Die 8. Spende für indigene Völker in Brasilien

Das indigene Volk der Maruanazes fischt mit den HändenCarla Bethânia Ferreira da Silva fragte mich am Montag (27.07.2020), ob ihr Volk, die Marajoara, noch eine Spende erhalten könne, da es ja nicht als indigenes Volk anerkannt wird und daher keine Unterstützung vom Staat erhält. Die 4. Spende war bereits an dieses Volk gegangen.

Ich hielt Rücksprache mit Márcia Kambeba, da sie das besser einschätzen kann und sie stimmte dem zu.

Carla erzählte mir, dass ihr Volk keine Möglichkeit zur Kommunikation hat, sie nicht wie andere eine Antenne im Dorf haben und eine sowie ein Telefon kaufen wollen.

 

 

– zum Vergrößern anklicken –

Heute, am 29.07. kam das gespendete Geld aus Deutschland an . Es waren 450 € (bei einem Kurs von 6,08776 umgerechnet 2739,49 BRL und neben der Übernahme der Überweisungsgebühren stockte ich auf 3000 BRL auf. Morgen wird es auf dem Konto  der Marajoara eingehen. Da sie 18 km vom nächsten Ort leben, wird es ein paar Tage dauern, bis sie mit den Einkäufen fertig sind und mir die Belege schicken. Wegen der Coronavirusgefahr ist alles noch schwieriger für sie.

 


Das Volk der Marajoara oder Maruanazes lebt schon seit Jahrhunderten auf der größten Insel Brasiliens (“Ilha do Marajó” – Wikipedia) und lebt von Fischfang und Jagd. Mit der Ankunft der Europäer wurde ihnen von den Jesuiten verboten, ihre Sprache zu sprechen, die somit verloren ging.

Heute werden sie nicht als indigenes Volk anerkannt, erhalten damit nicht die per Gesetz festgeschriebenen Hilfen, erhalten nichts. Lediglich erhalten sie Unterstützung von Ailton Krenak (einem der wichtigsten Aktivisten der indigenen Bewegung Brasiliens – lesenswert!), von meiner Freundin Márcia Kambeba und von uns Deutschen.

Es ist unfassbar, leben sie doch auf brasilianischem Boden!

Leben tun sie heute vor Allem vom Fischen, sie fangen die Fische mit der Hand! (Siehe Fotos im Bericht der 4. Spende)

 

Ilha de Marajó:

 

Ausflug mit dem Boot auf dem Rio Cútia – Gemeinde Cajuúna – vor der Coronapandemie

 

Update 10.08.2020

Carla kontaktierte mich, um zu fragen, ob ich Nachrichten von ihrem Cousin aus dem Dorf erhalten hätte. Sie teilte mir mit, dass sie selbst nicht aus dem Haus kann, da mit dem Coronavirus infiziert. Deshalb ist sie auch so hinterher, dass ihr Volk im Dorf bleibt. Sie selbst lebt ja in der Großstadt Belém.

Update 11.08.2020

Alessandro, Carlas Cousin rief mich an, teilweise blieb der Ton weg wegen der schlechten Verbindung dort. Er sagte mir, dass er Fotos gemacht habe und weiteres Material hätte, mir dies schicken würde, sobald es klappt.

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