UN-Bericht: weltweite Treibhausgasemissionen auf Höchststand

UN Environment ProgramDie weltweiten Treibhausgasemissionen sind laut einem UN-Bericht vom 24.10.2014 im vergangenen Jahr auf einen Höchststand gestiegen. Wenige Wochen vor dem Beginn der Weltklimakonferenz fordern die Vereinten Nationen mehr Anstrengung gegen den Klimawandel.

Wir nähern uns einem Temperaturanstieg von 3 Grad

Nach dem derzeitigen Stand der Dinge ist die Welt auf dem besten Weg, in diesem Jahrhundert einen globalen Temperaturanstieg von 2,6 bis 2,8 °C zu erreichen. Schlimmer noch: Die derzeitige Politik reicht nicht einmal aus, um diese Ziele zu erreichen. Wenn sich nichts ändert, werden wir auf einen Temperaturanstieg von 3,1°C zusteuern.

Die Folgen einer solch extremen Erwärmung für Menschen, Gesellschaften und Volkswirtschaften sind unvorstellbar. Und während wir in Cali, Kolumbien, auf der COP16 zum Thema Biodiversität sind, müssen wir uns vor Augen halten, dass es unmöglich wäre, die Ziele des Globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming und Montreal zu erreichen, wenn wütende Waldbrände, zerstörerische Stürme, schleichende Wüstenbildung und Bodendegradation Arten, Ökosysteme und Lebensräume vernichten.

Treibhausgase müssen radikal reduziert werden

Die neuen Ziele und ihre Umsetzung müssen bis 2030 insgesamt 42 Prozent der Treibhausgasemissionen einsparen, um das Ziel von 1,5°C einzuhalten. Bis 2035 müssen die Emissionen um 57 Prozent sinken. Jährlich müssen wir die Emissionen also um 7,5 Prozent senken, eine Zahl, die mit jedem Jahr der Untätigkeit steigt.

Die G20-Staaten sind gefordert!

Diese Staaten (ohne die Afrikanische Union) setzten im Jahr 77 Prozent der Emissionen frei. Die Afrikanischen Union trug nur fünf Prozent bei. Es zeigt auf, wer die Hauptverantwortlichen sind und man differenzieren muss.

Vergleich der Pro-Kopf-Emissionen in verschiedenen Ländern und Regionen

Laut dem UN-Bericht betragen diese in Kohlendioxidäquivalenten (CO₂-Äq.) pro Einwohner:

  • Russland: 19 Tonnen/Einwohner
  • USA: 18 Tonnen CO₂-Äq./Einwohner
  • China 11 Tonnen CO₂-Äq./Einwohner
  • EU: 7,3 Tonnen CO₂-Äq./Einwohner
  • Brasilien 6,0 Tonnen CO₂-Äq./Einwohner
  • Indien: 2,9 Tonnen CO₂-Äq./Einwohner
  • Afrikanische Union: 2,2 Tonnen CO₂-Äq./Einwohner
  • Die 47 am wenigsten „entwickelten“ Staaten: 1,5 Tonnen CO₂-Äq./Einwohner

Auch wenn Russland, die USA und China weit höhere Werte als die EU-Staaten haben, so müssen alle möglichst schnell viel tun, um die Emissionen zu reduzieren.

UN Environment Programm: Emissions Gap Report 2024

24.10.2024 – As climate impacts intensify globally, the Emissions Gap Report 2024: No more hot air … please! finds that nations must deliver dramatically stronger ambition and action in the next round of Nationally Determined Contributions or the Paris Agreement’s 1.5°C goal will be gone within a few years. The report is the 15th edition in a series that brings together many of the world’s top climate scientists to look at future trends in greenhouse gas emissions and provide potential solutions to the challenge of global warming.

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Zahlen aus Deutschland

Laut Agentur für Erneuerbare Energien e.V. betrugen die Treibhausemissionen in Deutschland im Jahr 2023 in den Sektoren

  • Energiewirtschaft: 205,4 Millionen t CO₂-Äq. (30,5 %)
  • Industrie: 155,0 Millionen t CO₂-Äq. (23,0 %)
  • Verkehr: 145,5 Millionen t CO₂-Äq. (21,6 %)
  • Gebäude: 102,2 Millionen t CO₂-Äq. (16,2 %)
  • Landwirtschaft: 60,3 Millionen t CO₂-Äq. (8,9 %)
  • Abfallwirtschaft und Sonstiges: 5,5 Millionen t CO₂-Äq. (0,8 %)

weiterlesen bei Agentur für Erneuerbare Energien

Auch wenn die Zahlen der Emissionen in Deutschland im Jahr 2023 im Vergleich zu 2020 um 10,1% und um 46,1 Prozent im Vergleich zum internationalen Referenzjahr 1990 zurückgegangen sind, so gibt es noch viele Möglichkeiten des Reduzierens!

Bericht vom  06.05.2024 lesen bei Bundesumweltamt

 

LNG emittiert mehr als Kohle

Robert W. Howarth von der Cornell University (Cornell) hat untersucht, ob LNG, das in Deutschland anstatt herkömmlicher Kohle verbrannt wird, tatsächlich weniger klimaschädlich ist. Der Forscher hat für seine Studie die gesamte Lieferkette des LNG untersucht, vom Fracking über den Transport bis zur Verbrennung. Er kam dabei zu dem Ergebnis, dass das Gas auch im Optimalfall höhere Emissionen verursacht als Kohle. „Die absoluten Treibhausgasemissionen von LNG sind im schlimmsten Fall um 274 Prozent höher als die von Kohle.“

weiterlesen bei Forschung und Wissen

Die Studie „The greenhouse gas footprint of liquefied natural gas (LNG) exported from the United States“ vom 26.03.2024 als PDF-Datei auf Englisch unter howarthlab.org

Es ist Greenwashing, dass bei LNG nur die Verbrennung, aber nicht die Lieferkette (Gewinnung und Transport) berücksichtigt werden.

Weitere zusätzliche Emissionen verhindern …

Im Kopf haben muss man aber ebenfalls, dass sterbende oder brennende Wälder CO₂ freisetzen und Neupflanzungen Jahrzehnte benötigen, um dies wieder auszugleichen. Auch Stürme führen durch Zerstörung zu Freisetzungen.

Ebenso wird eine Erwärmung der Ozeane dazu führen, dass sie weniger CO₂ aufnehmen. Dies beides muss man in die Berechnungen beim Klimawandel berücksichtigen.

… und Ziele erreichen!

Werden die Ziele global nicht erreicht, dann kommt es zu Konflikten, Hunger und Flucht. Das sollte für uns ein Anreiz sein, deutlich mehr zu tun. Wir müssen die zusätzlichen Faktoren berücksichtigen und alles dafür tun, dass wir die gesteckten Ziele nicht nur erreichen, sondern auch übertreffen.

Und vielleicht macht es Sinn, mit anderen Ländern zu vereinbaren, dass die Handelsbeziehungen mit Ländern, die nicht genügend tun, eingeschränkt werden?

 


Titelbild von Clker-Free-Vector-Images auf Pixabay


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