Ist es nicht traurig, dass man einen internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen benötigt? Er findet seit 1981 jedes Jahr am 25. November statt. 1999 verabschiedeten die Vereinten Nationen eine Resolution, die den 25. November offiziell zum „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ machte.

In vielen Ländern ist eine Beschneidung der Mädchen gang und gäbe, mit all ihren Folgen, ebenso ist häusliche Gewalt und sexueller Missbrauch in der Ehe nicht strafbar.

Und über psychische und physische Gewalt hinaus gibt es noch die finanzielle Gewalt, wenn darüber die Frau gefügig gemacht werden soll. Es wird kein Zugriff auf das Bankkonto gegeben, es werden Schulden im Namen der Frau gemacht.  Diese Frauen trauen sich noch weniger, Hilfe zu suchen.

Über allem steht schließlich noch das System der Taliban, das Frauen vollkommen verachtet, sie zu Sklavinnen macht und vor Morden an ihnen überhaupt nicht zurückschreckt.

Was ist in den vielen Jahren dagegen geschehen? Es scheint, dass nicht viel passiert ist, die Gewalt gegen Frauen nimmt inzwischen gar zu.

Häusliche Gewalt in Deutschland

In Deutschland erleidet  jede dritte Frau in ihrem Leben mindestens einmal körperliche oder sexualisierte Gewalt. Und bei jeder vierten ist der Partner oder Ex-Partner der Täter. Die Zahlen waren im Jahr 2022 um 8,5 Prozent höher als im Vorjahr! Dazu kommt noch eine vermutlich hohe Dunkelziffer.

Ein Beispiel: im Jahr 2022 gab es in Göttingen, einer Stadt mit 118tausend Einwohnern,  2579 Fälle häuslicher Gewalt. Das waren sieben Fälle pro Tag und sind nur die der Polizei bekannt gewordenen Fälle! Das ist erschreckend!

Männer und unser System

Dass Männer das „starke Geschlecht“ sind, haben viele von uns noch in der Kindheit im Elternhaus erlebt. Der Vater bestimmte alles, die Mutter war für Haushalt und Kinder zuständig und tat, was de Mann sagte. Eventuell musste sie auch noch nebenher Geld verdienen.  Das Auto fuhr in der Regel der Vater, denn draußen mussten die Herrschaftsverhältnisse gezeigt werden.

Auch wenn sich hier inzwischen etwas verändert hat, so ist der Mann immer noch dominierend. Und Frauen verdienen im gleichen Beruf oft weniger als Männer, in Führungspositionen sind sie selten zu sehen.

Konsum ist von der Industrie ebenfalls überwiegend auf Männer ausgerichtet, vor Allem, wenn es um das Zeigen auf der Straße gilt: Sportwagen, SUVs. „Ich als Mann bin wer!“ Je auffälliger das Auto, die Kleidung, das Aussehen, um so mehr gelte ich? Vielleicht muss eine Frau wegen der Männer auch schick aussehen, damit er etwas zum Zeigen hat? Das Ego hat ein Problem!

Ein Umdenken ist nötig!

Dieses Denken, der Beste sein zu müssen, ist doch die Basis für Vorurteile gegenüber vielen und vielem, was bis hin zu Rassismus und Hass gehen kann. Eine Gesellschaft, in der alle gleich sind, hat weniger Konflikte, denn man versteht sich als Gemeinschaft, in der jeder Mensch gleich ist und respektiert wird.

Viele indigene Völker leben diese Gemeinschaft, nicht einmal gegenüber uns Weißen gibt es Vorurteile, sind wir doch alle Teil der Weltgemeinschaft, der Natur. Geurteilt wird über den einzelnen Menschen, über sein Verhalten, sein Tun.

Eine Änderung des Verhaltens ist nötig!

Wir müssen unser eigenes Denken reflektieren und ebenso gegen jegliches agressives Verhalten vorgehen. Vor Allem Männer müssen aufstehen! Dies beginnt bereits bei abfälligen Äußerungen und Verallgemeinerungen. Wer zum Beispiel über „Frauen“ redet, über Schwule, Ausländer, Flüchtlinge und so weiter, der verallgemeinert, denkt in Schubladen. Menschengruppen sind nicht gleich, Männer sind nicht alle gleich und wir müssen da sofort gegenhalten. Und bekommen wir gar Gewalt mit, so müssen wir erst recht handeln und helfen!

Dass Gesellschaften nach rechts abdriften ist ein weiterer Faktor, der Gewalt im Allgemeinen zunehmen lässt und damit natürlich auch gegen Frauen.

Streiten wir für Gerechtigkeit!

Statistiken, Artikel, Video, auch wo man Hilfe erhält:

Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Zum Artikel bei Statista

Göttingen: 2579 Mal häusliche Gewalt gegen Frauen

25.11.2023 – In Göttingen gibt es häufig häusliche Gewalt gegen Frauen. Die Polizei-Präsidentin startet einen Appell dagegen. Allein 2022 sind im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Göttingen in 2579 Fällen Frauen Opfer häuslicher Gewalt geworden. Das sind nur die Fälle, die der Polizei bekannt geworden sind.

weiterlesen bei HNA

Opferzahlen deutlich gestiegen
„Häusliche Gewalt ist keine Privatsache“

11.07.2023 – 240.547 Menschen sind 2022 Opfer von Häuslicher Gewalt geworden – 8,5 Prozent mehr als im Vorjahr: Das ist das Ergebnis des neuen Lagebilds des Bundeskriminalamts. Bundesfamilienministerin Paus und Bundesinnministerin Faeser appellieren an Betroffene, Taten zur Anzeige zu bringen.

weiterlesen bei Bundesregierung

Gewalt gegen Frauen: Umfrage zeigt schockierendes Ergebnis

Jeder dritte junge Mann in Deutschland findet laut einer aktuellen #Umfrage Gewalt gegenüber Frauen „akzeptabel“. Das zeigt jedenfalls eine laut „Plan International“ repräsentative Umfrage der Organisation zum Thema #Männlichkeit. Das Ergebnis polarisiert, geht viral, wird geteilt und diskutiert. …

Hessenschau – 12.06.2023 (5:21 Minuten)

Europarat: Konvention des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt

Häusliche Gewalt gegen Frauen nimmt zu und kennt keine geographischen Grenzen. Sie beschränkt sich nicht auf ein bestimmtes Alter oder eine bestimmte Hautfarbe und betrifft alle Arten familiärer Beziehungen und soziale Klassen. Statistiken zeigen, dass 12 % bis 15 % der Frauen in Europa jeden Tag Opfer häuslicher Gewalt sind. Sie ist eine der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen weltweit und muss bekämpft werden.

weiterlesen bei Europarat

Lisa Paus fordert mehr Schutz für Frauen

25.11.2023 – Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen mahnt Bundesfamilienministerin Paus ein stärkeres Bewusstsein für häusliche Gewalt an. Ein neues Gesetz soll Hilfe bieten.

weiterlesen bei ZEIT

Was als Betroffene oder Außenstehende tun gegen häusliche Gewalt?

11.07.2023 – Die Fälle häuslicher Gewalt in Deutschland nehmen zu. Was können Außenstehende tun und welche Möglichkeiten gibt es, sich und andere zu schützen?

weiterlesen bei ZDF Heute

Häusliche Gewalt: Was als Übergriff gilt und wo ihr Hilfe findet

23.11.2023 – Noch nie waren in Deutschland so viele Frauen von häuslicher Gewalt betroffen, zeigt eine Auswertung des Bundeskriminalamts. Auch Männer können daheim Opfer körperlicher oder psychischer Übergriffe werden. Wir erklären die Ursachen und wo ihr Hilfe findet. 

weiterlesen bei ARD Alpha

Interview: Das System, in dem wir leben, begünstigt diese Gewalt

25.11.2025 – Jede vierte Frau in Deutschland ist in ihrem Leben einmal von Gewalt in der Partnerschaft betroffen. Anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen haben wir mit Asha Hedayati gesprochen. Wie die Berliner Familienrechtsanwältin einordnet, wird Gewalt gegen Frauen vom Staat nicht nur zu wenig bekämpft. Vielmehr begünstigt das System, in dem wir leben, diese Gewalt.

weiterlesen bei web.de

Tag gegen Gewalt an Frauen: Die Wurzel allen Übels

24.11.2023 – 2022 wurden so viele Frauen ermordet wie seit 20 Jahren nicht. Es reicht nicht, über Zahlen zu sprechen. Männlichkeit ist ein gewaltvolles Konzept.

weiterlesen bei taz

Finanzielle Gewalt:
Wie mit Geld Macht ausgeübt wird und wo es Hilfe gibt

25.11.2023 – Das Leben zuhause kann zur Qual werden, wenn der Partner einem wenig Geld zugesteht. Viele Frauen sind betroffen, wissen aber nicht, wie sie sich wehren können. Doch es gibt Hilfe.

weiterlesen  bei ZDF Heute

Häusliche Gewalt:
Warum Frauen mit Behinderung besonders gefährdet sind

25.11.2023 – Die Zahl der erfassten Opfer häuslicher Gewalt ist in Deutschland zuletzt wieder angestiegen. Die meisten von ihnen sind weiblich. Besonders betroffen und oft übersehen: Frauen mit Behinderung.

weiterlesen bei Tagesschau

Frauenhäuser: Überbelegt und unterfinanziert

25.11.2023 – In Deutschland erlebt alle vier Minuten eine Frau Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner. Jeden dritten Tag tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin. Schutz können Frauenhäuser bieten. Doch es fehlt an Plätzen. 

weiterlesen bei Tagesschau

Brasilien: 5. Platz an Feminiziden auf dem Planeten. Bis wann?

Ausland

Demonstrationen gegen frauenfeindliche Gewalt
»Schützt Eure Mädchen, erzieht Eure Jungen«

26.11.2023 – In vielen Großstädten weltweit haben Menschen an diesem Wochenende gegen Gewalt an Frauen demonstriert. Allein in Rom zogen 50.000 zum Kolosseum.

weiterlesen bei Spiegel

Fall Cecchettin: Protestwelle in Italien gegen Gewalt an Frauen

25.11.2023 – Der gewaltsame Tod einer Studentin hat in Italien für lautstarke Proteste gesorgt. Und nicht nur dort. Weltweit gingen Hunderttausende anlässlich eines internationalen Aktionstages gegen Gewalt an Frauen auf die Straßen. Allein in Rom demonstrierten laut Veranstaltern am Samstag rund eine halbe Million Menschen.

weiterlesen BR

Alle zwei Stunden stirbt in Lateinamerika eine Frau eines gewaltsamen Todes

26.11.2023 – Mehr als 4.000 Frauen wurden im Jahr 2022 in Lateinamerika Opfer von Femizid, was dem Tod einer Frau alle zwei Stunden entspricht, so das Observatorium für Geschlechtergleichstellung in der Region.

weiterlesen bei Amerika 21

Übergriffe im Netz;
Mexikanerinnen wehren sich gegen digitale Gewalt

25.11.2023 – Gewalt gegen Frauen gehört zum bitteren Alltag von Mexikanerinnen. Ein weiteres Problem, das nur wenig thematisiert wird: Übergriffe im Netz, wie die Verbreitung von Nacktaufnahmen. Doch Betroffene wehren sich zunehmend.

weiterlesen bei Tagesschau

Mexiko: „Frauen denken immer noch, sie seien selbst schuld“

23.11.2023 – Die Frauenrechtlerin Liliana Onofre über die Geschichte des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und die prekäre Lage in Mexiko.
Frau Onofre, im Vorfeld erzählten Sie mir bereits, was Ihnen einen Tag vor unserem Treffen passiert ist. Wir sprechen heute über Gewalt gegen Frauen. Leider können Sie uns nun aus erster Hand darüber erzählen.

weiterlesen bei Frankfurter Rundschau

Bild von Alexa auf Pixabay – 2. Foto: eigenes vom 25.11.2023

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