Kleidung, anderes und Mikro-Plastik

Mikroplastik aus Bekleidung gefährdet die UmweltNeben dem Klimawandel gibt es auch die Umweltzerstörung durch den Menschen, die die Menschheit selbst bedroht. Die Abholzung von Wäldern, der Bergbau, der Einsatz von Pestiziden beeinflussen beides, bringen die Erde aus dem Gleichgewicht. Und darüber hinaus gibt es das große Problem von Plastik, von Chemikalien. 

Die schnell wechselnde Mode (Fast Fashion) führt dazu, dass die Menschen immer mehr Kleidung kaufen, die zudem weniger langlebig ist.  So werden heute doppelt so viele Kleidungsstücke gekauft wie im Jahr 2000, aber weniger dafür ausgegeben. Die Qualität hat nachgelassen, die Menschen sollen konsumieren. Spenden wir die Kleider, so wird nur ein kleiner Teil wiederverwendet. Selbst Caritas und andere haben Probleme damit, weil der Anteil an unbrauchbaren Produkten enorm gewachsen ist. Sie werden von den Entsorgern verkauft, so zum Beispiel nach Chile. Die Importeure suchen dort die noch verwendbaren Kleider raus, der Rest, rund 40%  wird im Naturparadies  Aracamawüste entsorgt. Alleine in zehn Monaten des Jahres 2021 gingen 30tausend Tonnen nach Chile.  Man stelle sich einmal die Zahl der Kleidungsstücke vor! Und Thema Klimawandel: Insgesamt verursacht die Modeindustrie mehr CO₂-Emissionen als Luft- und Schifffahrt zusammen.

Heute hat Kleidung sehr häufig einen Polyesteranteil, wenn sie nicht gar komplett aus Polyester besteht. Schon bei jeder Wäsche wird Microplastik freigesetzt. Und die Kleidungs-Müllberge zersetzen sich durch Licht, Wind und Wetter, landen am Ende in Nahrungsketten und im Meer.

Außer dem Mikroplastik der Kleidung gibt es natürlich nocht viele andere Verursacher von Eintragungen in die Umwelt. Was am meisten dazu beiträgt, dazu gibt es unterschiedliche Aussagen. So ist es laut einer norwegischen Studie der Abrieb von Autoreifen, laut einer anderen durch das Umweltbundesamt gar größere Plastikteile, wie unter anderem Plastiktüten. Diese werden durch Wind und Wetter zersetzt.  Dass die Eintragung in Asien so hoch ist, liegt einfach daran, dass vor allem Europa seinen Plastikmüll dorthin exportiert, also billig entsorgt. Dazu kommr Mikroplastik Hautpflegemitteln, Waschmitteln und anderem.

In den Ozeanen sind in jedem Quadratkilometer hunderttausende Teile Plastikmüll zu finden. Seevögel, Schildkröten und Fische verenden oder ihre Körper sind mit Plastik verseucht. Im Jahr 2050, so wurde berechnet, gibt es mehr Mikroplastik als Fische in den Ozeanen.

Aber Mikroplastikteile schwebt auch in der Luft, weshalb das Forschungsschiff Polarstern bei ihrer Expedition vor einem Jahr gar Reifenabrieb in der Arktis fand, der das Schmelzen des Eises fördert. Dies zeigt, wie weit die Stoffe durch die Luft getragen werden.

In der Luft bedeutet, dass die Stoffe auch in die Nahrungsketten gelangen, wir sie einatmen und essen. Dazu kommt das Trinken von Getränken in Plastikflaschen, der Einkauf von Lebensmitteln in Plastikverpackung oder -folie.  Bis zu fünf Gramm Mikroplastik nehmen wir pro Woche in unserem Körper auf. Laut einer Studie der Uni Marburg können Mikroplastikpartikel Entzündungsreaktionen auslösen. Da bei Versuchen festgestellt wurde, dass sie die Barriere der Darmwand überschritten und in den Blutkreislauf gelangt sind, stellt sich zudem die Frage, ob sie Einfluss auf unser Herz-Kreislauf-System haben. Es könnte also fatal für die Menschheit sein.

Und es gibt noch mehr Chemie, die wir aufnehmen: Weichmacher. Diese werden in sehr vielen Kunststoffprodukten verwendet, um sie geschmeidiger zu machen. So kennen die meisten von uns Plastikbehälter, die mit der Zeit verspröden. Diese Weichmacher entweichen mit der Zeit und zum Beispiel im Kontakt mit Lebensmitteln auch in diese. Wir vergiften uns!

Bei einem internationalen Gipfeltreffen in Frankreich wurden gerade zahlreiche Initiativen zum Schutz der Ozeane angestoßen. Die Ergebnisse des One Ocean Summit blieben am Ende jedoch vage.

Was ist zu tun? Wir müssen so schnell wie möglich auf Plastik verzichten, jede/r Einzelne kann etwas für sich selbst und die Menschheit tun. Neben bewusstem Einkaufen gehört daneben auch eine Verkehrswende.

 

Kleidung

Wegwerfmode: Was passiert mit Altkleidern?

21.09.2020 – Noch nie haben wir so viel Kleidung besessen: Seit dem Jahr 2000 hat sich unser Konsum verdoppelt, von 50 auf rund 100 Milliarden neu gekaufter Stücke. Gleichzeitig sind die Ausgaben für Bekleidung gesunken. 

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Gigantischer Altkleider-Friedhof:
In der Atacama-Wüste landet tonnenweise gebrauchte Kleidung

17.12.2021 – In China produziert, in Europa konsumiert und in Chile entsorgt? Tausende Tonnen Second-Hand-Klamotten kommen in Chile im Jahr an, 40 Prozent werden aussortiert und landen in der trockensten Wüste der Welt. Dort wächst ein gigantischer Kleiderberg

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Afrikas Second-Hand-Alptraum

22.01.2022 – Hunderte Tonnen Second-Hand-Kleidung landen täglich allein in Ghana. Doch viel davon wandert in den Müll. Die Billigware ist längst zu einer Gefahr für Natur und Mensch geworden.

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Vom Klamotten-Kaufrausch zum Altkleider-Müllberg:
Warum Recycling bei Fast Fashion nicht klappt

 

Nike vernichtet Neuware

11.11.2021 – Unter dem Deckmantel eines Recyclingprogramms zerstört Nike auch Neuware – das zeigen Recherchen des NDR, der „Zeit“ und der „Flip“-Redaktion. Der Konzern verstößt damit möglicherweise gegen deutsches Recht.

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Sneakerjagd.de

Was passiert mit den Millionen Schuhen, die wir jedes Jahr aussortieren? Wir haben alte Sneaker von Prominenten verwanzt. Eine GPS-Recherche zu einem der größten Müllprobleme unserer Zeit.

zur interaktiven Karte https://sneakerjagd.letsflip.de/

 

 

Quellen von Mikroplastik

Umweltbundesamt:
Quellen für Mikroplastik mit Relevanz für den Meeresschutz in Deutschland

2015 – Die Studie präsentiert erste Ergebnisse zu den Verwendungsmengen von Mikropartikeln aus Kunststoff in kosmetischen Produkten und weiteren Anwendungsbereichen. Primäre Mikropartikel aus Kunststoff werden direkt in mikroskopischer Größe hergestellt. Erste Schätzungen hierfür geben einen Einsatz von 500 Tonnen primärer Mikropartikel aus Polyethylen an, die jährlich in Deutschland in kosmetischen Mitteln verwendet werden. Die Einsatzmengen in Wasch- und Desinfektionsmitteln sowie Strahlmitteln in Deutschland schätzen die Autoren auf jeweils unter 100 Tonnen pro Jahr. Für die Einsatzmengen von Mikropartikeln in Kunststoffwachsen erwarten die Autoren dagegen etwa 100.000 Tonnen.

weiterlesen und zur Studie  https://www.umweltbundesamt.de/…

 

Von der Autobahn in die Arktis:
Wind trägt Mikroplastik ins ewige Eis

07.2021 – In Deutschland entsteht ein Großteil des Mikroplastiks im Straßenverkehr. Forscher berechnen, dass der Wind riesige Mengen solcher Partikel in die Ozeane und die Arktis weht. Das hat auch spürbare Auswirkungen auf das Klima.

weiterlesen https://www.rnd.de/… | https://www.wienerzeitung.at/…

 

Woher stammt der Plastikmüll im Meer?

06.2017 – Der größte Teil des Mikroplastiks in den Ozeanen stammt nicht von achtlos weggeworfenen Plastiktüten – sondern von Autoreifen

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Umweltbundesamt:
Großer Plastikabfall verdient deutlich mehr Aufmerksamkeit

29.09.2015 – Mikroplastik, das in Peelings oder Duschgels eingesetzt wird, leistet einen mengenmäßig vergleichsweise geringen, gleichwohl unnötigen Beitrag zur Umweltverschmutzung. Das ergab eine Studie für das Umweltbundesamt (UBA). Danach werden vermutlich rund 500 Tonnen solcher primärer Mikropartikel aus Polyethylen, dem weltweit am häufigsten verwendeten Kunststoff, pro Jahr in Deutschland in kosmetischen Mitteln verwendet. Die mengenmäßig bedeutsamste Quelle für Mikroplastik im Meer ist aber die Zersetzung größerer Plastikteile. Wenn großer Plastikmüll – von der Plastiktüte bis zum Fischernetz – über Flüsse oder direkt ins Meer gelangt, werden die großen Teile durch Wind, Wetter und Gezeiten zu sogenanntem sekundärem Mikroplastik zermahlen und zerkleinert. Rund sechs bis zehn Prozent der weltweiten Kunststoffproduktion landen laut Studie in den Weltmeeren. Weltweit werden pro Jahr rund 300 Millionen Tonnen Kunststoffe hergestellt (Stand 2013). Es ist davon auszugehen, dass bis zu 30 Millionen Tonnen davon pro Jahr weltweit im Meer laden – davon in Europa allein 3,4 bis 5,7 Millionen Tonnen pro Jahr.

weiterlesen https://www.umweltbundesamt.de/…

 

Wo steckt Mikroplastik drin?

Feinplauschige Fleecestoffe, Putzlappen und Schwämme, Flüssigwaschmitel, Kosmetikprodukte und Plastikflaschen

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Weichmacher, noch mehr Chemie

Umweltbundesamt: Weichmacher

26.09.2014 – Weichmacher sind Stoffe, die spröden Materialien zugesetzt werden, um sie weich, biegsam oder dehnbar zu machen, damit sie einfacher zu bearbeiten sind oder bestimmte Gebrauchseigenschaften erreichen. Sie sind in großen Mengen in Kunststoffen, Lacken, Anstrich- und Beschichtungsmitteln, Dichtungsmassen, Kautschuk- und Gummi-Artikeln sowie in Klebstoffen enthalten. Auch bei der Textilveredlung …

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Gefahren für die Gesundheit durch Plastik

23.06.2021 – PVC, Teflon, Epoxidharze oder unbekannte Chemikalien: Es gibt verschiedene Kunststoffe, die unterschiedliche Gefahren darstellen. Hier lesen Sie, wie Sie sie in Produkten erkennen können. Ein Musterbrief hilft, Auskunft zu erhalten.

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Aufnahme von Mikroplastik und Auswirkungen

Jeder isst und trinkt bis zu fünf Gramm Mikroplastik pro Woche

Die Menge einer Kreditkarte: So viele Plastikpartikel nehmen Menschen schon heute durch die Nahrung auf, schätzen Forscher. Doch es gibt regionale Unterschiede.

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Wie wirkt sich Mikroplastik im Blut auf den Körper aus?

07.12.2021 – Mikroplastik ist inzwischen nahezu überall in der Umwelt zu finden, auch im Wasser. Über Meerestiere gelangt es auch in uns Menschen. Welche Folgen hat Mikroplastik für Immunzellen und Blutgefäße?

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Die Studie, veröffentlicht am 17.11.2021:

Polystyrene microplastic particles induce endothelial activation

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Ozeane

WWF: Das kann kein Meer mehr schlucken:
Unsere Ozeane versinken im Plastikmüll

Etwa 70 Prozent der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt. Doch heute schwimmen in jedem Quadratkilometer der Meere hunderttausende Teile Plastikmüll. Seevögel verenden qualvoll an Handyteilen in ihrem Magen, Schildkröten halten Plastiktüten für Quallen und Fische verwechseln winzige Plastikteilchen mit Plankton.

Strände unbewohnter Inseln versinken geradezu im Müll. Und auch direkt vor unserer Haustür, in der Nordsee beispielsweise, sind Plastikabfälle eine allgegenwärtige Gefahr für Fische, Vögel und Meeressäuger. Nicht zuletzt können kleine Plastikpartikel, sogenanntes Mikroplastik und umweltschädliche Stoffe, die im Plastik enthalten sind oder daran angereichert werden, über die Fische auch in die menschliche Nahrungskette gelangen. Doch wie kommt der ganze Müll ins Meer?

Auch deutsche Inseln leiden unter dem Müllproblem. Die Nordseeinsel Mellum zum Beispiel ist nicht bewohnt und es gibt keinen Tourismus und dennoch ist der Strand voller Müll.

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WWF: Global Plastic Navigator

Interaktive Karte zeigt das Ausmaß der Plastikkrise

zur Karte https://www.wwf.de/…

 

 

Etwas gegen den Müll tun

„One Ocean Summit“ –  Gipfel diskutiert über Meeresschutz

11.02.2022 – Massen an Plastikmüll, Überfischung, Erhitzung – die Weltmeere sind schwer belastet. Bei einem internationalen Gipfeltreffen in Frankreich wurden zahlreiche Initiativen zum Schutz der Ozeane angestoßen.

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PREVENT Waste Alliance

Die PREVENT Waste Alliance ist ein Zusammenschluss von Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und staatlichen Institutionen. Sie wurde im Mai 2019 in Berlin lanciert und dient als Plattform für Austausch und internationale Kooperation.

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Bild von Michal Jarmoluk auf Pixabay


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