Die zwölfte Spende für indigene Völker in Brasilien

Überweisung an das Volk der Kambeba – anklicken zum Vergrößern –

Die zwölfte Spende: am 11.12.2020 wurden 498,90 Euro nach Brasilien überwiesen. Das waren nach dem aktuellen Kurs von 6,16301  minus 7,67€ Überweisungsgebühr 3027,46 Real. Diesen Betrag überwies ich sofort nach Eingang in Brasilien an das Volk der Kambeba am 14.12.2020.

 

Zum Zweck der Spende gibt es hier weiter unten eine Beschreibung von Márcia Kambeba.  Am Ende folgen dann die Belege mit Fotos.

 

 


Marcia Kambeba

Marcia Kambeba

Meine Freundin Márcia Kambeba, die mir bisher fast alle Kontakte zu indigenen Dörfern der verschiedensten Völker gegeben hat, kontaktierte ich vor ein paar Tagen wegen der Verwendung weiterer Spenden. So nebenbei erzählte sie mir, dass sie zweimal das Coronavirus eingefangen habe. Das erste Mal im März und dann nochmals im November während des Kommunalwahlkampfes  (leider reichte es nicht für den Einzug in den Stadtrat von Belém). Beim zweiten Mal musste sie beatmet werden und sie hat jetzt noch Probleme, wird behandelt. Aber sie kann es auch nicht lassen, im Kampf für die Rechte der Indigenen einmal ein paar Tage ruhig zu bleiben.

Bei dem Gespräch sprach sie von zwei indigenen Völkern anderer Stämme als dem ihren. Heute erhielt sie einen Hilferuf ihres Volkes und fragte mich, ob dies ok sei. Ich antwortete, dass das kein Thema sei, sie habe ja gezeigt, dass es ihr nicht nur um ihr Volk geht. Außer der ersten Spende gingen alle anderen an andere Völker, einmal auch an einen Quilombo (Dorf von Nachkommen einst geflohener Sklaven).

So, nun zu ihrer Beschreibung der Situation:

HUMANITÄRE  HILFE BEI ​​DER BEKÄMPFUNG DER ZWEITEN WELLE VON COVID 19 IN DEN DÖRFERN DER VÖLKER  VON ALTO SOLIMÕES – AMAZONAS

Indigenes Volk der Kambeba (Amazonas) - Foto: Marcia Kambeba

Indigenes Volk der Kambeba (Amazonas) – Foto: Marcia Kambeba

Indigene Völker leiden seit Jahrhunderten durch den  Kontakt mit Weißen unter zahlreichen Epidemien. In diesem Jahr spüren sie eine weitere Pandemie. Sie leiden unter Covid 19. Es geht darum, den am weitesten entfernten Dörfern zu helfen, bei denen es keine Möglichkeit gibt, sie per Telefon, Internet oder andere technologische Mitteln zu erreichen.

Deshalb kamen 18 Kaziken (Anführer)  aus 18 Dörfern der Omágua / Kambeba zusammen, um vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Sie wollen die weiter entfernten Dörfer erreichen, damit sie die anderen Häuptlinge mitbringen, damit sie direkt von Ärzten und Krankenschwestern (die sich um Maßnahmen im Bereich der indigenen Gesundheit kümmern) hören können, was zu tun ist, wenn der Verdacht auf infizierte Menschen im Dorf besteht. Die Aktion muss erfolgen, bevor das Virus viele Opfer fordert.

Zu diesem Zweck wird eine indigene Versammlung geplant, und die finanzielle Unterstützung von Spendern aus Deutschland wird sehr wichtig sein, um uns zu helfen, diese Dörfer zu erreichen, damit keine Menschen von dieser Aktion ausgeschlossen werden.

Der gespendete Betrag wird für den Kauf von Benzin und für das Mieten eines Bootes verwendet, das es schafft, bis dorthin zu fahren. Die Dauer dieser Reise beträgt laut dem Chef des Organisationsteams Yapuá Kambeba 4 Tage. Für diese 4 Tage wird Kraftstoff gekauft und der Transport mit dieser Spende aus Deutschland finanziert.

Wir sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie diese humanitäre Hilfe an die Völker im Wald spenden, die für das Leben und den lebendigen Wald kämpfen. Denn wir haben eine innewohnende Beziehung zur Natur in der Philosophie des Guten im Leben. Was gut für mich ist, muss gut für dich sein. Dies schließt das Leben der gesamten Artenvielfalt ein, die in unserem reichen und riesigen, aber verletzten Amazonasgebiet vorhanden ist. Wir sind dankbar für die Hilfe.

Mit freundlichen Grüßen und im Namen der indigenen Völker danke ich Ihnen

Text in Tupi Kambeba:

Xitumanito! Iapã iakapa muki erakma supi muki iuiria. Ruaya amia iuiria!

 

Übersetzung:

Danke! Wir werden die Gewalt gegen die Natur beenden. Kein Tod der Natur!

 

Márcia Wayna Kambeba

Aktivistin und Anführerin

Master in Geographie

Kontakt: +55 91 992241641

E-Mail: marciacambeba@gmail.com

 

 

Die Kambeba

Die Omagua oder Karijona (auch Umawa, Umaua, Umanas oder Cambebas genannt, sowie auch „Flachköpfe“) sind bzw. waren eine südamerikanische Ethnie am Marañón und Amazonas in Peru sowie im westlichen Grenzgebiet Brasiliens.

weiterlesen https://de.wikipedia.org/wiki/Omagua

umfangreicher in Englisch https://en.wikipedia.org/wiki/Cambeba

 

 

Weitere Spende und Nachweise

Überweisung an das Volk der Kambeba
– anklicken zum Vergrößern –

Nachdem weitere Spenden auf dem deutschen Konto eingegangen waren informierte ich Márcia und bat um Kontakte dafür. Sie fragte mich, ob ein Teil noch für die Kambeba bestimmt werden könnte, da sie noch weitere Mittel benötigten für Benzin und Verpflegung. Da die Spenden noch nicht in Brasilien waren, streckte ich 1500 Real vor, die ich am 17.12.2020 überwies.

Zum Rest des Spendeneinganges in Höhe von 3400 Real (4887,58 Real waren es insgesamt) gibt es einen weiteren Artikel:

Die dreizehnte Spende …

 

 

Hier sind die Belege, Fotos der Reise und der Treffen, die sie mit Verwandten aus weiter entfernten Dörfern wie Tupi I, 2 und 3 über Covid-Prävention und soziale Isolation hatten. Und sie begannen mit der Planung eines  einen Kambeba-Kongresses für den 8. Februar 2021 in São Paulo de Olivença an. Ebenso hatten sie in in Tabatinga (Bundesstaat Amazonas) an der kolumbianischen und peruanischen Grenze ein Treffen mit Vertretern der Indigenenbehörde FUNAI.

Karte mit Tabatinga und São Paulo de Olivença. Bemi Zoomen kann man gut erkennen, dass es keine Straßen in der Region gibt. Alles geht nur mit Booten oder Schiffen.

 

Noch etwas zu Márcia

Ihr Sohn, ca. 12 Jahre alt, hatte auch das Coronavirus im Dezember eingefangen, hat es überstanden und hatte heute, am 30.12.2020 einen schweren Sturz und liegt hoffentlich nur diese Nacht im Krankenhaus zur Beobachtung. Márcia istnu seit Tagen vom Präfekten (Bürgermeister) zur Ombudsfrau der Stadt Belém berufen worden.

Und: Am 17.12.2020 nahm sie als Geladene am “Festa Litéraria Internacional de Paraty” (Internationales Literaturfest von Paraty) teil, das in einem Netzwerk mit Städten wie Toronto und Sydney jedes Jahr stattfindet. Dieses Jahr jedoch nur virtuell. Sie ist also zu Hause zu sehen.

Thema der Diskussionsrunde war “Wald ist der Name der Welt: eine Debatte über Kolonialismus und Ureinwohner gestern und heute”

 

Das Video, jedoch alles auf Portugiesisch:


Es werden weitere Spenden benötigt. Weitere Infos hier in der rechten Spalte und noch mehr hier…

DANKE!

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