Profite mit Corona-Impfstoff auf Kosten von Menschenleben

Die Eu-Kommission und die PharmaindustrieEigentlich geht man davon aus, dass die Pharmaindustrie an erster Stelle das Wohl des Menschen im Sinn hat. Doch dem ist nicht so. Wenn man die Berichte über die Entwicklung von Zolgensma, des teuersten Medikaments der Welt las, so wurde dies deutlich. Dank Investoren wurde der Preis extrem hoch getrieben. Eine Behandlung kostet ca. 2,3 Millionen Euro und der Erfolg hinkt den Versprechungen hinterher.

Die Corona-Pandemie zeigt nun noch deutlicher auf, um was es der Industrie geht: um Gewinnmaximierung!

Während sich die Impfstoffe in Europa stapelten, teilweise gar verfielen. wurden andere Länder, vor Allem in Afrika, nicht beliefert. Tausende Menschen starben.

Der Gründer von Biontech Şahin äußerte sich noch im Juni diesen Jahres, dass es ihm darum ginge, den Zugang zu hochmodernen Medikamenten zu demokratisieren und zwar weltweit. Für die Entwicklung des Corona-Impfstoffes erhielt das Unternehmen 375 Millionen Euro Fördermittel von der Bundesregierung. Fördermittel und nicht einen Kredit! Die Öffentlichkeit finanzierte die Entwicklung also mit. Und mit dem Verkauf des Impfstoffes machte Biontech – wie die anderen Hersteller auch  – Milliardengewinne.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO kritisierte permanent die weltweite Impf-Ungerechtigkeit, aber wen interessiert das schon? Hauptsache, wir in Europa haben unseren Impfstoff. Auch das Programm Covax der WHO, um solidarisch der ganzen Welt Impfstoff zur Verfügung zu stellen, wird von USA und EU nicht mitgemacht. Man zahlte hohe Preise, um Impfstoffe für sich zu sichern.

Wucherpreise für Impfstoffe

Während die Produktionskosten zwischen 1,00 und 2,30 Euro lagen, zahlte die EU dafür zwischen 15,50 und 22 Euro. Man erinnere sich: die Forschung für die Impfstoffe wurde sogar von den Staaten gefördert, also bezahlt! Die Betreiber begründen die Preise, dass sie Mittel für den Ausbau der Kapazitäten benötigen und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagt auf einer Pressekonferenz zusammen mit Pfizer, dass Europa die Apotheke der Welt sei. Europa und die USA haben die Entwicklung mit öffentlichem Geld gefördert und für die Impfstoffe Preise bezahlt, die den Herstellern nicht nur die privaten investitionen wieder einbrachten, sondern exorbitante Gewinne.

Als die riesigen Impfvorräte in der EU zu verfallen drohten und die Länder sie nach Afrika weitergeben wollten, drohte die Industrie. In den Verträgen gab es nämlich Weitergabeklauseln.

Die „1. Welt“ steht in der Verantwortung

Im September 2021 standen in Afrika pro 100 Einwohner ganze 16 Impfdosen zur Verfügung, in der EU 157, also weit mehr als benötigt. Das WHO-Programm Covax erhielt nur einen Bruchteil dessen, was erbeten worden war.

Wir sollten uns auch klarmachen, dass das Virus nicht durch arme Menschen in der Welt verbreitet wurde, sondern durch Menschen, die sich Flugreisen leisten können. Die „1. Welt“ steht also gegenüber den vielen unschuldigen Menschen in der Verantwortung.

Die EU-Kommission und ihre Kehrtwende

Um die ganze Welt versorgen zu können, beantragten Indien und Südafrika die Aufhebung des Patentschutzes.  Viele Länder, ebenso die WHO und gar das Europäische Parlament unterstützten dies. Die EU-Kommission blockierte aber die Freigabe, es sei das „schlimmste denkbare Szenario“. Dies war das Gegenteil von dem, was die EU im Jahr 2020 veröffentlichte, nämlich dass die Impfstoffe ein öffentliches Gut seien und sie für das Teilen geistigen Eigentums eintrete, vor Allem, wenn es mit öffentlichen Mitteln entwickelt wurde.

Die Namen der Mitglieder der Verhandlungskommission wird geheim gehalten. Ein Name, der durchsickerte, war Clemens Auer aus Österreich. Er erklärt, dass Public Global Good bei den verhandlungen schon ein Thema war. Der Begriff sei jedoch eine reine Worthülse, ohne jegliche Definition. Eine NGO, die dem Einfluss von Lobbyisten nachgeht, sagte, dass es noch nie eine solche Intransparenz der EU gegeben habe. Es sei schockierend gewesen. Dokumente, die sie erhielten, waren zu großen Teilen geschwärzt. Sie fanden dennoch heraus, dass es ein Treffen der EU-Komission mit Lobbyisten gegeben habe, wo diese massiv vor einem Aussetzen des Patentschutzes warnten. Es sei „eine extreme Maßnahme für ein nicht identifiziertes Problem“.

The Show must go on!

Im November 2021 hält EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen eine Lobesrede  und nennt den Chef von Pfizer gar Held der Pandemie.  Man machte sich keine Gedanken über die Folgen dieses Handelns, aber beriet darüber, wie man dies der Bevölkerung am Besten verkaufen kann. Es sei notwendig, sich auf das Schwarze-Peter-Spiel gut vorzubereiten, um sein Image zu wahren.

Über zwei Jahre nach Pandemie-Ausbruch begründen die Hersteller ihre Blockade, dass es außerhalb der USA und Europas keine geeigneten Produktionsstätten gäbe. Dies ist falsch, denn laut einer Studie von Ärzte ohne Grenzen gibt es viele Standorte, die mRNA-Impfstoffe herstellen könnten. So gibt es zum Beispiel in Südafrika ein Institut, das mit Unterstützung der WHO an einem eigenen mRNA-Impfstoff forscht. Ein Lobbyist – unter anderem eng mit Biontech verbunden – forderte die Einstellung des WHO Technology Transfer Hub-Projektes  in Südafrika, da Patentrechte verletzt würden. Auf Nachfrage hält der Lobbyist den Vorwurf nicht mehr aufrecht. Was diese Aktion wohl bewirken sollte?

Und zu guter Letzt: Biontech baut nun in Afrika aus Containermodulen eigene tranpsortable Produktionsstätten auf, um seine Gewinne weiter zu maximieren. Die Konzerne wollen den Markt in ihren Händen behalten, auch im Hinblick auf weitere neue Impfstoffe wie gegen  Malaria, AIDS und andere Krankheiten.

Kann man der Politik noch glauben?

Kann man Aussagen aus der Politik überhaupt noch glauben? Zweifel gibt es schon lange, aber der Fall Corona-Pandemie zeigt doch drastisch, wie unglaubwürdig sie ist. Menschen haben je nach Herkunft unterschiedliche Werte. Es geht halt Werte des Humankapitals, wie die Industrie es so gerne nennt.

Es stinkt nicht nur bis zur EU-Kommission, sondern bis in den Himmel, dass die Industrie die Politk in der Hand hat. Offensichtlich ist, dass hier mit Mitteln im Hintergrund gearbeitet wird. Demokratie und Menschenrechte werden ausgesetzt, wenn gewollt. Thema sind die Begriffe lediglich, um Werbung für sich und eine schöne Welt zu machen.

Und dann wundert man sich, dass sich Menschen radikalisieren, weil sie zur Seite gekehrt werden, ob in Europa oder anderswo. In diesem Fall hier kann man verstehen, wenn Afrikaner*innen und andere einen Hass auf die „1. Welt bekommen“. Eine Welt, die das Virus global verbreitet hat und dann Gewinne auf Kosten von Menschenleben macht. Aber sie können keinen Hass zeigen, denn sie sind abhängig, müssen dankber für jede Kleinigkeit sein, die sie von den Wirtschaftsmächten als Hilfe (Almosen) erhalten.

 

Diesen Bericht sollten alle unbedingt einmal anschauen, es ist nicht zu beschreiben:

 


Hersteller verhindern Spende:
Millionen Impfdosen droht Vernichtung

29.10.2021 (exklusiv) – Deutschland verfügt über mehr Corona-Impfstoff als nötig. Im Rahmen der Covax-Initiative will die Bundesregierung Vakzine an ärmere Länder spenden. Doch das Vorhaben droht an den Herstellern zu scheitern.

weiterlesen https://www.tagesschau.de/…

 

Zolgensma – Hoffnung für Millionen

Die teuerste Arznei der Welt erfährt einen Rückschlag. Die Millionenspritze gegen tödlichen Muskelschwund zeigt bisher keinen Zusatznutzen.

weiterlesen https://www.sueddeutsche.de/…

 


Bild von BC Y (modifiziert) auf Pixabay


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