grad heiß. Immer wieder brechen Waldbrände aus – 119 waren es zuletzt in Griechenland.

weiterlesen https://www.kleinezeitung.at/…

 

Weltwetterorganisation:
Aktueller Hitzetrend „bis mindestens 2060“

19.07.2022 – Europa leidet unter einer in einigen Ländern noch nie dagewesenen Hitzewelle. Laut dem Chef der Weltwetterorganisation ist das nur der Anfang dessen, was uns in den kommenden Jahrzehnten bevorsteht.

weiterlesen https://www.tagesschau.de/…

 

Klimaoptimierter Städtebau:
Millionen für mehr Grün, Luft und Wasser

19.07.2022 – Wenn es immer häufiger immer heißer wird, müssen Städte umgestaltet werden – mit mehr Grün, mehr Wasser, mehr Schneisen für kühlenden Wind. Der Bund fördert solche Städtebauprojekte. Bis Oktober können Anträge gestellt werden.

weiterlesen https://www.tagesschau.de/…

 

Wegen Hitze und Trockenheit:
Binnenschiffe nur noch zur Hälfte beladen

20.07.2022 – Frachtschiffe auf Rhein, Donau und anderen Flüssen in Deutschland dürfen nur noch zu 50 Prozent beladen werden. Das verteuert die Waren und erschwert den Transport von wichtigen Gütern wie Kohle und Getreide.

weiterlesen https://www.tagesschau.de/…


Bild von Christelle PRIEUR auf Pixabay


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