Wir Menschen verwenden viele Begriffe ohne nachzudenken, denn sie gehören zu unserem alltäglichen Wortschatz. Ebenso wird häufig verallgemeinert. Damit klassifizieren wir Menschen, stecken sie in Schubladen, diskriminieren.
Wer sagt „Frauen sind…“ verallgemeinert und meint damit alle Frauen. Das Gleiche gilt natürlich für ALLES: Männer, Kinder, Menschen mit Behinderung, Schwule, Russen, Arfikaner, Asiaten, Indigene …
Ein Beispiel zu Begriffen: „Er ist ein Asozialer“. Noch schlimmer ist es, wenn wir eine Person direkt so nennen: „Du bist ein asozial“. Wie können wir Menschen so behandeln? Wie fühlen wir uns, wenn uns so etwas gesagt wird? Das haben wir alle schon erlebt und wir fühlten uns verletzt. Ein Unterschied ist es schon, wenn wir jemandem sagen, dass sein momentanes Verhalten asozial sei und man das Warum erklärt. Damit wird deutlich gemacht, dass die Person nicht immer so ist.
Es sind doch viele, die auch ihre Kinder mal Idiot, Depp, Arschloch oder so beschimpfen. Ist das ok? Wird da nicht auch ihnen beigebracht, zu anderen ebenso zu sein?
Wenn wir schon nicht über unseren Sprachgebrauch nachdenken, dann ist der nächste Schritt ganz schnell der Patriotismus/Nationalismus und wir reden mit einem negativen Touch über andere Nationalitäten, bereits in Europa beginnend. Er ist Pole, Italiener, oder sonst etwas, was ebenfalls schon eine Klassifizierung sein kann. Dann ist es nicht mehr weit bis hin zum Rassismus, wir denken ja bereits in Schubladen.
Wenn wir nicht auf unsere Wortwahl achten, so setzen sich die Begriffe fest, verwenden sie unbedacht und manchmal sagen wir dann immerhin zu einer betroffenen Person, dass das ja so nicht gemeint war. Das ist eine Ausrede! Wir sollten in dem Moment wirklich reflektieren, was wir gesagt haben und uns richtig entschuldigen und daran arbeiten, dass uns dies nicht mehr passiert.
Wird in unserem Umfeld so agiert, in der Familie, in der Clique oder unter Kolleg*innen, so müssen wir darauf hinweisen anstatt zu schweigen. Denn durch Schweigen gewöhnen wir uns selbst nicht selten an den Sprachgebrauch, die Begriffe werden normal, wir lassen uns beeinflussen.
Beispiele gibt es inzwischen genügend, so zum Beispiel bei der Polizei (nicht nur), wo auch noch ein Korpsgeist dazukommt. Man schwärzt nicht einen Kollegen an, man läuft also mit, ist dabei. Natürlich soll dies hier nicht verallgemeinert werden, doch es ist ein ein gutes Beispiel. Dabei gibt es Diskriminierungsverbot in Art. 3 III des Grundgesetzes!
Neben uns selbst, so ist auch die Politik gefordert. Ein Leugnen von Problemen bei der Polizei wie durch Bundesinnenminister Seehofer darf es nicht geben. Schon in der Kommune muss gegen jegliche Art der Diskriminierung öffentlich vorgegangen werden Die Stadt Wien tut dies zum Beispiel auf ihrer Homepage, so dass auch betroffene Bürger*innen darauf verweisen können.
Wir sind Menschen, ohne Ausnahme und niemand ist erst einmal besser oder schlechter, wir alle haben Stärken und Defizite – ebenfalls ohne Ausnahme. Wir müssen auf unsere Sprache achten und von einem Menschen reden, nicht von einem Schwarzen, Araber oder was auch immer. Das interessiert in den meisten Fällen nämlich nicht.
Bis zur Kolonialisierung gab es in Afrika ein Volk, bei dem es keinen Unterschied zwischen Mann und Frau gab, sondern alle waren Menschen. Schwangersein war lediglich ein Zustand.Durch die Kolonialmächte und auch die Kirche wurde ihnen diese Sicht „ausgetrieben“. Viele Indigene Völker sehen sich als Teil der Vielfalt der Natur. Durch diese Sichtweise gibt es bei ihnen keinerlei Diskriminierung.
Ach: Rassen gibt es bei Menschen nicht. Alle Menschen haben den gleichen Ursprung, nämlich in Afrika. Der Neanderthaler ist ausgestorben!
Diskriminierung durch Sprache: Warum „Ich mein’s nicht so“ nicht gilt
Blondine, N-Wort, Migrant. Welche Gefühle lösen diese Wörter in uns aus, welche Wirklichkeit schaffen wir damit? Professor Martin Reisigl ist Sprachwissenschaftler. Er beschäftigt sich mit unserem Sprachgebrauch und wie er sich – und unser Denken – verändert. Warum Reisigl bei diskriminierender Sprache ein „Ich mein‘ das ja nicht so“ nicht gelten lässt und warum wir es gewöhnt sind, andere zu diskriminieren.
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Stadt Wien: Wie sollte nicht diskriminierende Sprache sein?
Umgangssprachlich haben wir uns Begriffe und Redewendungen eingeprägt, die wir verwenden ohne viel darüber nachzudenken. Dabei handelt es sich oft um verbale Diskriminierungen, denen wir uns nicht bewusst sind. Diese gilt es zu vermeiden. Hierzu einige Beispiele…
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Diskriminierung: „Sprache ist nur eine von vielen Baustellen“
Der Linguist Anatol Stefanowitsch forscht zu politisch korrekter Sprache und verteidigt sie vehement. Warum? Und wie kann man Rassismus sprachlich vorbeugen?
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Rassismus in der Polizei: „Die Dunkelziffer ist viel höher“
Interview
09.02.2020 – Oliver von Dobrowolski ist Polizist – und geht öffentlich mit den Missständen in seiner Institution um. Ein Gespräch über Rassismus in Polizeistrukturen, Korpsgeist, eine mangelnde Fehlerkultur, das Verhältnis von Polizei und Justiz in Deutschland und darüber, wie die deutsche Polizei reformiert werden könnte. Die Debatte um Sicherheit in der offenen und vielfältigen Gesellschaft angesichts zunehmender Bedrohung von rechts vertiefen wir am 18. Februar 2021 in einer Online-Diskussion.
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Traumatisiert von der Polizei
Bei einer Polizeikontrolle wurde John brutal vom Fahrrad gerissen. Seitdem kann er nicht mehr schlafen. Was macht Racial Profiling mit der Psyche von Betroffenen?
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Kontrollgrund: Hautfarbe
09.02.2020 – Die Polizei kontrolliert jedes Jahr ohne Tatverdacht Millionen Menschen. Gerichtsurteile zeigen, wann sie dabei Grenzen überschreitet. Sind die Vorschriften das Problem?
Quelle: https://www.zeit.de/…
Entschlossenes Vorgehen gegen Rassismus auch in Deutschland notwendig
12.03.2020 – Die aktuellen Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt zeigen auch in Deutschland dringenden Handlungsbedarf bei Behörden und Polizei auf. Sie sollten für die Innenminister im Bund und in den Ländern Mahnung sein, den Schutz aller Menschen vor Rassismus überzeugender zur politischen Priorität zu machen. Neben der Bekämpfung rassistischer Gewalt gehören dazu eine bessere und rassismuskritische Aus- und Fortbildung von Polizei und Justiz sowie die überfällige Umsetzung langjähriger Empfehlungen zur Einhaltung internationaler Menschenrechtsstandards.
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Behörden leugnen institutionellen Rassismus in Deutschland
07.09.2016 – Die deutschen Behörden haben wiederholt dabei versagt, bei Straftaten rassistische Tathintergründe zu erkennen und zu untersuchen. Amnesty International und zahlreiche Menschenrechtsgremien wie die „Europäische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz“ (ECRI) oder der „UN-Ausschuss gegen Rassismus“ (CERD) werten dies als deutliches Anzeichen für die Existenz von institutionellem Rassismus innerhalb der deutschen Sicherheitsbehörden, insbesondere bei der Polizei.
weiterlesen https://www.amnesty.de/…
Antidiskriminierungsstelle des Bundes: Fragen und Antworten zum Thema Rassismus
Diskriminierungsverbot für Ämter und Behörden
Staatliche Stellen sind an das Diskriminierungsverbot des Grundgesetzes gebunden. Art. 3 III Grundgesetz verbietet eine Benachteiligung aufgrund der Abstammung, Sprache, Heimat, Herkunft sowie aus rassistischen Gründen.
Dies bedeutet: Wer sich an eine Behörde wendet, darf aufgrund der Sprache, Abstammung oder Herkunft keine rechtlichen Nachteile haben. Gleiches gilt, wenn die Behörde von sich aus tätig wird. Polizeikontrollen, die an die Hautfarbe anknüpfen sind verfassungswidrig und verboten.
Die meisten Landesverfassungen haben diese Regelung übernommen. Sofern entsprechende Regelungen in der Landesverfassung fehlen, gilt das Grundgesetz unmittelbar.
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Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat: Forum gegen Rassismus
Das Forum gegen Rassismus ist eine interne Diskussionsplattform, auf der sich Nichtregierungsorganisationen und die Bundesregierung zu Fragen der Auseinandersetzung mit Rassismus austauschen und gegenseitig informieren.
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Update 15.02.2021
Emilia Roig: „Was als normal gilt, wird von weißen cis Männern bestimmt“
15.02.2021 – Rassismus gegen Weiße? Es gibt People of Color, die Vorurteile über Weiße haben, sagt Politologin Emilia Roig. Doch ihnen fehle die Macht, sie systemisch auszuschließen.
Wie kann unsere Welt gerechter werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich Emilia Roig in ihrem neuen Buch „Why We Matter“. Die Politologin und Aktivistin analysiert darin unterschiedliche Formen von Unterdrückung. Auch anhand ihrer persönlichen Erfahrungen erklärt sie, wie Sexismus, Rassismus, Klassismus und Queerfeindlichkeit ineinandergreifen. Im Gespräch erklärt die Wissenschaftlerin, warum es für eine gerechtere Welt jetzt einen „kollektiven Bewusstseinswandel“ braucht.
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Liedtext https://lyricstranslate.com/de/…
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