Seit Ende der 50er-Jahre ließen Ölkonzerne mehrere Studien zum Klimawandel durch Wissenschaftler erstellen, um in ihrem Interesse dagegen zu agieren zu können. Im Jahr 2015 kamen Verdachtsmomente ans Licht und im Jahr 2018 wurden sie endlich belegt. Dennoch machen sie weiter wie bisher.
Dies lässt tief in die Machenschaften der Industrie und der Lobbyisten blicken.
In der Politik ist Klimaschutz ist seit Jahrzehnten auf der Agenda. 1980 ließ US-Präsident Jimmy Carter einen Bericht „Global 2000“ erstellen, der schon damals vieles vorhersagte, was heute Realität geworden ist.
Warum wurde/wird der durch den Menschen verursachte Klimawandel negiert? Es ist zu vermuten, dass die Lobbyarbeit der Industrie fruchtet, die Verantwortlichen sich von deren Ansichten überzeugen lassen. Sie werden manipuliert und hören sich die Umweltverbände nicht mehr an – oder nur noch zum Schein.
So auch in Deutschland. Selbst die Zeitung für den Güterverkehr „Transport “ schreibt, dass sich Bundesverkehrsminister Scheuer fast nur mir Auto-Lobbyisten trifft.
Es stellt sich die Frage, wem soll die Politik dienen soll und in welchen Interessen sie dient.
Nachfolgend Beiträge dazu:
Klimawandel: ExxonMobil soll Öffentlichkeit jahrelang belogen haben
06.11.2015 – Die US-Staatsanwaltschaft verdächtigt den Ölkonzern, über die Folgen des Klimawandels falsch informiert zu haben. Auch die Forschung soll beeinflusst worden sein.
weiterlesen https://www.zeit.de/…
WDR Die Story 18.04.2018
Wie Energiekonzerne den Klimawandel vertuschen – Die geheimen Machenschaften der Ölindustrie
Ein Film von Johan von Mirbach
Mit Donald Trump hat eine neue, alte Sicht auf den Klimawandel im Weißen Haus Einzug gehalten. Gute Zeiten für Ölfirmen wie Exxon, Shell und Chevron, die seit 60 Jahren im Geheimen wissenschaftliche Studien und Kampagnen finanzieren, die den Klimawandel bis heute kleinreden. Neue Unterlagen beweisen: Diese Firmen wussten seit 1957, dass das Verbrennen fossiler Brennstoffe das Klima verändert – eigene, streng geheim gehaltene Forschungen hatten das ergeben. Diese Forschungen dauerten 25 Jahre an – bis sie 1982 abrupt beendet wurden.
Die Ölunternehmen in den USA forschten aber nicht nur und verheimlichten dann ihre Ergebnisse. Ingenieure von Exxon, Shell und British Petrol nutzten die Erkenntnisse über den zukünftigen Klimawandel schon seit 1963 für sich selbst: Ölbohrplattformen wurden in Erwartung heftigerer Stürme höher gebaut, Eisbrecher sollten, wenn bis dahin durch ewiges Eis versperrte Passagen schmelzen, auf kürzerem Wege zu Ölquellen vordringen können.
„Der Klimawandel war damals ein Riesending“, sagt Geophysiker Edward Garvey der seit 1977 für Exxon arbeitete. „Exxon forschte in alle Richtungen, CO2-Ausstoß, Sturmentwicklung, Permafrostschmelzen. Und dann, von heute auf morgen, wurden alle Forschungsprogramme eingestellt. Das ist so frustrierend. Wir hätten schon vor 30 Jahren etwas gegen den Klimawandel tun können!“ Stattdessen taten die Firmen genau das Gegenteil: Sie beauftragten Gegenstudien, die über Lobbygruppen weit verbreitet wurden. „Sie finanzierten bewusst Studien, um die eigenen Ergebnisse zu diskreditieren, versuchten den Klimawandel über Sonnenflecken zu erklären oder ganz zu leugnen. Sie betonten Statistikfehler und Unsicherheiten in der Forschung. So arbeiten Klimawandelleugner noch heute. Für mich ist das der größte Skandal der Menschheitsgeschichte“, erklärt Carroll Muffett, Vorsitzender des Center for International Environmental Law in Washington, eine NGO, die sich mit Umweltrecht befasst.
Mittlerweile haben zwei Staatsanwaltschaften und mehrere Counties in den USA Ermittlungen aufgenommen gegen Exxon und andere Ölfirmen – wegen gezielter Irreführung der Öffentlichkeit beim Thema Klimawandel.
Die falschen Argumente der Klimawandelleugner werden bis heute auch in Deutschland benutzt; die Taktik – Zweifel säen durch zweifelhafte Studien – von anderen Unternehmen und Organisationen kopiert. In Deutschland werden sie vor allem bei der Diskussion um die Energiewende und Sinn und Nutzen von Windkraftwerken eingesetzt.
Eine „Story“ über einen Täuschungsversuch, der 60 Jahre andauerte und nun aufgedeckt wird.
Schwarze Woche für das schwarze Gold
27.05.2021 – Gerichte und Aktionäre zwingen Ölmultis wie Shell und Exxon zum Kurswechsel im Kampf gegen die Erderwärmung. Aber wird deshalb auch weniger Öl gefördert?
weiterlesen https://www.sueddeutsche.de/…
Lobbyisten-Videos bringen Exxon-Chef Darren Woods in Schwierigkeiten
06.07.2021 – Aufnahmen zeigen, dass der US-Ölkonzern kein Interesse an der Bekämpfung der Klima-Krise hat. Die Demokraten wollen den Ölmanager nach der peinlichen Enthüllung nun vorladen.
weiterlesen https://www.handelsblatt.com/…
Klimaschutz: Global 2000 – Der Bericht an den Präsidenten
Das Thema Klimaschutz ist seit Jahrzehnten auf der politischen Tagesordnung. Das zeigt ein Blick auf das Jahr 1980. Damals wurde in Washington D.C. „Global 2000 – Der Bericht an den Präsidenten“ (Jimmy Carter) vorgelegt. Erschreckend und überraschend zugleich ist sein Inhalt.
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Der Bericht auf der Site des Jimmy Carter Centers als PDF: https://www.cartercenter.org/…
Anhörung beim SUBCOMMITTEE ON INTERNATIONAL ECONOMICSOF THEJOINT ECONOMIC COMMITTEECONGRESS OF THE UNITED STATES (PDF): https://www.jec.senate.gov/…
Deutschland
Scheitert die deutsche Klimapolitik an Lobby-Interessen?
17.06.2021 – Seit Jahren bremsen Lobbyisten den Klimaschutz. Eine Kampagne gegen Annalena Baerbock hat nun für massive Kritik gesorgt. Was macht die Interessenvertreter so einflussreich? Die Antwort gibt es im Stimmenfang.
weiterlesen https://www.spiegel.de/…
Bundespolitik: Scheuer trifft (fast) nur die Auto-Lobbyisten
28.06.2021 (Transport – Die Zeitung für den Güterverkehr) – Eine Anfrage der Grünen zu den Terminen von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer wirft ein Schlaglicht auf die Schlagseite dessen Gesprächskultu. 80:1 steht es zugunsten der Autoindustrie. Umwelt-NGOs fanden offenbar so gut wie kein Gehör.
Wie der Klimaschutz im deutschen Bermudadreieck verschwindet
11.12.2020 – Seit fünf Jahren gibt es das Pariser Klimaabkommen – doch sein Fortschritt wird ausgerechnet in Deutschland behindert. Über den unheilvollen Einfluss der Lobbyisten
weiterlesen https://www.zeit.de/…
Neue Studie: Die Klimabremser-Lobby im Machtzentrum der CDU
16.03.2021 – Ein Klimabremser-Lobbyverband mitten im innersten Machtzirkel der CDU: Mit dem Wirtschaftsrat sitzt ein Lobbyverband für Unternehmen wie Daimler, Deutschen Bank und E.on im CDU-Parteivorstand und profitiert von exklusiven Zugängen zur einflussreichsten deutschen Regierungspartei. In unserer neuen Studie beleuchten wir die problematischen Verbindungen zwischen dem Lobbyverband Wirtschaftsrat und der CDU. Am Beispiel Klima zeigen wir, wie diese unheilige Vermischung von Lobby- und Parteifunktion gemeinwohlorientierte Politik ausbremst.
weiterlesen https://www.lobbycontrol.de/…
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